Detox: Dos und Don'ts und was die Kur wirklich bringt

Detox liegt im Trend. Die Entgiftungskur soll dem Körper dabei helfen, sich von den Folgen ungesunder Ernährung sowie von Schadstoffen aus der Umwelt zu befreien. Was hinter dem Gesundheitstrend steckt, wie eine Detox-Kur abläuft und was sie wirklich bringt.

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Beim Detox stehen vor allem frische Lebensmittel auf dem Speiseplan. Foto © los_angela / iStock / Getty Images Plus

Was ist Detox? | Detox-Methoden | Wie funktioniert Detox | Detox-Lebensmittel | Detox Rezepte | Detox-Water selber machen | Was man beim Detoxing nicht essen sollte | Was bringt Detox?

Das Wichtigste in Kürze

  • Detox – auch Entgiftungskur – bezeichnet eine Behandlungsmethode in der Naturheilkunde.
  • Dabei geht es darum, die Entgiftungsorgane wie die Leber zu entlasten.
  • Beim Detoxing verzichtest du auf verarbeitete, fettige und zuckerhaltige Lebensmittel.
  • Beliebte Detox-Lebensmittel sind etwa frische Kräuter, Salate, Hülsenfrüchte und Nüsse.
  • Die Wirksamkeit von Detox-Kuren wurde bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Ein strahlender Teint, neue Energie und gesteigertes Wohlbefinden – das ist das Versprechen hinter einer Detox-Kur. Gerade, wenn man sich etwa nach der Weihnachtszeit antriebslos und drei Kilo schwerer fühlt, soll Detox dem Körper wieder auf die Sprünge helfen.

Doch Detoxing sollte man nicht mit Fasten verwechseln: Im Vordergrund steht nicht die Gewichtsabnahme, sondern vielmehr das Entgiften oder auch «Entschlacken» der Organe. Im Grunde ist Detox also wie der Reset-Button für den Körper: Alles Schlechte soll rausgefiltert und nur gesunde Lebensmittel dürfen konsumiert werden – mit dem Ziel, sich danach frisch und aufgetankt zu fühlen.

Was ist Detox?

Detox bezeichnet eine Behandlungsmethode in der Naturheilkunde, bei der durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel die Entgiftungsorgane unterstützt und entlastet werden. Zu diesen Organen zählen neben Leber und Niere auch Haut, Darm und Lunge.

Gewusst? Detox kommt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung des Wortes Detoxification, was Entgiftung bedeutet.

Ziel einer Detox-Kur ist es, die Schad- und Giftstoffe, die sich im Körper durch eine ungesunde Ernährung, Schadstoffe in der Luft und Stress ansammeln, verstärkt über die Verdauung auszuscheiden. Eine einheitliche und genauere Definition der Gifte, die sich in Form von Schlacke im Bindegewebe und den Organen absetzen sollen, gibt es jedoch nicht.

Welche Detox-Methoden gibt es?

Die Detox-Methoden sind verschieden. Während manche beim Detoxing hauptsächlich zu basischen Lebensmitteln greifen, lassen andere feste Nahrung ganz weg und nehmen nur flüssige Lebensmittel wie Säfte, Smoothies, Wasser und Tee zu sich. Und auch der Zeitraum der Kur unterscheidet sich: Mal geht eine Detox-Kur drei Tage, andere ziehen die strenge Ernährungsweise eine Woche lang durch.

