Gletscher verlieren 10% Volumen in nur zwei Jahren

28.09.23 - Unsere Gletscher schmelzen immer schneller. Der jüngste, rekordhohe Eisverlust zeigt die Auswirkungen des Klimawandels in der Alpenregion deutlich. 

Gletscher in den Bergen
Majestätische Eisriesen wie der Aletschgletscher prägen die Alpenlandschaft und ziehen Massen von Touristen an. Die Frage ist, wie lange noch. © Switzerland Tourism/Jan Geerk (Foto: Oktober 2013)

Wenn wir an die Alpen denken, stellen wir uns oft prächtige Gletscher und schneebedeckte Gipfel vor. Doch diese Idylle könnte bald nur noch eine Erinnerung sein. Neue Daten der Schweizerischen Kommission für Kryosphärenbeobachtung offenbaren: In nur zwei Jahren verschwanden ganze 10 Prozent des Eisvolumens. Insgesamt schmolz in dieser kurzen Zeit gleich viel Eis wie in den 30 Jahren zwischen 1960 und 1990.

Die beiden vergangenen Extremjahre in Folge führten zum Zerfall der Gletscherzungen und dem Verschwinden von vielen kleinen Gletschern. So mussten etwa die Messungen beim St. Annafirn UR eingestellt werden.

Drittwärmster Sommer überhaupt

Der massive Eisverlust ist auf den sehr schneearmen Winter und hohe Temperaturen im vergangenen Sommer zurückzuführen. Im südlichen Wallis und im Engadin zum Beispiel wurde auf über 3200 m – also einer Höhe, in der Gletscher bis vor kurzem noch im Gleichgewicht waren – wiederum eine Eisschmelze von mehreren Metern gemessen.

Im Frühling hatte sich die Situation vorübergehend normalisiert. Aber der trockene und sehr warme Juni führte dazu, dass der Schnee zwei bis vier Wochen früher schmolz als üblich. Derdrittwärmste Sommer seit Messbeginn und eine zeitweise rekordhohe Nullgradgrenze bis in den September waren verantwortlich, dass vereinzelte Sommer-Schneefälle wieder rasch dahinschmolzen und daher den Gletschern kaum halfen.

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