Zucchini vorziehen und im Garten oder Topf pflanzen

Zucchini pflanzen ist einfach und verschafft auch ungeübten Gärtnern ein Erfolgserlebnis. Wie und wann man Zucchini im Garten und im Topf pflanzt und wie man sie richtig pflegt: eine detaillierte Anleitung inklusive dem ein oder anderen Geheimtipp.

Zucchini pflanzen und im Topf vorziehen: Hilfreiche Tipps und Anleitung
Die leckere Zucchini sorgt roh oder gekocht für eine sommerliche Abwechslung in der Küche. Foto: © tchara / iStock / Getty Images Plus

Zucchini gehören zu den vielseitigsten Früchten aus dem eigenen Garten. Wenn du zeitig die Samen aussäst und die Zucchini im Topf pflanzt oder ins Freiland setzt, kannst du den ganzen Sommer grüne oder gelbe Früchte ernten. Bereits zwei bis drei Zucchini-Pflanzen können mehrere Personen im Haushalt versorgen. Deshalb genügt es, aus den Samen lediglich zwei oder drei Pflanzen zu ziehen, und die Zucchini im Topf zu pflanzen und auf der Terrasse oder im Beet zu pflegen.

Wann und wie Zucchini pflanzen

Nachhaltigleben

Alle Zucchinisorten gedeihen gut im Garten oder Topf und bringen eine reiche Ernte. Foto: © Yingko / iStock / Getty Images Plus

Zucchini können problemlos vorgezogen werden. Von Ende März bis Mitte April werden die Samenkörner in vorbereitete Töpfe gepflanzt. Das reicht aus, da die Zucchini-Pflanzen wirklich schnell wachsen. Dazu werden etwa 9 cm grosse Pflanztöpfe mit handelsüblicher Pflanzerde befüllt und die Samen so eingesetzt, dass sie zwei Zentimeter mit Erde bedeckt sind. Anschliessend andrücken und gut wässern. Pflanze jeweils einen Samen pro Topf. Achte darauf, dass die Temperatur bei rund 20 Grad liegt. Dies ist nötig, um den Samen die optimalen Keimtemperaturen zu liefern. Die Zucchinipflänzchen keimen innerhalb einer Woche.  

Tipps:

  • Um sicher zu gehen, dass genügend Zucchini-Pflanzen aufgehen, ist es ratsam, die doppelte Menge auszusäen. Schon nach kurzer Zeit erscheinen die ersten kleinen Pflänzchen. Sollten dann doch alle Zucchini-Samen aufgehen, dann freuen sich Nachbarn, Freunde oder Verwandte sicher über die eine oder andere Pflanze.
  • Wenn die Zucchini-Pflanzen unter optimalen Bedingungen wirklich gut und schnell wachsen, aber die Pflanzzeit (zu kühle Temperaturen) noch nicht naht: Ruhig auch mal in einen Topf eine Nummer größer umtopfen. 
  • Zucchini bitte stets einzeln säen. Sie wachsen richtig schnell und pikieren mögen sie nicht. Dies gilt auch für Kürbis, Gurken und Auberginen.

Wann und wie im Freien Zucchini pflanzen

Die Zucchini-Pflanzen, die du allenfalls schon vorgezogen hast, kannst du ab Mitte Mai im Garten pflanzen. Zucchini lieben Sonne und einen lockeren, humusreichen Boden. Der ideale Platz, um Zucchini zu pflanzen, sollte möglichst sonnig sein. Zumindest mehrere Stunden am Tag Sonne sind nötig.

Zusatztipps:

  • Pflanzt du Zucchini in unmittelbarer Nähe des Komposts (oder direkt darauf), profitiert die Pflanze von den Nährstoffen.
  • Um die Pflanzen in den teils stark durchwurzelten Töpfen nicht zu beschädigen, lege zum Austopfen die Hand auf die Basis, drehe den Topf um und löse die Pflanzen aus dem Topf. Hier kann sanfter Druck auf die Topfwände hilfreich sein.

Da die Wurzeln viel Platz brauchen und einen natürliche Ausbreitungsdrang haben, sollte die Pflanzstelle rund einen Quadratmeter gross sein. Keine Sorge: Zucchini sind sehr ertragreich. Ob Topf oder Bett: Bevor du die Zucchini pflanz, wird der Boden mit Kompost angereichert, sodass die Zucchini-Pflanzen genügend Nährstoffe erhalten. Auch gut: Hornspäne oder Urgesteinsmehl, am besten direkt in das Pflanzloch, geben.

