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Rekordhohe Subventionen für fossile Energieträger

28.08.23 - Im Zeitalter der erneuerbaren Energien erleben wir einen paradoxen Gegentrend: Noch nie wurden so hohe Subventionen für fossile Brennstoffe gezahlt. Am schlimmsten dabei sind die versteckten Kosten – also die Auswirkungen, die fossile Brennstoffe für alle haben.

Pipeline zur Raffinerie
Obwohl wir alle schon längst von fossilen Energieträgern loskommen wollen, sind wir noch immer viel zu abhängig davon. © imaginima / iStock / Getty Images

Die Welt rückt von fossilen Energieträgern ab, zumindest auf dem Papier. Ein aktueller Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) enthüllt allerdings, dass die globalen Subventionen für fossile Brennstoffe – Gas, Benzin und Kohle – auf einem historischen Höchststand sind. Ganze sieben Billionen Dollar (Billionen, nicht Milliarden) wurden hier investiert. Das ist so, als ob jeder Mensch auf der Erde etwa 900 Dollar dazu beitragen würde. China und die USA sind dabei die Hauptakteure, dicht gefolgt von Russland, der EU und Indien.

Aufschlüsselung der Subventionen

  • Die expliziten Subventionen machen 18 Prozent des Gesamtbetrags aus. Sie haben sich seit 2020 mehr als verdoppelt. Vor allem, weil die Preise für fossile Brennstoffe seit dem russischen Überfall auf die Ukraine so stark gestiegen sind.
  • Die impliziten Subventionen machen 82 Prozent des Gesamtbetrags aus. Hierbei handelt es sich um nicht direkt sichtbare Kosten wie Umweltschäden durch Luftverschmutzung.

Subventionen könnte man effizienter nutzen

In einem Beitrag des SRF nennt die Energieexpertin Cornelia Meyer die Gründe konkret: «Das kommt natürlich daher, dass die Ölpreise so stark gestiegen waren, dass man sie abfedern musste für die schwächeren Bevölkerungsgruppen und die Industrie.»

Hier werde allerdings zu kurz gedacht, lässt sich Nate Vernon – ein Mitverfasser des IWF-Berichts – im selben Artikel zitieren. Subventionen für fossile Energieträger seien äusserst ineffizient, da die grössten Energieverbrauchenden – sprich: die Reichen – am meisten davon profitieren. 

Vernon schlägt stattdessen vor, mit den Subventionen ärmere Haushalte und soziale Institutionen direkt zu unterstützen und den Rest in Erneuerbare zu investieren. Damit dabei kein Land um seine Wettbewerbsfähigkeit fürchten müsse, sei hier internationale Zusammenarbeit entscheidend, meint er.

Immerhin: Die G-20 haben sich bereits 2021 dafür ausgesprochen, die Subventionen von fossilen Energieträgern auslaufen zu lassen. Nun müssen auf diese Worte «nur» noch Taten folgen.

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