Neuer Leitfaden für eine klimafreundlichere Landwirtschaft

06.09.2023 – Was wir essen beeinflusst das Klima – und das Klima beeinflusst, was auf unseren Tellern landet. Der Bundesrat hat einen Fahrplan präsentiert, um die Schweizer Landwirtschaft und Ernährung klimafreundlicher und widerstandsfähiger zu gestalten.

Ein Mann, Nicolò Paganini bei der Himbeer Ernte in Campascio, Graubünden
Bis 2050 soll sich die Schweizer Bevölkerung mehrheitlich unabhängig von Lebensmittel-Importen ernähren können. © Switzerland Tourism / André Meier

Das Thema Ernährungssicherheit wird in Zeiten des Klimawandels immer drängender. Ein wachsender Teil der globalen Treibhausgasemissionen stammt aus der Lebensmittelproduktion, während gleichzeitig Ernteausfälle und Preisschwankungen durch klimatische Extreme zunehmen. Aus diesem Grund haben drei Departemente gemeinsam eine Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050 definiert. Ziel ist es, die Ernährungssicherheit der Schweiz zu stärken, die Emissionen zu senken und die gesamte Lebensmittel-Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten.

Sektorübergreifende Ziele auch für Einzelpersonen definiert

Die gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion bis zum individuellen Konsum – ist gefragt, sich für den Schutz des Klimas zu engagieren. Der Bund setzt auf drei Hauptziele bis 2050:

1Eine klima- und standortangepasste Landwirtschaft soll für eine Selbstversorgungsrate von mindestens 50 Prozent sorgen. 2020 waren dies bereits 56 Prozent brutto und 49 Prozent netto.

2Jede Einzelperson soll den eigenen Treibhausgas-Fussabdruck durch eine ausgewogene Ernährung gegenüber 2020 um zwei Drittel reduzieren. Damals verbrauchte die Schweiz gemäss dem Indikator Klima des Bundesamtes für Umwelt 5.1 Tonnen Treibhausgase pro Kopf. Ziel für 2050 sind 1.7 Tonnen Treibhausgase pro Person.

3Die heimische landwirtschaftliche Produktion soll ihre Emissionen gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent senken. In Zahlen bedeutet das eine Senkung von 6.8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten von 1990 auf 4 Millionen Tonnen. 2021 wurden lauf dem Treibhausgasinventar des Bundesamt für Umwelt 5.9 Millionen Tonnen verursacht.

Besonders im Fokus steht die Forschung zur Transformation des Ernährungssystems. Die Politikinstrumente sollen entsprechend angepasst werden, um den vom Bundesrat vorgegebenen Weg zum Netto-Null-Ziel bei den Treibhausgasemissionen bis 2050 zu unterstützen.

  • 5
  • 0
Kommentieren / Frage stellen