Wasser für die Landwirtschaft wird knapper 

10.07.23 - Immer mehr Wasser wird in der Landwirtschaft aus Flüssen und Bächen gepumpt, während Wasserentnahmeverbote wegen Trockenheit zunehmen. Wird Wasser in der Schweiz bald zur Mangelware? 

Springkleranlagen auf einem landwirtschaftlichen Acker
Auch in traditionell wasserreichen Regionen müssen wir in der Schweiz einen sparsameren Umgang mit der wertvollen Ressource finden. © itsajoop / iStock / Getty Images

Allein im Kanton Aargau dürfen für die Bewässerung jährlich Hunderte von Millionen Litern Wasser aus Flüssen und Bächen entnommen werden. Und die Nachfrage nimmt zu. Eine exklusive Recherche von SRF ergab, dass sich die gesamte Wassermenge, die im Aargauer Wasserschloss nach einer Bewilligung entnommen wurde, zwischen 2012 und 2022 verdreifacht hat.

Längere Trockenzeiten

Durch die steigende Nachfrage muss die Aargauer Behörde immer öfter die Notbremse ziehen und kurzfristige Wasserentnahmeverbote aussprechen. Dies weil grossflächige Regenfälle im Herbst und Winter in den letzten Jahren zunehmend ausblieben.

Während die Entnahme von Wasser aus grossen Flüssen wie Aare, Rhein, Limmat und Reuss zunächst unproblematisch bleibt, geraten mittlere und kleinere Flüsse immer häufiger an ihre KapazitätsgrenzenWasserentnahmeverbote nehmen zu und betreffen nicht mehr nur vereinzelten Trockenperioden, sondern auch gut und gern mal den gesamten Sommer inklusive Herbstmonate.

Nicht nur der Aargau betroffen

Auch andere Kantone wie Luzern, Thurgau, Solothurn, Freiburg und Bern melden laut SRF steigende Wasserentnahmen und zunehmende Entnahmeverbote. Die Schweizer Landwirtschaft steht vor einer grossen Herausforderung, um einen nachhaltigen Weg im Umgang mit Wasserressourcen zu finden.

Methode Tropfenbewässerung – Lösung oder finanzieller Ruin?

Die Bewässerung in der Landwirtschaft erfolgt heute oft mittels Sprinkleranlagen, wobei jedoch ein Grossteil des Wassers verdunstet. Effizienter wäre die Tropfbewässerung, die Wasser direkt in den Boden leitet und weniger Wasser pro Hektar benötigt. Doch diese Methode ist teuer. Gemäss der «NZZ am Sonntag» plant das Bundesamt für Landwirtschaft erhebliche Investitionen und fordert Landwirte zur Modernisierung ihrer Bewässerungsmethoden auf. Wer jedoch wie viel für die Umstellung bezahlen muss, bleibt ein umstrittenes Thema.

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