Das sind die wichtigsten Detox-Methoden

  • Basenfasten: Dabei dreht sich alles um einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt, der vorher durch einen hohen Verzehr saurer Lebensmittel durcheinandergebracht wurde. «Sauer» bezeichnet dabei keine Lebensmittel, die sauer schmecken, sondern jene, die sauer verstoffwechselt werden. Das sind etwa tierische Produkte wie Milch, Quark & Co., aber auch gehärtete Fette, Süssigkeiten, alkoholische Getränke wie Bier sowie Teigwaren. Diese Lebensmittel werden beim Basenfasten nicht gegessen. Stattdessen setzt man auf frisches Gemüse und Obst und nimmt viel Flüssigkeit auf. Gerade Grüntee ist sehr basisch und daher ein beliebtes Getränk beim Basenfasten.
  • 36-Stunden-Fasten: Auch als Altnernate-Day-Fasting oder Intervallfasten bekannt bedeutet 36-Stunden-Fasten, dass man 36 Stunden lang nichts isst. Du startest also beispielsweise um 18 Uhr mit dem Fasten und isst erst 36 Stunden später, also um 6 Uhr zwei Tage darauf, wieder etwas. In den folgenden 12 Stunden darf dann alles gegessen werden, bevor der nächste Intervall beginnt.
  • Saftkur: Bei dieser Detox-Methode wird gänzlich auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen stehen Frucht- und Gemüsesäfte sowie Smoothies auf dem Speiseplan. Auch, wenn es zahlreiche Detox-Drinks und spezielle Säfte zu kaufen gibt, empfiehlt es sich, die Detox-Säfte einfach selber zu mixen. Um einen Nährstoffunterversorgung auszuschliessen, solltest du eine reine Saft-Kur, in der du nur Flüssigkeiten zu dir nimmst, nicht länger als drei Tage machen. Wenn du auch feste Nahrung isst und dich fit fühlst, kannst du die Detox-Kur bis zu einer Woche lang fortführen.
  • Ayurvedische Ernährung: Im Zentrum der ayurvedischen Ernährung steht der Darm. Hier sitzt laut der ayurvedischen Lehre die Gesundheit des Menschen. Daher ist es Ziel dieser Detox-Methode, die Darmfunktion zu optimieren. Ayurveda richtet daher den Fokus auf verdauungsfördernde Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs. Auch entzündungshemmende Gewürze wie Kurkuma, Chili, Ingwer, Kreuzkümmel & Co. spielen in der Ernährung eine zentrale Rolle.

Wie funktioniert eine Detox-Kur?

Wann man eine Detox-Kur startet, bleibt einem selbst überlassen. Du solltest dir jedoch darüber klar sein, dass der Körper am Anfang mit Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Müdigkeit auf die Nahrungsumstellung reagieren kann. Deshalb planst du die Detox-Kur am besten, wenn du nicht gerade besondere Leistungen beim Sport oder der Arbeit erbringen musst.

Grünes Obst und Gemüse gehört zur Detox-Kur dazu
Während der Detox-Kur stehen Obst und Gemüse auf dem Speiseplan. Foto © eclipse_images / E+

Damit die Umstellung nicht von einem Tag auf den nächsten erfolgt, bereitet man sich schon ein- bis zwei Tage vorher auf die Entgiftung vor. Konsumiere in dieser Zeit nur frische Lebensmittel und selbst gekochte Gerichte und verzichte auf Industriezucker und Fertigprodukte.

Am ersten Tag der Entgiftungskur startet man mit einem grossen Glas lauwarmem Wasser mit frischem Zitronensaft. Dieser enthält wichtige Vitamine und regt den Stoffwechsel an. Während der Kur ernährst du dich hauptsächlich von Gemüse in Form von Rohkost, Smoothies, Säften und Suppen.

Tipp: Verzichte auf teure Detox-Produkte wie fertige Smoothies, Detox-Tees & Co. Es ist nicht nur günstiger, sondern auch gesünder, Smoothies, Säfte und Suppen selber, frisch zuzubereiten.

Was isst man während einer Detox-Kur?

Beim Detox ist es wichtig, frische, kaum oder gar nicht verarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen. Neben grünem Gemüse wie Blattspinat, Federkohl und Salaten gehören auch alle andere Frucht- und Gemüsesorten auf den Speiseplan. Aber auch Getreide – etwa als frische Sprossen – ist erlaubt. Um auszuschliessen, dass unerwünschte Stoffe in den Körper gelangen, solltest du nach Produkten in Bio-Qualität greifen.

Zu den besten Detox-Lebensmitteln zählen:

1 Knoblauch. Die würzige Knolle enthält neben Vitamin C und A auch wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen und gehört deshalb in jede Detox-Kur.

2 Frische Kräuter sind nicht nur fein, sondern enthalten auch viele gesunde Inhaltsstoffe, von Vitaminen bis Mineralstoffen, die den Stoffwechsel ankurbeln.

3 Randen enthalten viele Antioxidantien und zählen daher zu den besten Radikalenfänger. Ob schonend gekocht, frisch im Salat oder als Randencarpaccio verarbeitet bleibt dabei dir überlassen. Tipp: Auch rote Beeren enthalten viele Antioxidantien und gehören somit zu einer gesunden Ernährung dazu.

4 Besonders Bitterstoffe helfen dem Körper bei der Entschlackung. Die Klassiker: Chicoree und Radicchio. Aber auch im Nüsslisalat stecken ausreichend Bitterstoffe. Hier findest du weitere Lebensmittel mit gesunden Bitterstoffen.

5 Eiweisshaltige Lebensmittel wie Nüsse, Hülsenfrüchte, Kerne und Sprossen sind ebenfalls wichtiger Bestandteil einer Detox-Kur und enthalten gesunde pflanzliche Proteine.

