Ungesundes Essen: 10 Lebensmittel, die Ausnahmen bleiben sollten

Gesund zu essen ist nicht immer einfach. Denn so manches Essen, was wir für gesund halten, wird seinem Ruf nicht gerecht. Und andere Lebensmittel schmecken einfach zu gut, um darauf zu verzichten. Diese 10 Lebensmittel sollten jedoch nicht auf deinem täglichen Speiseplan stehen.

Manche Lebensmittel sind ungesünder als ihr Ruf.
Manche Lebensmittel sind ungesünder als ihr Ruf. © iStock / Getty Images Plus

Ungesundes Essen – das Wichtigste in Kürze

  • Nicht jedes Lebensmittel, das als gesund gilt, ist es auch.
  • Vor allem stark verarbeitete Lebensmittel sind ungesund.
  • Ungesund heisst nicht, dass man etwas gar nicht mehr essen sollte.
  • Für folgende Lebensmittel gilt: Lieber seltener essen.

Gesunde Ernährung ist in. Wer gesünder essen möchte, muss nur bei Instagram das Hashtag #healthyfood eingeben – und schon hagelt es über eine Million Ernährungstipps und Bilder von mehr oder weniger schmackhaft anmutenden Gerichten.

Hinzu kommen all die Lebensmittel, die von heute auf morgen plötzlich als ungesund gelten. Ist Kokosöl an einem Tag noch das perfekte Fett zum Anbraten, wird es am nächsten Tag als «pures Gift» betitelt.

Welche Lebensmittel sollte man meiden?

Es ist also nicht verwunderlich, wenn du keine Ernährungstipps mehr sehen kannst. Denn in der Informationsflut wird es immer schwerer, Mythen von Wahrheiten zu unterscheiden.

Doch keine Sorge: Dies ist keine Abschussliste für ungesundes Essen, das nie mehr auf deinem Teller landen sollte. Vielmehr möchten wir dir zeigen, wie einfach du ein paar Lebensmittel, die viele täglich zu sich nehmen, durch gesündere Alternativen ersetzen kannst.

Weissmehlprodukte

Sonntagsbrötchen, Pasta und Gipfeli haben eines gemeinsam: Sie bestehen ausschliesslich oder zu grossen Teilen aus Weissmehl. Warum gelten sie deshalb schon als ungesundes Essen?

Das Problem beim Weissmehl ist: Es hat einen geringen Ausmahlungsgrad und daher einen minimalen Gehalt an Mineralstoffen. Weissmehlprodukte machen dich zwar kurzzeitig satt, versorgen deinen Körper aber nicht mit wichtigen Nährstoffen. Deshalb spricht man im Zusammenhang mit Weissmehlprodukten oft von «leeren Kohlehydraten».

Ob Weizen oder Dinkel, Brötchen oder Spaghetti: Die gesündere Wahl ist immer die Vollkorn-Variante. Denn Vollkornmehl enthält alle Bestandteile des ganzen Korns. Das heisst, es enthält mehr Vitamine, Mineralstoffe und länger sättigende Ballaststoffe.

Weisser Reis

Bleiben wir noch bei den «weissen» Lebensmitteln, die ungesünder sind, als man ahnt. Reis gilt als sättigende Beilage und oft auch als gesunde Alternative zu Pasta oder Brot.

Weisser Reis enthält kaum noch Nährstoffe.
Weisser Reis enthält kaum noch Nährstoffe. © Eivaisla / iStock / Getty Images Plus

Doch auch bei weissem Reis handelt es sich um leere Kohlehydrate, da dem Reis beim Schälen mit der sogenannten Silberhaut und dem Keimling ein Grossteil der Mikronährstoffe entzogen wird.

Gesünder und nicht weniger fein ist Vollkornreis. Er wird nicht geschält und geschliffen wie der weisse Reis und enthält somit deutlich mehr Mineralien und Ballaststoffe. Vollkorn-Reis findest du in vielen Unverpackt-Läden sowie in Bio-Läden.

