Düngen im Garten: Wir düngen zu viel und zu ungesund
Im aktuellen Ökotest schneiden viele Düngemittel schlecht ab, weil sie gesundheitsschädliche Schwermetalle und bedenkliche Pflanzenschutzmittel enthalten. Ausserdem zeigt sich, dass in unseren Gärten insgesamt viel weniger gedüngt werden müsste.
Viele Hobbygärtner wollen ihrem geliebten Garten etwas Gutes tun, indem sie ihn regelmässig düngen. Doch nicht immer ist dies erforderlich, da viele Gartenböden selbst über aussreichend Nährstoffe verfügen, so dass sie nur wenig oder keinen Dünger benötigen.
Experten raten zu einer Bodenanalyse, um herauszufinden, welche Nährstoffe im Boden vorhanden sind und welche zusätzlich durch Dünger eingearbeitet werden sollten. Zudem geben sie eine Düngeregel an, die da lautet: Je weniger desto ökologischer.
Aber selbst wenn es sich um natürlichen oder um Bio-Dünger handelt sei nicht immer das drin, was laut den Herstellern drauf steht, so oekotest.de. Selbst in Bio- und Naturdünger finden sich neben den organischen Bestandteilen wie Hornmehl, Traubenkernschrot und Geflügeldung oft auch Schwermetalle wie Uran und Cadium, oder Pflanzenschutzmittel. Die Schwermetalle und Pestizide können der Gesundheit schaden.
So wurde der Dünger getestet
Um die Herstellerangaben mit den tatsächlichen Bestandteilen der Dünger zu ermitteln, untersuchte ein Team um Professor Ewald Schnug, Präsident des Internationalen Wissenschaftlichen Zentrums für Düngemittel (CIEC) 20 unterschiedliche Universaldünger. Die Düngersorten (rein organische, rein mineralische und organisch-mineralische) wurden hierbei auf die deklarierten Nährstoffe, Schwermetalle, Dioxine und Pestiziden getestet.
Das Ergebnis: Alle Proben wiesen Dioxine und Schwermetalle auf. Des Weiteren konnten die Forscher herausstellen, dass die einzelnen Mengenangaben und Bestandteile nicht immer richtig deklariert wurden.
Zu den schädlichen Stoffen in Düngemitteln
Dioxine geraten über die pflanzlichen und auch tierischen Bestandteile in den Dünger. Die giftige Substanz lagert sich in den Fettzellen des Menschen ab und ist nur schwer abbaubar. Schwermetalle wie Cadium und Uran gelangen durch den Dünger direkt in das Gemüse und die Früchte, sowie ins Trinkwasser. Durch den Verzehr kommen die giftigen und teils krebserregenden Substanzen in den Körper. Die Experten fordern ein Gesetz, welches eine Grenzwert-Regelung der schädlichen Inhaltsstoffe festlegt, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Quelle: oekotest.de
Text: Katharina Kehler