Schweizer Firma inmitten globaler Kohlenstoffbomben

31.10.23 - Französische Datenforscher haben eine Karte mit den grössten Kohlenstoffbomben der Welt veröffentlicht – einschliesslich derer, die noch in Planung sind. Unter Big Players findet sich auch der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore.

ein Kühlturm und einen schmalen Turm mit Rauch
Kohlenkraftwerke sind für Fimen nach wie vor lukrativ. © RelaxFoto.de / iStock / Getty Images

«Carbon Bombs» – so heisst das Projekt der französischen NGOs «Data for Good» und «Éclaircies». Es listet 425 Kohle-, Öl- und Gasförderprojekte, die im Laufe ihrer Lebensdauer mehr als eine Gigatonne CO2 emittieren könnten. Mindestens 128 dieser «Bomben» sind noch nicht aktiviert, und ihre Emissionen könnten theoretisch noch verhindert werden.

Glencore mischt mit – trotz Klimaversprechen

Die Recherchen zeigen, dass Glencore, ein Schweizer Rohstoffunternehmen, zwei der zwanzig grössten geplanten Kohleminen ausserhalb Chinas besitzt. Die Minen könnten theoretisch jederzeit in Betrieb genommen werden und für mehrere Jahrzehnte Kohle produzieren.

Gegenüber dem «Tagesanzeiger» beteuert die Firma, ihrer Pflicht zur Erreichung des 1.5-Grad-Ziels bewusst zu sein. Ihre Ziele, die Emissionen bis 2035 um 50 Prozent zu reduzieren, seien jedoch unter der Annahme eines «förderlichen politischen Umfelds» getroffen worden. 

Hoffnung auf die anstehende Klimakonferenz

Einmal mehr liegt die Hoffnung auf der nächsten Klimakonferenz. Diese findet ab Ende November in Dubai statt. Da der Vorsitzende Sultan Ahmed Al Jaber Chef der staatlichen Ölgesellschaft ist, sind die Erwartungen nicht besonders hoch, dass griffige Massnahmen gegen den Klimawandel beschlossen werden. Eine Überraschung ist aber nicht ausgeschlossen.

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