Japankäfer bedrohen die Schweizer Landwirtschaft
05.07.23 - Seit 2017 hält der Japankäfer die Landwirtschaft im Tessin in Atem. Um eine Ausbreitung auf weitere Kantone zu verhindern, sollten Reisende beim Packen ihrer Taschen im Süden der Schweiz besonders vorsichtig sein.
Sie sind kleiner als ein Fünfrappenstück und dennoch eine ernstzunehmende Gefahr für die Schweizer Landwirtschaft: die Japankäfer. Erstmals 2017 im Tessin aufgetaucht, haben sie sich mittlerweile zu einer Plage entwickelt. In Massenfangfallen wurden allein 2022 über 625'000 Exemplare gefangen.
Gefährliche Reisebegleiter
Der Käfer ist ein Allesfresser und gönnt sich den Luxus von über 300 verschiedenen Pflanzenarten, weshalb er für die Landwirtschaft, den Gartenbau und die Umwelt eine ernstzunehmende Gefahr darstellt. Die Reisezeit von Juni bis September ist besonders riskant für eine Ausbreitung der Käfer in der Schweiz. Daher appelliert das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) an alle Reisenden, vor ihrer Abfahrt aus den betroffenen Gebieten im Tessin oder Norditalien, ihre Gepäckstücke und Fahrzeuge auf unerwünschte «blinde Passagiere» zu kontrollieren.
Japankäfer erkennen und richtig handeln
Japankäfer sind 10-12 Millimeter lang und weisen metallisch kupferfarbene Flügeldecken auf. An beiden Seiten ihres Hinterleibs befinden sich jeweils fünf kleine Haarbüschel, am Hinterteil zwei grössere.
Was tun bei Verdacht?
- Käfer einfangen und auf weisse Haarbüscheln auf beiden Seiten des Hinterleibs untersuchen.
- Foto des Insekts machen sowie Standort und Name der Pflanze notieren, wo der Käfer entdeckt wurde.
- Käfer einfrieren und und so rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst des zuständigen Kantons informieren.