Tipp: Hast du schon mal roten Reis probiert? Er enthält viele pflanzliche Proteine und gesunde Ballast- und Mineralstoffe.

Granola und Fertigmüesli 

Mit Knuspermüesli oder Cerealien aus dem Supermarkt startest du nicht gesund in den Tag. Denn ein Blick auf die Zutatenliste verrät, dass die meisten Fertigmüeslis vor allem eines enthalten: viel Zucker. Auch getarnt als Fructose, Glucose oder Saccharose.

Gesünder als gekauftes ist selbstgemachtes Granola.
Gesünder als gekauftes ist selbstgemachtes Granola. © Oksana Shyriaieva / iStock / Getty Images Plus

Ein gesundes Frühstück ist keinesfalls aufwendiger, als fertiges Müesli in eine Schüssel zu geben. Mixe dir einfach dein eigenes Müesli mit Haferflocken, Leinsamen, Nüssen, Kürbiskernen und anderen Samen sowie frischen Früchten. Oder du machst dein eigenes Granola selber.

Schokocreme

Apropos Zmorge: Dass Schokocreme nicht gesund ist, ist sicherlich nicht neu für dich. Kombiniert mit einer Scheibe Weissbrot ist das ungesunde Essen sicher nicht das optimale Frühstück. Denn Schokocreme besteht hauptsächlich aus Zucker und Palmöl.

Mehr Nährstoffe nimmst du mit einer Scheibe Vollkornbrot, gerne auch getoastet, zu dir. Und für das Topping findest du hier unsere liebsten Rezepte für vegane Brotaufstriche. Auch dabei: Ein DIY-Schoggi-Aufstrich mit mehr Nüssen und weniger Zucker.

Instant Gemüsebouillon

Ob Suppe, Salat oder Sauce: Mit einem grossen Löffel Gemüsebouillon wird daraus schnell ein ungesundes Essen. Denn diese enthält hauptsächlich Salz und den Geschmacksverstärker Glutamat. Das Gemüse in der Bouillon macht nur einen Bruchteil aus. Auch Zucker und Palmöl stecken übrigens in vielen Brühen.

Ab und an einen Löffel Gemüsebouillon in die Suppe zu mischen, schadet sicher nicht. Es geht aber auch gesünder. Unser Tipp: Mach deine Gemüsebouillon selber. Dafür gibst du einfach

  •  500 Gramm Gemüse (etwa Karotte, Lauch und Sellerie)
  •  150 Gramm Kräuter (optional gefroren)
  • 2 Knoblauchzehen

in einen Mixer, bis alles klein gehäckselt ist. Anschliessend 80 Gramm Salz hinzugeben, die Zutaten gut vermischen und in sterilisierte Gläser abfüllen. Im Kühlschrank ist deine DIY-Bouillon über einige Monate haltbar, da das Salz das Gemüse konserviert.

Fertigsalat aus dem Beutel

Keine Frage – Salat ist ein gesundes Lebensmittel. Das gilt jedoch nicht gleichermassen für Fertigsalat aus dem Plastikbeutel. Zwar ist der fertig gewaschene und geschnittene Salat verlockend, fällt aber eher in die Kategorie ungesundes Essen. So warnt unter anderem Öko-Test davor, dass Fertigsalate häufig mit Keimen und Schimmelsporen belastet sind.

Noch ungesünder wird der Fertigsalat, wenn ein fertiges Dressing ihn abrundet. Die gesündere Alternative: Ein frischer Salatkopf in Bio-Qualität mit einem selbstgemachten Salatdressing – und am besten ohne unnötige Plastikverpackung.

Fruchtsäfte und -Smoothies

Ein ACE-Saft zum Frühstück oder ein fruchtiger Smoothie zum Zvieri? Das klingt zwar nach der vollen Ladung Vitamine, dennoch handelt es sich dabei um ungesunde Lebensmittel.

