Japankäfer erreicht Kloten

25.7.23 - Bisher war der Japankäfer «nur» auf der Alpensüdseite aktiv. Mehrere Exemplare des Schädlings wurden nun in der Stadt Kloten entdeckt. Ab sofort gelten Restriktionen für die Bevölkerung, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

grün-brauner Käfer
Japankäfer stellen eine Bedrohung für die Landwirtschaft dar. © BWFolsom / iStock / Getty Images

Bei einer Überwachung mittels Lockstofffallen hat die kantonale Fachstelle Pflanzenschutz in Kloten eine «kleine Population des Japankäfers» gefunden. Dies schreiben die Behörden in einer öffentlichen Medienmitteilung. Die Entdeckung dieser Käferpopulation ist die erste ihrer Art auf der Alpennordseite. Bisher wurden nur einzelne Käfer gesichtet. Im Tessin breitet sich der Käfer seit 2017 aus. 

Massnahmen für die ganze Bevölkerung

Das Amt für Landschaft und Natur hat umgehend Gegenmassnahmen eingeleitet. Im gesamten Gebiet der Stadt Kloten wurden eine Reihe von Regelungen eingeführt, darunter ein Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen (z.B. Sprinkler) bis Ende September und Restriktionen beim Transport von Grüngut, Kompost, Erdboden und Pflanzen

Die Pufferzone, die mehrere umliegende Gemeinden einschliesst, wurde ebenfalls mit speziellen Massnahmen ausgestattet. Auch hier darf Grüngut nur unter strengen Bedingungen bis Ende September aus der Zone transportiert werden.

Weshalb die Aufregung?

Der invasive Japankäfer verursacht erhebliche Frassschäden an Pflanzen und Grünanlagen. Er bezieht seine Nahrung von etwa dreihundert verschiedenen Pflanzenarten, die aus einer Vielzahl von Pflanzenfamilien stammen. Dazu gehören zahlreiche landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Beeren, Obstbäume, Weinreben und Mais sowie auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken und Linden. Oft bleiben lediglich die Skelette der Blätter zurück, was dazu führt, dass die Pflanzen erheblich geschwächt werden oder sogar sterben. Die Larven des Käfers schädigen Grünflächen und Wiesen, indem sie die Wurzeln des Grases verzehren.

Wie du die unscheinbaren Käfer erkennst und wie du reagieren musst, wenn du einen siehst, erfährst du hier

Weiter werden Wirtspflanzen wie Rosen, Obstbäume und Beerensträucher im betroffenen Gebiet gezielt mit einem Insektizid behandelt und Lockstofffallen aufgestellt.

Experten sind zuversichtlich

Das Ziel dieser aufwendigen Massnahmen besteht darin, die Fortpflanzung der Käfer, insbesondere die Eiablage der Weibchen, zu verhindern und die Ausbreitung ausserhalb von Kloten zu stoppen. Experten sind zuversichtlich, dass diese Ziele erreicht werden können. Ihre Hoffnung liegt in der Tatsache, dass der Befall momentan noch auf ein kleines Gebiet begrenzt ist.

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