Detox Rezepte

Vergiss den gekauften Detox-Tee, vielversprechende Detox-Pflaster und andere Detox-Hilfsmittel. Solche Produkte sind meist stark überteuert und nicht nötig, um richtig zu detoxen. Stattdessen gibt es viele Detox-Rezepte, die du einfach selber machen kannst.

Neben einer auf frischen Zutaten basierten Ernährung ist während dem Detoxing die Wasserzufuhr sehr wichtig. Trinke viel Wasser, ungesüsste Kräutertees und frische Säfte. Auch Ingwertee und vegane Goldene Milch eignen sich gut.

Das sind die besten Detox-Rezepte

Detox-Water selber machen

Neben Tees solltest du während der Detox-Kur vor allem viel Wasser trinken. Mit ein paar frischen Zutaten verwandelst du langweiliges Leitungswasser im Nu in richtgi feines Detox-Wasser.

Zutaten:

  • Wasser
  • 1 Bio-Zitrone
  • ¼ Bio-Gurke
  • Einige Blätter frische Minze
  • Einige Blätter Zitronenmelisse
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Detox-Wasser kurbelt den Stoffwechsel an. Foto © Alter_photo / iStock / Getty Images Plus

Zubereitung:

1. Wasche Zitrone und Gurke gründlich mit warmem Wasser ab und schneide beides in dünne Scheiben.

2. Kräuter waschen und optional mit oder ohne Stile in einen Krug geben.

3. Zitronen- und Gurkenscheiben in den Krug geben und mit Wasser auffüllen.

Tipp: Trinke kein kaltes Wasser, auch wenn das besonders erfrischend wirkt. Lauwarmes Wasser regt den Stoffwechsel und darum auch deine Verdauung an. Deshalb solltest du auch von Eiswürfeln im Detox-Water absehen.

Was sollte man beim Detox nicht essen?

Den Körper entgiften – das ist das Ziel von Detox. Diese Entgiftung dient dazu, dass der natürliche Säure-Basen-Haushalt des Körpers wieder ins Gleichgewicht gerät. Denn viele Lebensmittel, die wir täglich konsumieren, wirken übersäuernd. Auf diese solltest du während des Detoxing also verzichten. Dazu zählen

  • Fleisch
  • Käse
  • andere tierische Produkte wie Eier und Milch
  • Industriezucker
  • Weissmehlprodukte
  • Alkohol
  • Kaffee

Auf der Tabu-Liste stehen aber auch alle Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza, Burger & Co., die viel Zucker, ungesunde Fette und Salz enthalten.

Fazit: Was bringt Detox wirklich?

Ob einem eine Detox-Kur guttut oder nicht, muss jede und jeder für sich herausfinden. Wichtig ist es dabei immer, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten.

Während Detox-Anhänger*innen der Überzeugung sind, dass man sich regelmässig entgiften sollte, weist etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) darauf hin, dass ein gesunder Körper die Fähigkeit besitzt, vermeintlich schädliche Substanzen über Leber, Niere, Haut und den Atem im Alleingang loszuwerden.

Eine Detox-Kur kann einen jedoch dabei unterstützen, auf eine langfristig bewusstere und gesündere Ernährung umzustellen. Denn vieles, was beim Detoxing ein Muss ist, tut auch im Alltag gut:

  • Trinke gleich morgens nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes stilles Wasser mit einem Schuss Zitronensaft. Das füllt den Wasserhaushalt auf und bringt den Stoffwechsel in Schwung.
  • Über den Tag verteilt ist ausreichend Trinken das A und O. Die generelle Empfehlung lautet, täglich zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüssten Tee zu trinken. Hier findest du heraus, wie viel Wasser pro Tag du wirklich trinken musst.
  • Greife wann immer möglich zu unbehandelten und frischen Lebensmitteln. Denn gespritztes Obst und Gemüse belastet nicht nur den Körper, sondern auch die Umwelt.
  • Bewegung an der frischen Luft ist nicht nur während dem Detoxing wichtig. Bewegung und Sauerstoff kurbeln den Stoffwechsel an, fördern die Durchblutung und halten den Körper fit.

Ein Tipp, der oft unterschätzt wird: Mit Musse essen und vor allem kräftig kauen. Denn das Kauen sorgt bei der Verdauung bereits für die halbe Miete. Der schnelle Snack aus der Hand – morgens auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg mit knurrendem Magen – liegt dagegen oft wie ein Stein im Magen.

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