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Greenpeace fordert kleineres Fleischangebot in der Migros

23.08.23 - Während sechs Wochen sammelte Greenpeace über 18'000 Unterschriften für einen Appell, den sie der Migros diese Woche überreichten. Die Forderung: Weniger Fleisch, mehr Pflanzen.

zwei Frauen halten ein Plakat mit der Zahl der gesammelten Unterschriften
Immer mehr Menschen fordern eine radikale Veränderung des Angebots in den Läden. © Greenpeace

Mit dem Plan eines grossen Geflügelschlachthofs im Kanton Freiburg trifft Migros' Tochtergesellschaft Micarna auf Gegenwind. Die Produktion von Pouletfleisch steht in Konflikt mit den lokalen Bedingungen der Schweiz und ist deshalb auf Futterimporte angewiesen. Greenpeace weist darauf hin, dass dieses Projekt die Umweltbelastung sowohl in der Schweiz als auch in den Futterproduktionsländern fortsetzen wird. 

Die Umweltorganisation hat diese Woche einen Appell am Migros-Hauptsitz in Zürich übergeben. Damit fordert sie eine radikale Verlagerung des Angebots weg vom Fleisch hin zu pflanzlichen Produkten.

Übrigens: Weshalb wir zu viel Fleisch essen und warum vor allem Poulet- und Schweinefleisch in der Schweiz nicht nachhaltig ist, erklärte die Ernährungsexpertin der Stadt Zürich Lisa Halter kürzlich im Interview.

Konkrete Forderungen

Nach eigener Analyse von Greenpeace setzt die Nachhaltigkeitsstrategie der Migros zu wenig ehrgeizige Ziele. Aus diesem Grund hat Greenpeace folgende Forderungen an den Lebensmittelgigant formuliert:

  • Nachhaltigkeitsstrategie verbessern
  • Weniger Tierprodukte anbieten
  • Auf den Micarna-Schlachthof verzichten
  • Pflanzliche Produkte fördern

Die Migros nimmt Stellung

Konfrontiert mit den Forderungen, winkt Mediensprecher Patrick Stöpper ab. «Die einseitige Kampagne von Greenpeace versucht leider – ohne selber konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen –  die Nachhaltigkeitsstrategie der Migros in Verruf zu bringen und zwar anhand des geplanten, neuen Schlachthofs in St. Aubin», sagt er gegenüber Nachhaltigleben.ch. Dies sei hochgradig ungerechtfertigt, da der Neubau lediglich eine alte Anlage in Courtepin ersetzen soll – und zwar mit den neusten Nachhaltigkeitsstandards. «Die überwiegende Mehrheit der Bewohner unseres Landes isst Fleisch und möchte auch Schweizer Fleisch geniessen», so Stöpper. Und wenn man nicht «Made in China» auf dem Teller haben wolle, brauche es auch eine entsprechende Infrastruktur dafür. 

Zur Forderung, weniger Tierprodukte anzubieten, reagiert Stöpper folgendermassen: «Die Migros möchte ihre Kundinnen und Kunden nicht bevormunden.» Lieber setze sie auf transparente Kommunikation wie den M-Check, der eine Hilfestellung für den nachhaltigen Einkauf darstellt. 

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