UBS und CS investierten trotz Klimazusage weiter in fossile Brennstoffe

26.09.23 - Trotz ihres Versprechens, ihre CO2-Emissionen bis 2050 auf netto null zu reduzieren, haben die UBS und CS weiter in den fossilen Sektor investiert – und das mit Milliardengewinnen. 

eine Bohrinsel im Meer
Das Geschäft mit fossilen Energieträgern ist nach wie vor ein lukratives. © Gannet77 / iStock / Getty Images

Spätestens, seit das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet wurde, erwartet man von grossen Finanzakteuren, sich in Richtung saubere und nachhaltige Investitionen zu bewegen. Doch eine Recherche von elf europäischen Medien zeigt: Fossile Unternehmen erhielten durch Anleihen Milliarden von Franken, um ihre Geschäfte weiterzuführen.

Und wer war massgeblich an dieser Finanzierung beteiligt? Die jüngst vereinten Banken UBS und Credit Suisse. Seit 2015 beliefen sich die von ihnen vermittelten Anleihen auf 263 Milliarden Franken. Auch nach ihrem Versprechen, bis 2050 klimaneutral zu werden, wurde fleissig weiter investiert. Dies zeigen Daten der Recherche, an der auch Tamedia involviert war.

Investitionen mit langem Atem

Die weltweiten Anleihen im fossilen Sektor, welche die beiden Banken finanzieren, haben eine durchschnittliche Laufzeit von über zehn Jahren. Dies sichert die Finanzierung  bis mindestens Ende 2030. Besonders bedenklich: Mehr als 300 Anleihen laufen sogar noch viel länger – drei davon bis 2090. Experten wie der ETH-Klimaforscher Reto Knutti sehen darin eine problematische Abhängigkeit von fossiler Energie, die in der Zukunft schwer rückgängig zu machen sei. Es ist zu befürchten, dass Investoren in die aktuelle Infrastruktur sie in der nahen Zukunft nicht ohne Weiteres stilllegen werden.

UBS hält am grünen Anstrich fest

Die UBS, die nun auch für die Credit Suisse spricht, hat die Ergebnisse der Recherche bisher nicht kommentiert. Die Bank betont hingegen ihre Unterstützung für den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft und ihr Engagement für ihr langfristiges Netto-Null-Ziel bis 2050. Weiterhin bezeichnet sich die UBS als zukünftigen Marktführer im Bereich nachhaltiger Finanzdienstleistungen. Konkretere Informationen werden im Nachhaltigkeitsbericht 2023 erwartet.

Derweil ist offensichtlich, dass dieses Anleihen-Geschäftsmodell dem Pariser Klimaabkommen widerspricht und die Bank aktiv zum Klimawandel beiträgt – und dabei auch noch Gewinne erzielt.

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