Joghurt selber machen: So einfach geht´s ohne Maschine
Joghurt schmeckt nicht nur fein, er ist auch wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung – ob aus frischer Vollmilch oder aus veganer Pflanzenmilch. Wie du schnell und einfach Joghurt selber machst auch ohne Maschine: Zwei Rezepte für frischen Joghurt.
Joghurt selber machen ist einfach und gelingt auch ohne Maschine. Das Beste daran: Bei selbstgemachtem Joghurt weisst du immer genau, was drin steckt – Joghurt-Kulturen und Milch.
Diese beiden Zutaten reichen aus, um Naturjoghurt herzustellen. Denn Joghurt besteht aus Milch, die durch Milchsäurebakterien verdickt wird. Der enthaltene Milchzucker (Laktose) ist die Lebensgrundlage für die Milchsäurebakterien, die bei einer Temperatur zwischen 40 und 45 Grad Milchsäure produzieren. Dieser Prozess heisst Fermentation und ist verantwortlich für den leicht säuerlichen Geschmack von Joghurt.
Übrigens: Wenn du einmal auf den Geschmack gekommen bist, kannst du deinen Joghurt als Starter verwenden, um wieder neuen herzustellen. Die Prozedur lässt sich mehrere Male wiederholen, bis du wieder einen gekauften Joghurt oder neues Ferment-Pulver brauchst.
Die Zubereitung geht fix und braucht nur wenige Schritte. Wir zeigen zwei schnelle Joghurt-Rezepte: Eines für cremigen Joghurt und ein zweites Rezept für veganen Joghurt aus Pflanzenmilch. Bei beiden Rezepten kannst du optional Früchte hinzufügen und feinen Fruchtjoghurt selber machen.
Ausserdem im Artikel:
Rezept 1: Cremigen Joghurt selber machen
Zutaten für einen Liter Joghurt
- 1 Liter Milch
- 3 bis 4 EL (150 - 200 Gramm) Naturjoghurt
- alternativ zum Joghurt: 3 bis 4 EL Joghurt-Pulver (Joghurt-Ferment)
- Für festen Joghurt optional 1 bis 2 TL Milchpulver hinzufügen
Tipp 1: Verwende Vollmilch, am besten mit 3,5 Prozent Fettanteil. So wird der Joghurt cremiger und erhält die gewünschte Konsistenz.
Ausserdem brauchst du für die Zubereitung
- 1 grossen Topf
- etwa 5 Bügel- oder Schraubgläser, sterilisiert
- Optional: 250 Gramm saisonale Beeren, Haselnüsse oder den Abrieb von zwei Vanilleschoten.
Zubereitung
- Erhitze die frische Vollmilch in einem Topf auf etwa 90 Grad. Die Milch darf nicht kochen.
- Lass die Milch auf 50 bis 40 Grad abkühlen. Die richtige Temperatur ist wichtig, weshalb du sie am besten mit einem Küchenthermometer überprüfst. Alternativ kannst du die Temperatur mit dem (gewaschenen) Finger testen: Wenn die Milch sehr warm ist, du deinen Finger aber über 20 Sekunden problemlos hineintauchen kannst, hat sie die richtige Temperatur.
- Nun kannst du den Joghurt oder das Joghurt-Pulver unterrühren. Für einen festen Joghurt kannst du zusätzlich das Milchpulver hinzufügen.
- Stell den Topf für ca. 12 Stunden an einen warmen Ort, etwa auf eine Heizung. Alternativ füllst du die Mischung gleich in kleine Gläser ab und stellst diese für 10 bis 12 Stunden bei 40 bis 45 Grad in den Ofen. Eine konstante Temperatur ist für den Fermentierungsprozess grundlegend. Nachhaltigkeitstipp: Oft reicht schon das Ofenlicht, um den Backofen auf diese Temperatur zu erwärmen. Die Temperatur kannst du mit einem normalen Raumthermometer überprüfen.
- Stell die Gläser anschliessend noch für 12 Stunden in den Kühlschrank. Nach Ablauf der Fermentationszeit erhält der Joghurt die gewohnte Konsistenz und ist cremig bis stichfest.
- Wenn der Joghurt die gewünsche Konsistenz hat, kannst du die Beeren, Nüsse oder die Vanille unterrühren. Je nach Geschmack kannstt du Beeren und Nüsse in ganzen Stücken, kleingehackt oder -gemixt ins Joghurt mischen.
Mit frischen Früchten verfeinerst du deinen Joghurt. Foto © losinstantes / iStock / Getty Images Plus
Der Naturjoghurt sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 5 Tagen verbraucht werden.
