Rekordtemperaturen der Meere gefährden Ökosysteme

21.06.23 - Die Durchschnittstemperatur der Ozeane erreicht in diesem Jahr Rekordhöhen – und sie könnte noch weiter steigen.

Ein farbloses, totes Korallenriff
Eine zu hohe Wassertemperatur im Meer kann zu Korallenbleichen führen. © Rainer von Brandis / iStock / Getty Images

Was nach Traumferien am Strand klingt, ist eine Katastrophe für die Pflanzen- und Tierwelt: Seit Ende März weist die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Weltmeere kontinuierlich Rekordzahlen auf.

Auf einer Grafik sieht man, wie aussergewöhnlich hoch die durchschnittliche Temperatur der weltweiten Meeresoberflächen sind
Auf der Grafik von «climatereanalyzer.org» sieht man eindeutig, wie aussergewöhnlich hoch die durchschnittliche Temperatur der weltweiten Meeresoberflächen in diesem Jahr (fette Linie) sind. © climatereanalyzer

Über die Gründe dieser anhaltenden Rekordtemperaturen wird noch gemutmasst. Die Klimaerwärmung ist der Hauptgrund, weshalb die Temperaturen auch im Meer kontinuierlich steigen. Weshalb es nun jedoch zu einem so plötzlichen und extremen Anstieg kam, könnte mit dem Wechsel von der dreijährigen La-Niña-Phase in eine El-Niño-Phase zu tun haben. Während La Niña die Wasseroberfläche in den Meeren eher abkühlt, ist beim El Niño das Gegenteil der Fall.

Auswirkungen auf Wind, Wetter und die Tierwelt

Der Ozeanograf Thomas Frölicher warnte im Echo der Zeit schon vor Monaten vor Korallenbleichen und dem Verlust von Seegräsern oder Kelpwäldern. Da sich warmes Wasser ausdehnt, könne dies zudem das Abschmelzen der Polkappen weiter beschleunigen. Auch heftigere Stürme und Zyklone seien möglich. 

Die Hotspots

Der US-Meteorologe Jeff Berardelli zeigte in einem Tweet, wo die Ozeane derzeit besonders warm sind. Speziell stark sind die Unterschiede zur Normaltemperatur demnach in den Meeren Nordeuropas um die britischen Inseln herum sowie zwischen Schweden und Finnland.

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