Verdrängt Laborfleisch bald Ersatz-Produkte?
09.08.23 - Das einst boomende US-Start-up Beyond Meat erlebt sinkende Umsätze und anhaltende Verluste. Derweil kommt vielleicht bald ein neuer Trend ins Rollen.
Nicht lange ist es her, als Beyond Meat den Markt mit seinen Burgern aus Erbsen, Randen und braunem Reis eroberte. Beim Börsengang im Jahr 2019 liess die Firma Anlegerherzen höher schlagen und verbuchte rasche Wertzuwächse ihrer Aktien. Doch wie das SRF berichtet, stehen die Zeichen inzwischen auf Sturm: Ein Rückgang im Umsatz um 31 Prozent im letzten Quartal und anhaltende Verluste, trotz Personaleinsparungen, lassen Anleger und Fans aufhorchen.
Grosskonzerne verdrängen Konkurrenz
Riesige Nahrungsmittelproduzenten wie Kellogg’s, Tyson Food und sogar der Schweizer Gigant Nestlé mischen mittlerweile im Markt der Fleischersatzprodukte mit. Ihr Vorteil: Stärkere Marktmacht und die Fähigkeit, Verluste leichter auszugleichen. Allerdings habe die Nachfrage für pflanzliche Alternativen die «Normalisierungsphase» erreicht und wachse somit langsamer als auch schon, wie es vonseiten Nestlés heisst.
Kritik an Ersatzprodukten wächst
Längst nicht alle sind Fans der fleischlosen Burger. In den USA beispielsweise bemängeln laut Umfragen 30 Prozent der Flexitarier den Geschmack, während 25 Prozent den Preis als Hindernis sehen. Hinzu kommen wachsende Bedenken hinsichtlich der verwendeten Zusatzstoffe.
Ist Laborfleisch das nächste grosse Ding?
Während Investoren die Augen nach dem nächsten lukrativen Geschäft offen halten, scheint Laborfleisch als neuer Favorit aufzutauchen. Wie Watson kürzlich berichtete, hat ein israelisches Start-up bereits mehrere Anträge eingereicht, kultiviertes Fleisch unter der Marke «Aleph Cuts» zu verkaufen – unter anderem auch in der Schweiz. Bis dieses in die Läden komme, dürfte es allerdings noch ein paar Jahre dauern, wie ein Migros-Sprecher zitiert. Bei einem «Go» der Behörden dürfte zuerst in der gehobenen Gastronomie getestet werden, wie das Fleisch bei den Gästen ankommt.
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