Hilfreiche Rankings für dein Wahlcouvert

Die Klimakrise ist allgegenwärtig. Wir alle versuchen, mit kleinen alltäglichen Veränderungen etwas zu bewirken. Mindestens genauso wichtig ist es aber, sich auch auf politischer Ebene zu beteiligen. Wie wir dort das Optimum rausholen können.

das Schweizer Bundeshaus von vorne
Am 22. Oktober 2023 entscheidet sich, wer in der nächsten Legislatur die Interessen der Schweizer Bevölkerung vertritt. © fstockfoto / iStock / Getty Images

Die Schweiz ist bekannt für ihre direkte Demokratie, in der das Volk stets das letzte Wort hat. Vermutlich gerade wegen der vielen Möglichkeiten zur politischen Partizipation bleibt die Wahlbeteiligung oft unter dem europäischen Durchschnitt. Bei den Nationalratswahlen 2019 beispielsweise lag sie bei nur gerade 45 Prozent. Zum Vergleich: Bei den letzten Präsidentschaftswahlen in Frankreich lag die Wahlbeteiligung bei fast 75 Prozent – bei den Deutschen Bundestagswahlen 2021 sogar noch höher!  

Wahlen 2023

Am 22. Oktober 2023 wählen wir in der Schweiz das Parlament für die nächste vierjährige Legislatur. Wie du dein Wahlcouvert korrekt ausfüllst, erfährst du hier

Weshalb es drauf ankommt, wer im Nationalrat sitzt

  • Bei vielen knappen Entscheidungen im Nationalrat wird von der überstimmten Minderheit das Referendum ergriffen und es kommt zu einer Volksabstimmung. Jedoch längst nicht bei allen. In solchen Fällen hat das Parlament das letzte Wort
  • Wer im National- oder im Ständerat sitzt, hat jederzeit verschiedene Instrumente zur Verfügung, bestimmte Themen zur Diskussion zu bringen. Ausserdem rücken die gewählten Personen ins Zentrum der Aufmerksamkeit und können mit ihren Aussagen die politische Stimmung beeinflussen.
  • Die bundesrätliche Zusammensetzung (Zauberformel) ist nicht in Stein gemeisselt. Es ist durchaus möglich, dass eine der vier aktuell vertretenen Parteien (SVP, SP, FDP und CVP) in den nächsten Jahren einen Sitz abgeben muss. Vielleicht sogar schon nach diesen Wahlen. Dies kommt stark auf das Wahlergebnis drauf an.

Hilfreiche Werkzeuge für die Qual der Wahl

Du willst wählen, weisst aber nicht, wen? Obwohl im Plakatgewitter auf den Strassen schnell mal die Lust auf die Wahlen vergeht, gibt es mittlerweile zahlreiche technische Hilfsmittel, um sich den Überblick zurückzuholen:

Smartvote

Das Online-Tool Smartvote stellt vor sämtlichen eidgenössischen Wahlen eine Auswahl der aktuell brennensten politischen Fragen zusammen. Man kann wählen zwischen einem kürzeren und einem ausführlichen Fragebogen, den man dann ganz nach seinem Gutdünken ausfüllt. Die daraufhin generierte «Smartispider» – ein Abbild der politischen Ausrichtung – kann mit denen der Kandidierenden verglichen werden.

Tipp: Vertraut nicht blind auf die höchste prozentuale Übereinstimmung. Schaut zusätzlich nach, wie eure Top-Favoriten über eure wichtigsten Themen denken. Je nachdem könnten dabei die einen oder anderen Kandidierenden noch aus eurer Auswahl fallen.

Übrigens: Für die Gamer unter euch, denen das trockene Ausfüllen der Fragebögen zu langweilig ist, gibt es jetzt das Wahl-App «DOPE Elections». Es funktioniert nach demselben Prinzip wie Smartvote – nur mit etwas mehr Action. 

Umweltrating 

Die Umweltallianz hat mit ihrem Umweltrating eine Übersicht zum Engagement der Parteien und Parlamentarier:innen in den letzten vier Jahren in Sachen Umweltschutz gemacht. Das Rating zeigt auch, welche Wahlversprechen für die kommende Legislaturperiode gegeben wurden.

Zwar sind wir der Meinung, dass nicht jede Abstimmung klar für oder gegen den Umweltschutz steht. Dennoch liefert die Statistik eine gute Übersicht. Ausserdem kann man detailliert nachschauen, wer bei welchen Abstimmungen im Pro- oder Kontra-Lager war. 

TierPolitik Schweiz

Ein weiteres interessantes Ranking der Kandidierenden bietet TierPolitik Schweiz. Es wurde von einer Gruppe aus verschiedenen Tierschutzorganisationen erstellt, die Politiker:innen basierend auf ihrem Handeln in Sachen Tierrechte benotet.

Besonders interessant: Um die für die Wahlen relevanten Informationen herauszufiltern, kann man seinen Kanton sowie die präferierte Partei angeben und erhält so Informationen zu den zur Verfügung stehenden Kandidaten.

Wenn du noch immer unsicher bist und weitere Informationen benötigst, um dich zu entscheiden: Schau dich doch mal auf den Websites der Parteien sowie von den Kandidierenden um. Hier könnte noch der eine oder andere interessante Aspekt zu finden sein.

Jetzt bist du ready für die nächste Legislatur

Sind die Wahlen trotz deiner minutiösen Vorbereitung und aufwändigen Mund-zu-Mund-Propaganda nicht so verlaufen, wie du es gerne gehabt hättest? Nur nicht den Kopf in den Sand stecken jetzt, denn die nächsten Abstimmungen sind nicht weit.

Das erworbene Wissen hilft dir nicht nur, den Wahlzettel auszufüllen, sondern schärft auch den Geist für alle weitere Abstimmungen und politischen Diskussionen. Wer sich mal reingedacht hat, wird den Verlauf immer interessierter verfolgen. Die Beteiligung an den Wahlen gibt jedem die Möglichkeit, die Zukunft der Schweiz aktiv mitzugestalten.

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