Regierung der Färöer wird aufgefordert, Wal- und Delphintreibjagden einzustellen

21.01.2022 – Seit September letzten Jahres entflammte die Diskussion über die Treibjagden auf Wale und Delphine auf den Färöer-Inseln neu. Nun fordern die EU-Mitgliedstaaten der Internationalen Walfangkommission, den Schlachtungen ein Ende zu setzen.

Blick auf eine kleine Siedlung auf den Färöer-Inseln
Foto © Mlenny / E+

Die jährliche Grindwaljagd hat auf den Färöer-Inseln eine lange Tradition. Über 1000 der Meeressäuger werden dabei jährlich an die Küste getrieben und geschlachtet, ihr Fleisch und Speck unter den teilnehmenden Jäger*innen aufgeteilt.

Seit am 12. September 2021 auch hunderte Weissseitendelphine der Jagd zum Opfer fielen, ist die Debatte um die Treibjagden neu entflammt. Sie unterstehen zwar strengen Gesetzen, immer mehr Bewohner*innen und Tierschützer*innen kämpfen jedoch verstärkt für die Abschaffung des jährlichen Massakers.

In einer Medienmitteilung von OceanCare verkündigt die Non-Profit-Organisation, dass sich die EU und ihre Mitgliedstaaten in der Internationalen Walfangkommission IWC in einer gemeinsamen Erklärung aktiv gegen die Jagden auf den Färöer-Inseln positionieren.

Genauer fordert das Schreiben die Färöer Landesregierung auf, «die antiquierte Praxis der Jagd auf Wale und Delphine unverzüglich einzustellen.»

Dies stellt einen Wendepunkt dar, da sich die EU-Mitgliedstaaten bisher nicht gegen die traditionellen Treibjagden positionieren wollten. Lediglich Dänemark beteiligte sich nicht an der Erklärung.

OceanCare hatte sich nach eigenen Angaben bereits zuvor an die EU-Mitgliedstaaten in der IWC gewandt mit der Aufforderung, gemeinsam gegen die Treibjagden aktiv zu werden. Mit dem Ziel, die Behörden sowie die Bevölkerung der Inseln dazu zu bewegen, das Naturschutzrecht der EU einzuhalten, welches besagt, dass alle Wal- und Delphinarten unter Schutz stehen.

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