Hitze im Amazonas: Über 100 Delfine verenden

03.10.23 - Mehr als hundert tote Flussdelfine wurden vergangene Woche im Amazonasgebiet gefunden. Forschende vermuten einen traurigen Zusammenhang mit der aktuellen Hitzewelle.

ein rosafarbener Delfin mit Buckel auf der Stirn
Flussdelfine sind eine stark gefährdete Tierart. © aniroot / iStock / Getty Images

Dutzende leblose Süsswasserdelfine – die traurige Entdeckung wurde vergangene Woche im Lago Tefé gemacht. Obwohl die genaue Ursache ihres Todes noch ungeklärt ist, vermutet das Forschungsinstitut Mamirauá, dass die extremen klimatischen Bedingungen in der Region eine Rolle spielen.

Seltene Tierart: Flussdelfin

Laut dem WWF gehören Flussdelfine zu den am meisten bedrohten Säugetieren überhaupt. Zu schaffen macht der Tierart hauptsächlich die Fischerei, aber auch Staudämme für Wasserkraftwerke.

Aktuell leidet das Amazonasgebiet unter massiver Dürre und hohen Temperaturen, wie unter anderem der «Spiegel» berichtet. Mehrere Flüsse führen deutlich weniger Wasser als in den Vorjahren, was nicht nur das marine Leben betrifft. Einheimische, insbesondere in 15 Städten mit insgesamt 111.000 Einwohnern, erleben Versorgungs- und Transportprobleme aufgrund des niedrigen Wasserstandes. In 17 von 62 Bezirken im Bundesstaat Amazonas wurde der Notstand ausgerufen.

El Niño meets globale Erwärmung

Die gewöhnliche Trockenzeit in Brasilien wurde in den vergangenen Wochen durch das Wetterphänomen «El Niño» verstärkt. Dieses sorgt zusätzlich für Trockenheit und Hitze. Bei Überschwemmungen nach heftigen Unwettern in Rio Grande do Sul gab es mehrere Todesopfer. Umweltministerin Marina Silva ist überzeugt, dass die Wetterextreme in Rio Grande do Sul und im Bundesstaat Amazonas mit dem Klimawandel zusammenhängen.

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