Mit einer Rankhilfe können Sie Platz sparen, wenn Sie Zucchini pflanzen

Mit einer Rankhilfe kannst du Platz sparen. Foto: © Lusyaya / iStock / Getty Images Plus

Hast du nur wenig Platz im Garten oder Beet, kannst du eine rankende Sorte pflanzen und an einem geeigneten Gerüst nach oben lenken. Hier ist beispielsweise eine alte Sorte, die sehr ertragreiche und robuste Keulenzucchini zu empfehlen. Dass die Zucchini ein sogenannter Sommerkürbis ist, zeigt diese Sorte beispielhaft. So ist sie in noch jungem Stadium saftig grün, lässt man allerdings im Herbst ein oder zwei Exemplare hängen und wartet ab bis sich eine feste gelbe Schale bildet, dann ist sie, wie die übliche Kürbisverwandtschaft, gut über den Winter zu lagern. 

Tipp zum Standort: Wie bei vielen Gemüsesorten im Garten, so gilt auch für die Zuchini: Pflanze das Gemüse idealerweise nicht jedes Jahr am gleichen Standort. Der Profigärtner nennt dies Rotation im Anbau. Dadurch vermeidest du, dass die Zucchini – aber auch Kürbis und Gurken – beispielsweise allzu schnell Mehltau bekommen. Insbesondere, wenn dies im Vorjahr der Fall war, bekommt die Zucchini-Pflanze schnell wieder diesen in der Erde überwinternden Pilz. 

Solltest du wenig Platz für deine Gemüseabteilung haben: Schnellwachsender Salat, Puffbohnen oder Radieschen sind eine gute Vorkultur, ehe die Zucchinipflanzen in die Erde kommen.

Zucchini pflanzen im Topf

Möchtest du die Zucchini in grossen Töpfen pflanzen, brauchst du Töpfe, die sehr standfest sind, damit sie durch das Gewicht der Zucchini-Pflanzen nicht umkippen. Der Topf sollte ein Fassungsvermögen von mindestes 15 Liter haben. Lieber mehr, denn je grösser der Topf ist, desto ertragreicher (und gesünder) wachsen die Pflanzen. Auf diese Weise kannst du Zucchini auch auf der Terrasse oder dem Balkon kultivieren.

Zusatztipps:

  • Pflanze zwei oder drei Zucchinis nebeneinander, damit sie sich gegenseitig befruchten.
  • Gerne dürfen in der Nachbarschaft nektarreiche Blumen wachsen, da Bienen bei der Bestäubung kostenlose Mitarbeit leisten.
  • Da Zucchini zu den sogenannten Starkzehrer gehören, solltest du gerade bei der Vorbereitung der Töpfe nicht mit Nährstoffen geizen.
  • Hatten deine Zucchinis im letzten Jahr Mehltau in den Töpfen, dann entferne die obere Erdschicht. Zudem ist es hilfreich, den Topfrand mit sehr heissem Wasser abzuwaschen.

Nachhaltigkeitstipp für Balkon-/Topfgärtner:

  • Man muss nicht die ganze Erde vom letzten Jahr austauschen. Etwas Komopst, Hornspäne und/oder Urgesteinsmehl unter die alte Erde zu geben und mit neuer Pflanzerde und Kompost auffüllen, genügt völlig.
  • Ob Beet oder Topf: Ab Mitte Mai kannst du Zucchini direkt an Ort und Stelle säen. Allerdings musst du dann etwas länger auf die ersten Früchte warten, verglichen mit den vorgezogenen Zucchini-Pflanzen.

Zucchini-Pflanzen richtig giessen

Stroh am Boden schützt Zucchini vor Nässe und Fäule

Stroh schützt die Zucchini vor Nässe am Boden. Foto: © svehlik / iStock / Getty Images Plus

Zucchini brauchen viel Wasser. Giesse die Pflanzen jeden Morgen (wenn es richtig heiss ist und die Erde richtig trocken). Regelmässiges Giessen sorgt für eine kräftige, ertragreiche Zucchini-Pflanze.

Tipps:

  • Die Giesskannen am Abend zuvor mit Wasser füllen. So ist das Wasser, gerade aus der Leitung, angenehm temperiert.
  • Da die Zucchini-Pflanzen hungrig sind, solltest du etwa alle 14 Tage über das Giesswasser Nährstoffe zuführen. Auch und gerade im Topf. Hier genügt ein handelsüblicher Gemüsedünger oder Tomatendünger aus, der für alle Starkzehrer die nötigen Nährstoffe liefert.

Damit die Früchte nicht faulen, kannst du den Boden des Beets oder Topf mit Stroh auslegen. Das Stroh trocknet an der Oberfläche schnell und hält gleichzeitig den Boden schön feucht. Zudem solltest du die Blüte entfernen, sobald sie an der stetig wachsenen Zucchini antrocknet. Manchmal können die Früchte von diesem Blütenansatz aus zu faulen beginnen. Sind die absterbenden Blüten entfernt, minimiert sich das Risiko.

