Bundesrat setzt Gassparziel für den nahenden Winter 

22.09.23 - Angesichts drohender Energieversorgungsunsicherheiten setzt sich die Schweiz für das kommende Winterhalbjahr erneut ein ehrgeiziges Gassparziel.

Regler einer Gasheizung
Der Bundesrat hofft, dass die Bevölkerung ihre Gasheizungen auch diesen Winter freiwillig runterdreht. ©  Lightspruch / iStock / Getty Images

Während Europa sich auf einen weiteren energieintensiven Winter vorbereitet, hat der Bundesrat entschieden, solidarisch zu handeln. Für das bevorstehende Winterhalbjahr hat der Bundesrat laut offizieller Mitteilung erneut ein freiwilliges Gassparziel von 15 Prozent gesetzt. Dies spiegelt das Ziel der EU-Mitgliedstaaten wider und trägt (hoffentlich) dazu bei, mögliche Engpässe bei der Energieversorgung zu vermeiden.

Viel Sparpotenzial

Der EU-Ratsbeschluss, das Gassparziel für ein ganzes Jahr zu verlängern, wurde bereits im März 2023 gefasst. Interessant hierbei: Stromsparziele stehen in diesem Jahr nicht auf der Agenda – weder in der EU noch in der Schweiz.

Rund drei Viertel des jährlichen Gasverbrauchs der Schweiz werden für die Gebäudeheizungen im Winterhalbjahr aufgewendet. Ein Rückgang des Gasverbrauchs um 15 Prozent zwischen Oktober und März würde einer Einsparung von rund 3,6 Terawattstunden entsprechen.

Bereits im letzten Winter hatte die Schweiz beim 15-Prozent-Ziel mitgezogen. Wohl vor allem dank der milden Temperaturen und den hohen Gaspreisen konnte dieses Ziel sogar übertroffen werden.

Werden die freiwilligen Massnahmen ausreichen?

Der Fokus liegt auch diesen Winter auf freiwilligen Sparmassnahmen, die sowohl von Haushalten als auch von Industrie, Dienstleistungen und Verwaltung umgesetzt werden sollen.

Hinsichtlich weiteren flankierenden Massnahmen bleibt der Bundesrat zunächst zurückhaltend. Die Entwicklung der Lage wird jedoch laufend überprüft und man hält sich zusätzliche Handlungsoptionen offen – von der Umstellung von Zweistoffanlagen von Gas auf Öl bis hin zur möglichen Einführung einer umfassenden Energiesparkampagne für die Bevölkerung, sollte die Versorgungslage kritisch werden.

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