Brombeeren richtig schneiden und pflegen für reiche Ernte
Brombeeren sind unkomplizierte Beerensträucher. Wenn Sie beim Brombeeren-Schneiden und -Pflanzen ein paar einfache Dinge beachten, profitieren Sie von einer reichen Ernte und beugen Krankheiten vor.
Brombeeren sind besonders pflegeleichte Pflanzen, die sich für fast jeden Garten eignen. Und egal, welche Brombeersorte, ob die beliebte «Theodor Reimers», die «Navaho» oder «Loch Ness»: Der Hobbygärtner wird bei der Ernte im Spätsommer fast immer mit vielen süssen Beeren belohnt.
Im Artikel
- Geeignete Sorten für den Garten
- Standort und Boden
- Das passende Spalier
- Wann und wie Brombeeren schneiden
- Krankheiten – was muss ich beachten
Brombeeren pflanzen: Die besten Sorten für den Garten
Dornbeere lautet der altdeutsche Begriff für den stacheligen Strauch, der von Juli bis Oktober tiefschwarze aromatische Früchte trägt. Inzwischen sind auch stachellose Sträucher für den Anbau im Garten erhältlich. Beim Kauf sollte man immer auf die Wuchsstärke der einzelnen Sorten achten. Die meisten Hobbygärtner bevorzugen die Sorte «Theodor Reimers». Sie braucht nur wenig Pflege und trägt zahlreiche süsse und aromatische Beeren, reifen von Ende Juli bis Mitte September.
Die Sorte «Loch Ness» ist eine der besten unter den dornenlosen Brombeersorten. Ihr Wuchs ist mässig stark. Die grossen Früchte dieser Sorte reifen ebenfalls von Ende Juli bis Mitte September und schmecken säuerlich-aromatisch.
Die noch junge Sorte «Navaho» wird nur 2 m hoch und braucht deshalb kein Spalier. Diese Brombeersorte ist ertragreich und trägt grosse, feste Früchte. Geerntet werden diese von Mitte Juli bis Oktober.
Gewusst? Brombeeren sind nicht nur fein, sondern auch richtig gesund! Sie enthalten Eisen, Magnesium, Mangan und Kalium sowie viele Vitamine, besonders das Provitamin A und Vitamin C.
Standort und Boden für Brombeersträucher
Da die Stecklinge heutzutage fast nur noch mit Topfballen angeboten werden, kann man eigentlich das ganze Jahr über Brombeeren pflanzen. Die beste Zeit Brombeeren zu pflanzen, ist allerdings das Frühjahr. Wenn der Boden noch gut durchfeuchtet aber schon erwärmt ist, wachsen die Wurzeln der Pflanzen schnell an.
Da vor allem die dornenlosen Sträucher etwas frostempfindlich sind, sollte man Brombeeren dort pflanzen, wo die Sträucher vor Ostwind geschützt sind. Der richtige Standort ist ausserdem sonnig bis halbschattig.
Was den Boden anbelangt, sind die Pflanzen anspruchslos, deshalb kann man fast überall Brombeeren pflanzen. Trotzdem sollte der Boden tiefgründig gelockert und eventuell mit verrottetem Laub oder Anpflanzerde verbessert werden, damit die Pflanzen besser wachsen.
Tauchen Sie die Brombeerpflanze vor dem Pflanzen in einen Wassereimer, damit sich der Wurzelballen mit Wasser vollsaugen kann. Dann werden die Pflanzen mit einem Abstand von etwa 1,5 m eingesetzt und gut angegossen.
Eine 5 cm starke Schicht Rindenmulch schützt den Boden vor dem Austrocknen. Die Triebe der einzelnen Pflanzen werden auf etwa 50 cm eingekürzt.
Nach dem ersten Austrieb im Frühjahr sollten Sie Ihren Brombeerstrauch mit hochwertigem Kompost verwöhnen, den Sie locker in die Erde einhacken. Alternativ können Sie die Pflanzen auch düngen, zum Beispiel mit Beerendünger.
Brombeeren pflanzen – das passende Spalier
Um einen Brombeerstrauch als Früchtespender im eigenen Garten effektiv nutzen zu können, empfiehlt es sich, die Triebe in einem Rankgitter zu zähmen.