Denn Fakt ist – ob du ein Glas Cola oder ein Glas Orangensaft trinkst, macht vom Zuckergehalt her kaum einen Unterschied. Und Fruchtzucker ist für den Körper nicht gesünder als weisser Haushaltszucker.

Tipp: Ist Zucker gleich Zucker? In diesem Artikel erklärt Ernährungsberater Felix Lösch, warum Industriezucker krank macht und welche Alternativen gesünder sind.

Gesünder ist es, wenn du das Obst isst, statt es zu trinken. Dabei bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe der Früchte enthalten. Oder du machst dir frischen Saft oder einen Smoothie mit Früchten und Gemüse selber.

Proteinriegel

(Hobby-)Sportler*innen, die ungesundes Essen vermeiden möchten, sollten den Protein- oder Energy-Riegel besser im Regal liegen lassen. Proteinreich mögen sie zwar sein, aber gesund sicher nicht. Denn dabei handelt es sich um stark verarbeitete Lebensmittel, die zudem sehr kalorienreich sind und nicht ohne Zucker oder Süssstoff auskommen.

Proteinriegel enthalten viele Kalorien und Zucker.
Proteinriegel enthalten viele Kalorien und Zucker. © LauriPatterson / iStock / Getty Images Plus

Nicht nur gesünder, sondern auch feiner finden wir selbstgemachte Energy-Balls oder Müesliriegel. Hier kannst du selbst bestimmen, was rein kommt, anstatt E-Nummern zu entziffern.

Mikrowellen-Popcorn

Popcorn sorgt auch zuhause für Kinostimmung – und zwar schon, wenn es in der Mikrowelle aufpoppt und der süsse, buttrige Duft sich in der Wohnung verteilt.

Der Snack ist jedoch nicht gesünder als fettige und salzige Chips aus der Tüte. Denn Mikrowellenpopcorn enthält viel Zucker (oder Salz), Fett und oft künstliche Aromen wie das Butteraroma Diacetyl.

Zum Glück ist es ganz einfach, Popcorn selber zu machen. Wie das geht und noch weitere gesunde Snack-Ideen findest du in unserem Artikel zu veganen Snacks.

Verarbeitetes Fleisch und Wurst

Auf der Liste mit ungesundem Essen darf verarbeitetes Fleisch wie etwa Wurstwaren und Pökelfleisch nicht fehlen. Bereits 2012 fanden Wissenschaftler*innen der Universität Harvard heraus, dass sowohl der regelmässige Verzehr von verarbeitetem als auch der von rotem Fleisch die Lebenszeit verkürzen kann.

Die Ergebnisse der Langzeitstudie mit 83'644 Frauen und 37'698 Männern zeigten auf, dass eine Portion rotes Fleisch pro Tag das Sterberisiko um 13 Prozent erhöhen. Der tägliche Verzehr von verarbeitetem Fleisch soll das Sterberisiko laut der Studie gar um 20 Prozent erhöhen. 

Auch die WHO stuft rotes Fleisch als ungesundes Essen, genauer als «wahrscheinlich krebserregend» ein.

Bei Fleisch gilt also: Weniger ist mehr – und am besten in Bio-Qualität. Nicht zuletzt auch der Umwelt zuliebe und um Tierleid zu vermeiden.

Gepökeltes und rotes Fleisch sowie Wurstwaren sind nicht gesund.
Gepökeltes und rotes Fleisch sowie Wurstwaren sind nicht gesund. © kabVisio / iStock / Getty Images Plus

Eine wirklich gesunde Alternative zu Wurst und Fleisch gibt es nicht. Besser für die Umwelt sind vegane und vegetarische Fleischalternativen allemal. Hier stecken jedoch oft Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel drin.

Wir finden: Mit einem selbstgemachten Aufstrich wie etwa Randenhummus fehlt einem nichts. Und hier verrät unsere Vegan-Redaktorin, wie du feinen veganen Hackbraten selber machst.

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