Basler entwickeln CO2-bindende Asphaltmischung

08.08.23 - Pionierarbeit im Strassenbau: Mit dem Einsatz von Pflanzenkohle-Asphalt reduziert der Kanton Basel-Stadt nicht nur die CO2-Emissionen, er lagert sogar aktiv Kohlendioxid in den Strassen ein.

Strassenarbeiter am Asphaltieren
Wird das Asphaltieren bald zum Treibhausgaskiller? © blyjak / iStock / Getty Images

Asphalt verursacht im Strassenbau für gewöhnlich erhebliche Treibhausgas-Emissionen. Basel-Stadt hingegen sieht das Asphaltieren dank einer neuen Mischung nun als Chance an.

Ein Mix, der überzeugt

Wie der Kanton kommuniziert, hat das Tiefbauamt gemeinsam mit dem Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel AG einen CO2-armen Asphalt entwickelt, versetzt mit Pflanzenkohle. Die «grüne» Mixtur bindet Kohlenstoff – und das so effizient, dass sie sogar mehr CO2 einspeichert als bei Produktion und Transport anfällt. 

Eine lokale Gewinnung von Pflanzenkohle spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die IWB-Anlage verwandelt Grüngut in Pflanzenkohle und nutzt die dabei freiwerdende Wärme für das Fernwärmenetz

Praxistests liefern vielversprechende Ergebnisse

Seit 2022 wird der innovative Belag auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz in Basel getestet. Das Ergebnis? Ein voller Erfolg! Auf einer Fläche von 450 Quadratmetern hat der neue Asphaltmix mit 50 Prozent Recyclingasphalt und 2 Prozent Pflanzenkohle anderthalb Tonnen CO2 mehr gebunden, als bei der gesamten Produktion freigesetzt wurde. Ausserdem sei er nur leicht teurer als der herkömmliche Asphalt und von hoher Qualität, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Grossflächiger Einsatz in Aussicht

Das Tiefbauamt Basel-Stadt plant, die Asphaltproduktion gemeinsam mit regionalen Werken weiter zu vereinfachen, damit der «grüne Asphalt» künftig flächendeckend eingesetzt werden kann. Dies würde dem Kanton Basel-Stadt ermöglichen, jährlich etwa 1'250 Tonnen CO2 dauerhaft zu speichern.

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