Ertragreiche Pflanzen

Schon nach kurzer Zeit entwickeln die Zucchini-Pflanzen die ersten Blüten, und zwar männliche und weibliche Blüten. Nur die weiblichen Blüten bilden Früchte.

Tipps für mehr Ertrag:

  • Hier kann es manchmal helfen, mit einem Pollenpinsel die Pollen der männlichen Blüten auf die weiblichen Blüten zu übertragen. Das gelingt am besten, wenn du die Blütenblätter der männlichen Blüten entfernst. Betupfe die weiblichen Blüten mit dem Pollenpinsel. Einfacher geht es, wenn du die Blütenblätter der männlichen Blüten entfernst, den pollentragenden Stempel ausbrichst und damit das Pendant an der weiblichen Blüte bestäubst.
  • Manchmal kann es bei allzu feuchter Witterung oder etwas kühleren Sommertagen dazu kommen, dass die weiblichen Blüten nicht bestäubt werden. Auch und gerade, wenn die Bienen bei diesem ungemütlichen Wetter nicht unterwegs sind. Dann helfen die zwei vorgenannten Methoden, die Natur ein klein wenig auszutricksen.
  • Zu kleine Töpfe, zu wenig Wasser und zu wenig Nährstoffe beeinflussen zudem negativ den Ertrag.

Tipp für Mischkultur: Die Lieblingsnachbarn von Zucchini sind Zwiebeln, Lauch, Kapuzinerkresse, Stangenbohnen und Spinat. Kartoffeln mögen sie gar nicht.

Zucchini-Ernte

Zucchini bringen 6 bis 8 Wochen nach dem pflanzen erste Früchte: Hier gelbe Zucchini

Zucchini bringen 6 bis 8 Wochen nach dem Pflanzen erste Früchte. Foto: © Mallivan / iStock / Getty Images Plus

Bereits nach rund 8 Wochen kannst du mit dem Ernten der reifen Zucchini beginnen. Am besten schmecken die Früchte, wenn sie 15 bis 20 Zentimeter lang sind. Bei den runden Sorten wie Rondini oder Patisson sollte der Durchmesser ungefähr 8 bis 10 Zentimeter betragen. Der Vorteil diese Methode: Da die Zucchini-Pflanze (gilt auch für Kürbis oder Gurken) mit der Fruchtbildung letztlich das Ziel verfolgt, Samen zu bilden, forcierst du so die Neubildung von Früchten. Idealerweise bis zum Herbst.

Natürlich kannst du die Zucchini auch ernten, wenn sie grösser sind. Die Früchte enthalten dann einfach mehr Wasser und sind nicht mehr ganz so aromatisch. Vorteil: Die Samen der samenfesten Sorten (es sollte nicht F1 oder Hybrid auf der Samenpackung stehen) sind bei grösseren Exemplaren dann reif. Und die kannst du entnehmen, auf Zeitungspapier ohne anhängendes Fruchtfleisch trocknen und deine eigenen Samen produzieren. Zur Aufbewahrung eignet sich beispielsweise eine kleine Papiertüte oder ein ausgedienter Briefumschlag (Beschriftung mit der Sorte nicht vergessen!). An einem kühlen Lagerort bewahren deine selbst gewonnenen Samen mehrere Jahre ihre Keimfähigkeit.

Zucchini-Pflanzen: So bleiben sie natürlich gesund

Die grösste Gefahr bildet Mehltau. Der Erreger breitet sich gerade bei feuchter Witterung aus. So verhinderst du Krankheiten:

  • Blätter, die am Boden liegen, einige Zentimeter über dem Ansatz abschneiden. 
  • Lass die Pflanze nie «leiden». Ein nährstoffreicher Boden, ausreichend Platz zum Wachsen, regelmässige Wasser- und Düngergaben halten die Zucchini-Pflanzen gesund. 
  • Solltest du erste Anzeichen von Mehltau sehen, dann kannst du die betroffenen Blätter abschneiden und über den Hausmüll entsorgen. Mit einer Lösung aus Ackerschachtelhalm (gibt es als Konzentrat zu kaufen) satt bei Sonnenschein und möglichst täglich einsprühen. Ackerschachtelhalm ist ein natürliches Stärkungsmittel.
  • Genauso hilfreich gegen Mehltau sind diese zwei Hausmittel: Entweder Molke 1:1 oder Vollmilch 1:5 mit Wasser mischen und die Pflanzen hiermit rundum einsprühen.
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