ETH-Studie stellt Klimamythen auf den Kopf
09.01.24 - In einer umfassenden Untersuchung enthüllt die ETH Zürich überraschende Fakten über den CO2-Fussabdruck in der Schweiz, die wegweisend für die Entwicklung zukünftiger Klimaschutzstrategien sein könnten.
Im Zuge des Schweizer Umweltpanels, einer Initiative der ETH Zürich in Kooperation mit dem Bundesamt für Umwelt, wurden mehrere Tausend Schweizerinnen und Schweizer zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Die neusten Erkenntnisse daraus lassen aufhorchen.
Entgegen der landläufigen Meinung gibt es keinen signifikanten Unterschied im CO2-Fussabdruck zwischen Städtern und Landbewohnern. Die Studie zeigt, dass Menschen in Städten zwar tendenziell weniger Auto fahren, aber häufiger fliegen.
Interessanterweise spielt nicht einmal die politische Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Skala eine Rolle für den individuellen Klimaeinfluss.
Gutverdienende unterschätzen ihren Fussabdruck
Klarer ist das Ergebnis bei der Reich-Arm-Schere. Vor allem Flugreisen, ein Privileg der Besserverdienenden, tragen dazu bei, dass der CO2-Fussabdruck steigt, je höher das Einkommen ist.
Ein weiterer spannender Aspekt der Studie betrifft die Selbsteinschätzung des eigenen Klimafussabdrucks. Während Besserverdienende ihren Beitrag zur Klimabelastung oft unterschätzen, neigen ärmere Schichten dazu, ihren Einfluss auf das Klima zu überschätzen.
Besseres Verständnis wichtig für erfolgreiche Klimapolitik
Solche Diskrepanzen in der Wahrnehmung könne signifikante Auswirkungen auf die Akzeptanz und Effektivität von Klimamassnahmen haben, wie der Studienverantwortliche Prof. Thomas Bernauer in einem Kommentar betont. Der Politikwissenschaftler hält es für essenziell, diejenigen Gruppen genauer zu identifizieren, die höhere Kosten der Klimapolitik tragen. Das wiederum erlaube es, den Betroffenen gezielt unter die Arme zu greifen, damit sie die Massnahmen besser mittragen.
– Erstellt von Irene mit Unterstützung von KI