Die Bäume in Zürich schwinden – nun reagiert die Stadt
06.10.23 - Frische Luft, ein wenig Schatten und ein gemütliches Plätzchen unter Bäumen – das wünschen sich im Sommer alle Stadtbewohner:innen. Doch in Zürich hat der Baumbestand drastisch abgenommen. Nun hat die Stadt einen ehrgeizigen Aktionsplan ausgearbeitet.
Der Verlust des Baumbestands in den letzten vier Jahren ist erschreckend: Das Zürcher Stadtgebiet verlor 64 Hektaren – eine Fläche von rund 90 Fussballfeldern – die zuvor von Baumkronen beschattet wurden.
Wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Zürich heisst, wich beispielsweise in Schwamendingen zwischen 2006 und 2019 fast jeder fünfte grosse Baum. Im Bachwiesenpark in Altstetten ging sogar ein Drittel der Kronenfläche verloren.
Warum die Bäume verschwinden
Bauprojekte und Naturkatastrophen gehören zu den Hauptfaktoren des Bäumeschwunds, wie die Stadt weiter schreibt. Jedoch sei der Baumverlust auf privatem Grund signifikant höher als auf öffentlichem Grund. Dies insbesondere deshalb, weil nur wenige Bäume nachgepflanzt werden. Das Problem: Bei kleineren und mittelgrossen Parzellen ist es im Randbereich oft nicht möglich, einen Baum zu pflanzen, da der vorgeschriebene Grenzabstand beachtet werden muss.
Stadt will das Ruder herumreissen
Nun hat die Stadt sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Sie will den Bäumeschwund nicht nur stoppen, sondern die beschattete Fläche wieder vergrössern – von aktuell 15 auf 25 Prozent Kronenfläche bis 2050. Ein umfassendes Massnahmenpaket soll dies unterstützen – von Förderungen für Private bis zu verstärkten Kontrollen und Anpassungen von Baunormen.
Weitere Massnahmen der Stadt Zürich:
- Mehr Bäume bei öffentlichen Projekten einplanen
- Mehr Alleenbäume
- Bäume bei Baustellen stärker schützen
- Wurzelraum pro Baum auf bis zu 35 Kubikmeter erweitern