Den cremigen Joghurt kannst du auch mit laktosefreier Milch herstellen. Diese enthält Laktase, was die Milch für Menschen mit Laktoseintoleranz verträglich macht. Milchsäure wird bei der Fermentation gebildet, hat jedoch nichts mit Milch oder Milchzucker zu tun. Die Milchsäurebakterien entstehen während der Fermentation und werden von Zucker jeglicher Art gespeist, weshalb Milchsäure auch vegan sein kann und du Joghurt genauso gut mit laktosefreier Milch oder Pflanzenmilch herstellen kannst.
Nach der Fermentation enthält Joghurt jedoch ohnehin weniger Laktose als Rohmilch. Deshalb ist es gut bekömmlich und eignet sich besonders gut als Basis für das morgendliche Müesli.
Rezept 2: Cremigen Joghurt aus Pflanzenmilch hestellen
In Supermärkten gibt es heutzutage eine grosse Auswahl an pflanzlichen Milchersatzprodukten. Veganer Joghurt enthält jedoch oft künstliche Zusatzstoffe und viel Zucker. Wer wissen möchte, was in seinem veganen Joghurt steckt, kann diesen ganz einfach selber machen.
Zutaten für 1 Liter pflanzlichen Joghurt
- 1 Liter Pflanzenmilch (Kokos-, Soja-, Hafer- oder Mandelmilch)
- 200 Gramm pflanzlicher Joghurt oder 2 Päckchen Joghurt-Kulturen
Zubereitung
- Erwärme die Pflanzenmilch auf etwa 40 Grad.
- Mische die Joghurt-Kulturen oder den veganen Joghurt unter die Pflanzenmilch.
- Fülle die warme Milch in kleine Gläser und stell sie bei 40 Grad für etwa 12 Stunden in den Backofen.
- Anschliessend sollte der fertige vegane Joghurt im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 5 Tagen aufgebraucht werden.
- Früchte, Nüsse oder Vanille kannst du wie oben beschrieben hinzufügen, um deinen Joghurt je nach Geschmack zu verfeinern.
Tipps für die Herstellung von veganem Joghurt
Verwende Kokos- oder Sojamilch für veganen Joghurt. Foto © OlenaMykhaylova / iStock / Getty Images Plus
Für veganen Joghurt solltest du eine fetthaltige Pflanzenmilch verwenden. Das ist wichtig, damit der Joghurt seine cremige Konsistenz erhält. Dafür eignen sich Kokos- und Sojamilch am besten. Wenn du dünnere Reis-, Mandel- oder Hafermilch verwenden möchten, solltest du ein Verdickungsmittel verwenden. Agar-Agar eignet sich dafür besonders gut. Für einen stichfesten Joghurt kommen auf einen Liter Pflanzenmilch zwei Teelöffel Agar-Agar.
Wenn du den Joghurt mit gekauftem Soja- oder Kokosjoghurt herstellen möchtest, musst du auf die Inhaltsstoffe achten. Greif zu einem natürlichen Pflanzenjoghurt ohne Zucker und künstliche Aromen. Ausserdem muss der Joghurt probiotische Bakterienstämme enthalten, damit du daraus veganen Joghurt herstellen kannst. Diese erkennst du an folgenden Bezeichnungen auf der Liste der Inhaltsstoffe: Bifidobacterium oder Lactobacillus.
Achte bei pflanzlichem Joghurt auf die Vegan-Zertifizierung, um ein rein pflanzliches Produkt mit rein pflanzlich erzeugter Milchsäure zu erhalten.
Tipps on Top für feinen selbstgemachten Joghurt
1. Joghurt ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund: Die enthaltenen Milchsäurebakterien unterstützen die Verdauung und sorgen für eine gesunde Darmflora. Darum ist Joghurt - ob vegan oder nicht - eine gute Basis für das perfekte Frühstück. Rühre einen Esslöffel Honig hinein und verfeinere den Joghurt mit frischen Früchten, Nüssen und Leinsamen. Fertig ist das Power-Frühstück.
Joghurt schmeckt fein im morgentlichen Müesli. Foto © Mizina / iStock / Getty Images Plus
2. Verzichte auf die Joghurt-Maschine. Ein Ofen reicht für die Joghurt-Herstellung aus und verbraucht höchstens so viel Strom, wie eine Maschine, da er nur auf 45 Grad erhitzt werden muss.
3. Selbstgemachten Joghurt kannst du einfrieren, er schmeckt auch aufgetaut wunderbar. Ausserdem bleibt er so länger frisch. Du kannst ihn auch als Frozen Joghurt geniessen. Verfeinert mit Früchten oder selbstgemachtem Sirup schmeckt Frozen Joghurt besonders lecker.
4. Setze beim Kauf auf Bio-Joghurt und Bio-Milch – egal, ob es sich um tierische oder pflanzliche Produkte handelt. Dadurch verzichtest du auf künstliche Geschmacks- und Konservierungsstoffe, die ungesund sind und die Joghurt-Herstellung erschweren können.