Das Spalier sollte gleich beim Anpflanzen aufgestellt werden. Das passende Spalier besteht aus 2 Holzpfählen, zwischen denen 4 bis 5 Drähte im Abstand von 30 bis 40 cm gespannt werden. Von den neuen Trieben, die sich über den Sommer bilden, bleiben nur die 5 bis 7 kräftigsten stehen und werden durch das Spalier geleitet.
Für die Ziehung am Rankgitter gibt es zwei Möglichkeiten:
- Sie platzieren Sie die tragenden Ruten im oberen Bereich und die jungen im unteren.
- Sie ziehen die jungen Ruten nach einer Seite und die tragenden Ruten nach der anderen. Im nächsten Jahr, nachdem Sie die Brombeeren geschnitten haben, wechseln die Seiten.
Beide Varianten bieten einen guten Überblick bei der Ernte und der Pflege.
Brombeeren schneiden: Wann und wie das gemacht wird
Sicher kennen Sie das undurchdringliche Gestrüpp von wilden Brombeeren, das viele Quadratmeter Fläche umfassen kann. Was in der freien Natur einen wichtigen Brut- und Rückzugsplatz für einheimische Vögel und Kleintiere bietet, macht im kleinen Nutzgarten kaum Sinn. Ein verwilderter Brombeerstrauch ist nur schwer in den Griff zu bekommen, verdrängt zielsicher andere Pflanzen und liefert nur selten einen hohen Ertrag.
Ein regelmässiger Rückschnitt ist vor allem für einen einfache Ernte und für einen guten Ertrag wichtig.
So geht's:
Die alten Ruten, die Fruchtträger des letzten Jahres, werden im Frühwinter direkt an der Basis geschnitten. Damit wird den hartnäckigen Brombeermilben die Überwinterungsmöglichkeit genommen.
Lassen Sie von den neuen Ruten, die in diesem Jahr gewachsen sind nur die fünf stärksten stehen und befestigen Sie diese am Spalier. Haben sich an diesen Ruten starke Seitentriebe gebildet, so können Sie diese Ende Winter bis auf zwei Knospen zurückschneiden. An den Seitentrieben dieser Ruten werden in diesem Jahr die Früchte wachsen.
Optional werden im Sommer sehr lange Seitentriebe auf zwei bis drei Blattpaare zurückgeschnitten.
Die jungen Triebe werden, sobald sie genug hoch sind, am Spalier an ihrem neuen Platz befestigt – je nach Variante oben oder seitlich.
Wenn Sie regelmässig Ihre Brombeeren schneiden, werden Sie lange Freude an dem Strauch haben und gute Erträge erzielen.
Die Ernte der Brombeeren: Wann und auf was zu achten ist
Die Blüte tritt von Mai bis August ein. Früchte tragen erst die zweijährigen Seitentriebe, die bereits einmal überwintert haben.
Sobald die Beeren eine blauschwarzen Farbe haben und sich leicht ablösen lassen, können Sie sie ernten. Das ist je nach Sorte ab Juli bis Oktober der Fall.
Wichtig ist, dass die Früchte nicht zu früh geerntet werden, da sie sonst sauer schmecken.
Schädlingen und Krankheiten vorbeugen: Was bei Brombeeren zu beachten ist
Wenn Sie Brombeeren regelmässig schneiden und im Herbst die langen Ruten, die in der Saison Früchte getragen haben, entfernen, schützen Sie die Pflanze automatisch auch gegen Schädlinge wie die Brombeergallmilbe.
Auch gegen Pilzbefall hilft der richtige Rückschnitt: Lassen Sie im Frühling von den neuen Ruten wirklich nur etwa 5 stehen. Die Blätter von lichten Sträuchern trocknen besser, was den Pilzbefall verhindern kann.
Sollten Sie mehrere Sträucher besitzen, achten Sie zudem auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Diese Massnahme hilft sowohl gegen den Befall durch die Brombeergallmilbe als auch gegen den Pilz.
Blattläuse bekämpfen Sie ganz einfach mit Seifenlauge. Bei starkem Befall sollten Sie die Behandlung regelmässig wiederholen.