Mit diesen Insider-Tipps wird Tofu erst recht fein

Ob du Tofu natur zubereitest, oder mit einer feinen Marinade anbrätst – wir zeigen, wie der vegane Gaumenschmaus richtig lecker wird mit Tipps vom Profi-Koch.

Tofu richtig zubereiten: Mit Marinade knusprig anbraten
Foto: © petrychi Stock / Getty Images Plus

Viele kennen den Tofu als Alleskönner in der Küche. Wer Rezepte für Tofu-Gerichte ausprobiert, kann ihn marinieren, braten, frittieren, grillieren, backen, füllen oder räuchern. Erst die richtige Zubereitung lässt den Natur-, Seiden- und Räuchertofu auf der Zunge geschmackvoll zergehen.

Tofu richtig zubereiten mit Tipps vom Profi

Der Haken beim Geschmack

Sojaprodukte machen es uns leichter, öfter auf Fleisch zu verzichten. Dennoch ist Tofu häufig kein echter Ersatz für Kotelett oder Steak. «Tofu kann nicht den Geschmack, das Aroma und die Konsistenz vom Fleisch eins zu eins ersetzen», meint Pascal Haag, Rezeptentwickler und Koch im vegetarischen Haus Hiltl.

Wofür sich Tofu besonders gut eignet

Tofu zubereiten für verschiedene Gerichte wie Suppe

Insbesondere für Suppen ist Tofu eine sehr feine Zutatat. Foto: © joannatkaczuk/iStock / Getty Images Plus

Dennoch eignet sich Tofu besonders gut als Zutat für Saucengerichte. Damit kann man unter anderem Schweizer Klassiker wie Zürcher Geschnetzeltes oder Pilz-Stroganoff, aber auch Riz Casimir zubereiten. Am besten gelingen die Gerichte, wenn man den gebratenen Tofu erst kurz vor dem Servieren beifügt. Auch Suppen gelingen mit Tofu: Eine Bündner Gerstensuppe verfeinert man mit geräuchertem Tofu statt Speck.

Tofu ausdrücken für den perfekten Geschmack

Die Flüssigkeit in der Tofu-Verpackung hält zwar den Tofu schön frisch, gleichzeitig sorgt sie aber auch dafür, dass Marinaden und Gewürze nicht richtig einziehen können. Deshalb solltest du den Tofu auspressen, indem du ihn in ein sauberes Küchentuch wickelst. Petzwei.de empfiehlt, den Tofu eigewickelt zwischen zwei Teller zu legen und diese mit einem schweren Gegenstand wie einem Buch oder einer Packung Zucker zu beschweren. Das Ganze 10 Minuten stehen lassen. Danach ist der Tofu bereit für Marinade und Gewürze.

Auch ein guter Trick, um den Tofu optimal für die Marinade vorzubereiten und den Geschmack in den Tofu zu bekommen verrät Bloggerin Nicole Just in ihrem Blogg Vegan kochen leichtgemacht: Sie friert den Tofu ein und taut ihn danach wieder auf. Ist der Tofu wieder auf Zimmertemperatur, wird er wie beschrieben ausgepresst. Auf diese Art wird der Tofu poröser und kann Flüssigkeit wie Marinaden besser aufnehmen.

Achtung: Der weiche Seidentofu eignet sich nicht zum Auspressen. Er wird auch anders verwendet, wie weiter unten erklärt wird.

Richtige Marinade für Tofu mit mehr Geschmack

Tofu zubereiten: Koch Pascal Haag zeigt, wie das geht

Pascal Haag kocht im Hiltl abwechslungsreich mit Tofu. Foto: Hiltl. Vegetarisch. Die Welt zu Gast

Um den relativ geschmacksneutralen Tofu aufzupeppen, eignen sich verschiedene Marinaden. Die jeweilige Geschmacksrichtung gibt das Rezept vor. «Tofu kann man grundsätzlich mit allen Marinaden verfeinern», erklärt Pascal Haag. «Wichtig sind bei der Auswahl der Marinaden schliesslich die gewünschten Zutaten und Aromen, die im fertigen Gericht gewünscht sind. Für asiatische Gerichte eignen sich Marinaden mit Sojasauce, Ingwer und einer Currymischung wie z.B. Madras Curry. Für die europäische Küche sind eher Marinaden mit Ketchup, Senf und Kräutern geeignet.» Wem das Marinieren zu aufwändig ist, findet in Reformhäusern, Naturkostläden und entsprechenden Onlineshops vorgewürzten Tofu.

Tofu-Marinade: So wird’s gemacht

Wichtig zu wissen: Verwende zum Marinieren keine Öle. Diese verhindern nämlich, dass die Aromen der Gewürze und Saucen in den Tofu gelangen.

