Wie du Rhabarber pflanzt und die Staude richtig pflegst

Rhabarber-Fans aufgepasst: Das fein-säuerliche Stangengemüse kannst du ganz einfach im Garten oder auf dem Balkon im Topf anpflanzen. Welchen Standort du für die Rhabarber-Pflanze wählen solltest und wie du die Staude vor sowie nach der Ernte pflegst, erfährst du hier.

Rhabarber-Stange in einem frisch gewässerten Gemüsebeet.
Rhabarber-Pflanzen mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. © kaori nohara / Unsplash

Rhabarber pflanzen – das Wichtigste in Kürze:

Rhabarber ist nicht nur super lecker, sondern wegen des hohen Gehalts an Vitamin C auch sehr gesund. Das Gemüse lässt sich in der Küche zudem vielseitig verarbeiten – ganz egal ob zu Crumble, Kompott oder Wähe. Grund genug, Rhabarber im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen. Wir zeigen dir, was du dabei beachten musst.

Wann sollte man Rhabarber pflanzen?

Die übliche Pflanzzeit von Rhabarber ist im Herbst. Man kann aber noch im Frühling bis in den April hinein Rhabarber pflanzen, wenn man darauf achtet, dass der Boden nicht austrocknet. Das mag die ansonsten sehr genügsame Pflanze überhaupt nicht.

Der passende Standort für Rhabarber

Rhabarber liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte möglichst tiefgründig sein. Das heisst, dass der Untergrund nicht hart oder steinig ist.

Am besten gräbst du bei der Pflanzung ein grosses Loch von etwa 50 bis 70 Zentimetern und lockerst die herausgehobene Erde auf, bevor du die Rhabarber-Pflanze in die Erde setzt. Reichere die Erde zudem mit etwas Kompost an, um die Pflanze mit genügend Nährstoffen zu versorgen. «Rhabarbern mögen fette Böden. Je nährstoffreicher der Boden ist, desto besser wächst der Strauch», weiss Susanne Wepfer, Gärtnerin bei Hauenstein.

Über Susanne Wepfer

Portrait von Susanne Wepfer
© zVg

Susanne Wepfer ist Gärtnerin bei Hauenstein. Sie berät Kundinnen und Kunden bei der richtigen Pflanzenauswahl. In ihrem eigenen Garten baut sie Obst und Gemüse an und sorgt mit verschiedenen Blütenstauden für mehr Biodiversität.

Rhabarber im Topf pflanzen: Geht das?

«Rhabarberpflanzen im Topf zu pflanzen ist grundsätzlich möglich, jedoch rate ich persönlich davon ab», so Wepfer. Da die Nährstoffe in der Erde schnell verbraucht seien, müsse diese alljährlich komplett ausgetauscht werden. Zudem seien die Bedingungen auf Balkonen oft zu extrem. «Trockenheit kann Rhabarber gar nicht ausstehen. Auf unseren Balkonen ist es aber oft sehr trocken und heiss», so Wepfer. Zudem sollte man mindestens 3 Jahre warten bis man das erste Mal ernten kann. Die Pflanze braucht diese Ruhe um sich zu stärken, nur so kann Sie stark genug werden um viele Jahre Freude zu bereiten.

Wenn dein Balkon nicht zu trocken ist, sprich du nicht ausgerechnet einen Südbalkon hast, kannst du es dennoch versuchen. Rhabarber ist nämlich grundsätzlich eine pflegeleichte Pflanze, die auch im Topf auf dem Balkon angebaut werden kann. Dafür brauchst du aber einen grossen Topf mit mindestens 50 Litern Fassungsvermögen. Rhabarber mag keine Staunässe. Es ist deshalb wichtig, dass der Topf ein Loch hat, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Zusätzlich sollte eine 5 bis 7 cm hohe Drainageschicht im Topf angelegt werden. Verwende verrotteten Mist, Kompost oder auch anderen Humus. So ist ein gedeihen im Topf besser gewährleistet.

Rhabarber säen: So gelingt's

Susanne Wepfer: «Rhabarber kann zwar auch angesät werden, allerdings brauchst du dafür viel Geduld. Bis du die sauren Stangen ernten kannst, vergehen gut und gerne sieben Jahre.» Möchtest du dennoch deine eigene Rhabarberpflanze ziehen, helfen dir folgende Tipps:

  • Zeitpunkt: Rhabarber wird am besten zwischen Ende Februar und Anfang April angesät.
  • Raue die Samen mit Schleifpapier ein wenig auf und lege die Samen für 6 bis 16 Stunden in lauwarmes Wasser. So werden die Keimchancen erhöht.
  • Temperatur: Die perfekte Temperatur für die Keimung von Rhabarber-Samen liegt zwischen 12 und 15 Grad.
  • Gefäss: Nutze für die Aussaat kleine Anzuchttöpfe.
  • Pflanze nur einen Samen pro Anzuchttopf, da die Pflanzen sehr schnell viel Platz brauchen.

Was ist die beste Rhabarbersorte?

Es gibt verschiedene Rhabarbersorten, die je nachdem süsser oder saurer sind. Auch in der Dicke und Länge der Stängel unterscheiden sich die Sorten. Susanne Wepfer empfiehlt, möglichst auf altbekannte Sorten zu setzen. Diese sind dickstielig und fein im Aroma.

Geeignete Sorten sind laut Wepfer beispielsweise Esta, Holsteiner Blut oder Vierländer Blut. Als neue Sorte nennt die Gärtnerin Livingstone. Der Vorteil der neuen Sorte sei, dass diese davon das ganze Jahr über geerntet werden können, da hier der Oxalsäuregehalt niedriger als bei den älteren Sorten ist. Die Stiele jedoch sind sehr zierlich und eher dünn.

Die richtige Pflege für die Rhabarber-Staude

Eine Rhabarberpflanze kann dich viele Jahre mit den frischen Stangen versorgen. Dafür ist allerdings erst ein wenig Geduld und Pflege erforderlich. Ernte die ersten Stiele erst ab dem 3 Standjahr! Vom Düngen bis zum Überwintern – so hältst du deinen Rhabarber fit:

  • Düngen: Für schön grosse, knackige und geschmacksintensive Stangen sollte der Rhabarber zwei Mal jährlich gedüngt werden. Die beste Zeit dafür ist im März vor und im Juni nach der Ernte.
  • Giessen: Rhabarber ist durstig, vertragen gleichzeitig aber keine Staunässe, weshalb ein durchlässiger Boden von zentraler Bedeutung ist. Die Oberfläche sollte vor der nächsten Wassergabe antrocknen.
  • Überwintern: Im Herbst braucht die Rhabarberpflanze keine besondere Pflege. Bei jungen Pflanzen lohnt es sich allerdings, sie mit einer Mulchschicht vor Kälte zu schützen.

Wie pflegt man Rhabarber nach der Ernte?

Auch nach der Erntezeit freut sich das Gewächs über eine Schicht aus Mulch, am besten Kompost, um sich vor dem Winter nochmals richtig zu stärken. Die weitere Pflege beschränkt sich auf regelmässiges Giessen und das Herausbrechen der Blütenstände.

Rhabarber ernten: So wird's gemacht

Auch die Ernte von Rhabarber will gelernt sein. So sollten die Stangen nicht mit dem Messer geerntet, sondern durch leichtes Drehen vom Stamm gelöst werden. Aufgrund des steigenden Gehalts an Oxalsäure sollte Rhabarber nach dem 24. Juni zudem nicht mehr geerntet werden. Alle Informationen zur Rhabarber-Ernte findest du hier.

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