Von Ricotta bis Hack: Das sind unsere liebsten veganen Alternativen

Die Meinungen über vegane Ersatzprodukte wie Soja-Rahm oder Veggie-Würstchen gehen auseinander. Eins ist aber klar: Sie erleichtern den Umstieg auf eine vegane Ernährung enorm und bieten sich auch dann an, wenn das Kochen mal schnell gehen muss. Redaktorin Pauline stellt ihre Top 8 veganen Produkte für den Veganuary vor.

Schwarzer Teller mit Spagetti und Bolognese Sauce
Spagetti Bolognese? Das geht auch vegan! © GMVozd / E+

Den Veganuary durchziehen – das steht dieses Jahr wieder auf meiner Liste mit Neujahrsvorsätzen. Im Alltag schaffe ich es bisher nur, «unperfekt» vegan zu essen. Wenn ich einen Monat lang genauer darauf achte, was auf meinem Teller landet, merke ich schnell, wo mit Vegan-Sein noch schwerfällt.

Das tut es vor allem, wenn ich Gerichte aus meiner Kindheit nachkoche. Dann komme ich um Ersatzprodukte wie veganes Hack, Käseersatz oder Veggie-Rahm oft nicht herum. Zum Beispiel für meine geliebte Hack-Lauch-Suppe oder feine vegane Lasagne.

Zum Glück gibt es mittlerweile ein riesiges Angebot an veganen Varianten tierischer Klassiker. Dabei bevorzuge ich solche, bei denen die Liste der Zutaten sich eher wie ein knackiger Zweizeiler liest, statt wie ein ganzer Roman. Hier stelle ich meine Favoriten vor, zu denen ich nicht nur im Veganuary gerne greife.

Die BBQ Bio-Chunks von Luya

Diese Chunks sind ganz schön funky! Nicht nur, weil sie super saftig sind und sich in Tacos, Wraps oder Salaten richtig gut machen. Sondern auch, weil das Schweizer Food Start-up zeigt, wie Kreislaufwirtschaft in der Lebensmittelindustrie funktioniert. Denn die Hauptzutat in den leckeren Chunks ist neben Kichererbsen aus der Schweiz und Italien das sogenannte Okara – ein Nebenprodukt aus Tofu- und Sojamilchproduktion. Ich schlage vor: Überzeug dich selbst davon, wie lecker Lebensmittelretten sein kann. Kaufen kannst du die Luya-Produkte zum Beispiel bei Coop.

Die BBQ Chunks von Luya mit einer braunen Sauce
Die BBQ Chunks von Luya sind super saftig. © Luya

Tipp: Auf der Website von Luya findest du feine Rezepte mit der Fleischalternative. Besonders fein: Die BBQ-Chunks nach koreanischer Art.

Der La Cotta von New Roots

Vegane Käsevarianten finde ich selten überzeugend. Meistens hinterlassen sie einen öligen Film im Mund oder schmecken verdächtig nach Kokos. Anders ist’s bei den Produkten von New Roots. Hier sind definitiv Käseliebhaberinnen und -liebhaber am Werk, die wissen, was sie tun. Kein Wunder, kommt meine liebste Käsealternative aus dem Käseland Schweiz.

Da ich gerne mit Ricotta koche, zum Beispiel Spagetti al Limone, greife ich besonders gern zum La Cotta von New Roots. Der hat Bio-Qualität, steht seinem tierischen Zwilling in nichts nach und eignet sich super für cremige Pastasaucen. Du bekommst den La Cotta online bei Mr. Vegan oder Migros sowie in manchen Alnatura-Fillialen.

Tipp: Für 3-4 Portionen vegane Pasta al Limone 500 g Spagetti kochen. 5 EL La Cotta mit 2 EL veganer Creme Fraiche, 1 Handvoll frischer Peterli, weissem Pfeffer, Salz nach Geschmack, dem Saft und Schalenabrieb einer Bio-Zitrone zu einer cremigen Masse mixen. Alternativ 50 g veganen Parmesan dazu geben. Die Sauce über die fertig gekochte, abgegossene Pasta geben, 2 EL Olivenöl unterrühren. En Guete!

Das saftige Pulled von Planted

Pulled, aber nicht Pork – diese vegane Variante vom wohl bekanntesten Schweizer Anbieter veganer Fleischalternativen gehört einfach probiert. Besonders fein finde ich das Planted Pulled BBQ als Zutat auf einem veganen Burger. Du musst es dafür lediglich kurz anbraten und zusammen mit deinen Lieblingszutaten in einem knusprigen Burger Bun platzieren, fertig. Kaufen kannst du Pulled Planted bei Coop oder Migros.

Die packung vom Planted Pulled BBQ
Super fein auf Bugern: Das Planted Pulled BBQ. © Planted

Tipp: Planted weiss selbst am besten, wie die eigenen Produkte optimal zubereitet werden. Auf der Website findest du einige Rezepte. Meine Empfehlung: Die bayrischen BBQ Burger.