Tofu Marinade: So wir Tofu richtig zubereitet

Tofu in Scheiben marinieren für mehr Geschmack. Foto: © PoppyB/iStock / Getty Images Plus

Wenn du den Tofu entwässert hast, schneide ihn in Würfel oder Scheiben. Diese solltest du dann für mindestens 30 Minuten in die vorbereitete Marinade einlegen. Besser ist es allerdings, den Tofu über Nacht oder sogar einige Tage in der Marinade zu lassen. Tipp für Köche mit wenig Zeit: In einem verschlossenen Einmach- oder Schraubglas kannst du den marinierten Tofu im Kühlschrank aufbewahren, und hast ihn immer griffbereit.

Knusprig und kross: Tofu richtig anbraten

Tofu anbraten: So wird Tofu richtig zubereitet

Das Öl zum Tofu anbraten muss zuerst richtig heiss werden. Foto: © GMVozd/ iStock / Getty Images Plus

Tofu schön knusprig zu braten ist nicht ganz einfach. Es gelingt dir auf jeden Fall besser, wenn du den Tofu gut entwässerst nach der oben beschriebenen Methode. Anschliessend wendest du den in Würfel oder Scheiben geschnittene Tofu in Mais- oder Kartoffelstärke. Das entzieht die restliche Flüssigkeit und sorgt für eine feine Kruste. Du kannst die Stärke auch mit verschiedenen Gewürzen aufpeppen, dann erhält der Tofu mehr Aroma.

Um den Tofu anzubraten muss das Öl in der Pfanne sehr heiss sein. Erst dann kannst du die Würfel oder Scheiben von allen Seiten schön goldbraun braten.

Welche Tofusorte für welches Gericht?

  • Naturtofu lässt sich wegen seines neutralen Geschmacks für viele Gerichte einsetzen und vor der Zubereitung marinieren. Wer den puren Tofu bevorzugt, sollte diesen knusprig anbraten, so wie man es von Wokgerichten kennt. Wer den gebratenen Tofu mit Marsala und Sojasauce ablöscht, verleiht dem Fleischersatz noch ein wenig Würze.
  • Im Räuchertofu steckt bereits viel Eigengeschmack, sodass man diesen auch roh essen kann. Deshalb ist es nicht unbedingt nötig, den Räuchertofu zu marinieren. Er eignet sich für Salate, als Brotbelag oder aber wie Naturtofu angebraten für verschiedene warme Gerichte.  
  • Mit Seidentofu lassen sich unter anderem Süssspeisen, wie beispielsweise Kuchen, herstellen. Die weiche Konsistenz erinnert an Joghurt, womit man auch Saucen und Füllungen anreichert. Unabhängig von der Sorte wirkt sich die Qualität auf den Genuss des Essens aus. Deshalb sollten Verbraucher beim Einkauf auf hochwertige und feine Tofus achten.

Vielseitig kochen ohne Fleisch: Inspiration für Hobbyköche

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Von Tofu und Tempeh: So vielseitig und lecker ist Fleischersatz

Der wohl bekannteste Fleischersatz ist Tofu. Das asiatische Lebensmittel wird aus Sojaquark gewonnen und ist in der Regel geschmacksneutral. Man kann es aber mit verschiedenen Gewürzen aufpeppen und zum Beispiel in einem leckeren Gemüsecurry zubereiten. Noch mehr Tipps und Informationen erhältst du im Artikel «Von Tofu und Tempeh: So vielseitig und lecker ist Fleischersatz». Foto: © Mizina /iStock / Getty Images Plus

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Tofu und seine Tücken als Fertigprodukt

Zeitmangel lässt uns öfter mal zu Fertigprodukten greifen. Inzwischen kann man auch Würstchen, Schnitzel und Burger aus Soja in die Pfanne hauen. Ob der Fleischersatz tatsächlich so gesund ist, testete die Zeitschrift «Gesundheitstipp». Fazit: Fast die Hälfte der 15 Vegi-Produkte erhielt ein ungenügend bis schlecht, weil diese übermässig viel Salz und teils Palmfett enthielten.

Laut des Magazins gingen damit die Vorteile der fleischlosen Ernährung verloren. Die genaue Zusammensetzung verrät der Blick auf die Verpackung:

Sind mehr Fette enthalten, dann finden sich diese weiter vorn in der Liste der Inhaltsstoffe. Für ein gesundes vegetarisches Zmittag oder Znacht braucht es genügend Zeit zum Kochen, frisches Gemüse und wenig verarbeiteter Tofu. Naturtofu, geräucherter und Seidentofu sind dabei die wichtigsten Zutaten.

Hunger bekommen? Hier geht's zu unseren feinen Tofu-Rezepten.

Probiere doch mal eine schnelle Pasta mit einer Tofu-Gemüse-Pfanne oder Tofu-Brownies.

Lieber vegetarisch oder vegan verwöhnen lassen: In unseren Restaurant-Listen findest du die Top-Locations

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