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Es braucht ein Umdenken unserer Konsumgesellschaft

20.06.23 - Die Reise zur klimaneutralen Chemieproduktion ist mehr als eine technologische Herausforderung, sagt ETH-Wissenschaftler Paolo Gabrielli. Er fordert eine Neugestaltung unserer Konsumgewohnheiten und eine Revolution der Kreislaufwirtschaft.

verschiedene Plastikbestecke liegen verteilt herum
Kunststoffe haben unsere Welt erobert – nun müssen wir sie uns zurückholen © ArtMarie / iStock / GettyImages

Von Kunststoffen über Dünger bis hin zu Lösungsmitteln – chemische Produkte sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Ganze fünf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf das Konto der chemischen Industrie, in der hauptsächlich fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas als Rohstoffe verwendet werden.

Von der Produktion bis zur Nutzung: Es braucht alle

Dr. Paolo Gabrielli betont in einem Artikel des ETH-Zukunftblogs die Notwendigkeit von alternativen Herstellungsrohstoffen wie Biomasse, Abfälle und atmosphärisches CO2. Aber auch das permanente Speichern von Abgasen im Untergrund sieht er als eine mögliche Option. Die ideale Lösung sei dabei stark abhängig von lokalen Bedingungen und Ressourcen.

Eine klimaneutrale Chemieindustrie allein durch technologische Innovationen zu erreichen, hält Gabrielli allerdings für unrealistisch. «Eine Netto-Null-Chemieindustrie ohne Kreislaufwirtschaft und ohne nachfrageseitige Massnahmen wird in vielen Weltregionen schwierig bis unmöglich sein», sagt er.

Verschwendung muss aufhören

Derzeit recyceln wir nur etwa 15% unserer Kunststoffabfälle, und fast die Hälfte davon wird während des Recyclings wieder ausgesondert, oft aufgrund mangelnder Qualität oder fehlender Verarbeitungsmöglichkeiten. Forschende der ETH Zürich haben herausgefunden, dass wir eine Recyclingquote von über 75% benötigen, um Kunststoffe bis 2030 nachhaltig zu nutzen.

Heutzutage betrachten wir Kunststoffe und viele andere chemisch produzierte Artikel oft als billige Einwegartikel. Produkte müssen zukünftig so gestaltet werden, dass sie langlebig sind und wiederverwertet werden können, so Gabrielli. Gleichzeitig müsse aber auch die Nachfrage nach chemischen Produkten abnehmen.

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