Die Nuggets von Cornatur

Die Empfehlung kommt nicht von mir, sondern von meinem Kollegen Gil. «Die müssen auf deine Liste» – und hier sind sie. Eine super Beilage, wenn’s schnell gehen muss oder spontan Gäste vorbeikommen. Denn die Cornatur Nuggets müssen lediglich 2 bis 3 Minuten in wenig Öl goldbraun angebraten werden. Du bekommst die Leckerbissen in der Migros.

Tipp: Gil isst die Nuggets am liebsten plain mit Ketchup oder Salsa-Dip. Sie passen aber auch bestens zu Salaten, selbstgemachten Pommes oder du servierst sie mit einem selbstgemachten Dip.

The Grated von V-Love

Wer auf die krosse Käsekruste auf Lasagne oder Gratin nicht verzichten möchte, findet mit diesem veganen Reibekäse sicher einen neuen Freund. Er schmilzt garantiert, bekommt im Ofen eine goldbraune Färbung und schmeckt mild würzig. Auch in Pastasaucen hat er mich schon überzeugt. Ob er nun genau schmeckt wie geriebener Emmentaler oder Gruyere lasse ich mal dahingestellt. Ich finde ihn lecker! Kaufen kannst du The Grated bei Migros.

Tipp: Überbackene Zwiebelsuppe ist für mich ein Winterklassiker. Für 2 Portionen hälftest du 5 grosse Zwiebeln und schneidest sie in Ringe (ja, da tränen schon mal die Augen). Anschliessend in einem guten Schuss Rapsöl anbraten und wenn sie glasig sind mit 250 ml veganem Weisswein ablöschen. 250 ml Gemüse-Bouillon hinzugeben und 10 Minuten köcheln lassen. Dann in feuerfeste Schalen verteilen, getoastete Brotwürfel draufgeben und mit viel veganem Käse bestreuen. So lange im Ofen bei 180 C° Umluft backen, bis der Käse geschmolzen ist und sich eine braune Kruste hat.

Soja Cuisine von Alnatura

Soja Cuisine von Alnatura
© Screenshot Alnatura

Mit der Soja Cuisine von Alnatura ersetze ich Rahm in Gratins, Suppen, Saucen & Co. Sie hat wenig Eigengeschmack, ist aber super cremig und passt einfach überall rein. Aufschlagen lässt sie sich nicht – für Schlagrahm fehlt mir die perfekte Alternative noch. Kaufen kannst du die Soja Cuisine bei Alnatura und Migros.

Tipp: Mit der Soja Cuisine kannst du Rahm ganz einfach 1:1 ersetzen.

Landjäger in vegan: Der geräucherte Stick von festivo

Auf Wanderungen, zum z’Nüni oder einfach als veganer Snack zwischendurch habe ich Landjäger früher geliebt. An diesen deftig würzigen und leicht geräucherten Geschmack kommt einfach nichts heran. Dachte ich. Der Name könnte zwar schmackhafter klingen, aber die geräucherten Sticks von festivo in Bio-Qualität überzeugen auf voller Linie. Der perfekte Wander-Snack! Erhältlich sind sie bei Coop und Alnatura.

Gehacktes von The Green Mountain

Zugegeben – hier ist mir die Zutatenliste eigentlich zu lang. Aber: Wem Hackfleisch in der Bolognese Sauce fehlt oder wer klassische Lasagne liebt, wird auch diese Alternative schätzen. Das Schweizer Unternehmen The Green Mountain hat dieses Jahr sogar einen «Peta Vegan Food Award» abgeräumt – kein Wunder, schliesslich kommen die Ersatzprodukte sehr nah an ihre «Vorbilder» heran und machen den Umstieg auf eine vegetarische oder vegane Ernährung definitiv leichter. Erhältlich sind sie bei Coop.

Ein Teller mit Pasta und Bolognese von The Green Mountain
Dieses Hack steht Hackfleisch in nichts nach. © The Green Mountain

Tipp: Das vegane Gehackte muss nur wenige Minuten lang angebraten werden. Anschliessend kannst du es in der Küche verwenden wie Hackfleisch und damit Saucen, Lasagne oder Suppen zubereiten.

Exkurs zum Schluss: Warum muss es eigentlich aussehen wie Fleisch?

Nervt dich die Frage auch, warum du vegane Produkte in Form von Fleisch oder Käse konsumierst? Ich habe mir schon oft Kommentare anhören müssen wie «wenn du kein Fleisch isst, warum muss das Soja dann aussehen wie Chicken Nuggets?» Meine einfache Antwort: Weil ich nicht kein Fleisch mag. Und weil ich Käse gerne esse und Joghurt, Rahm und Milch nun mal lecker sind. Wenn es Produkte gibt, die beides vereinen – die also vegan sind und trotzdem geschmacklich oder optisch an tierische Produkte erinnern –, wem tut es dann weh, wenn ich sie gerne esse? Mir erleichtern diese Produkte den allmählichen Umstieg auf eine tierfreie Ernährung.

Isst du gerne vegane Ersatzprodukte?

Ja sehr!
40%
Nur hin und wieder
37%
Ich versuche, darauf zu verzichten
6%
Verstehe nicht, warum veganes Essen aussehen soll wie tierische Lebensmittel
17%
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