Bohnen pflanzen: Wann, wie, Sorten, Ernte und Lagerung
Bohnen kannst du ab Mitte Mai bis Ende Juni im Beet oder Topf auf dem Balkon anpflanzen. Für Stangen- und Feuerbohnen brauchst du Rankhilfen. Buschbohnen und Dicke Bohnen kommen ohne aus. Ein Überblick über die Sorten, der geeignete Standort, Pflege und Ernte von Bohnen.
Welche Bohnen pflanzen – Die beliebtesten Sorten
Stangenbohnen – Buschbohnen – Feuerbohnen – Dicke Bohnen
Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris var. vulgaris) gehören wie die Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nonus) zu den Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris). Den Unterschied erkennst du bereits an ihrer Bezeichnung. Während Buschbohnen – eine kleinwüchsige Züchtung der Stangenbohnen – nicht höher als einen halben Meter wachsen, wollen die Stangenbohnen hoch hinaus. Bis zu 3 m wachsen sie in die Höhe und benötigen daher eine Stütze. Ideal für solche Rankhilfen sind lange Stangen, die idealerweise etwas dicker als ein Besenstiel sind.
Feuerbohnen bilden hübsche rote Blüten und werden gerne als Sichtschutz gepflanzt. Foto © Michel VIARD/ iStock / Getty Images Plus
Feuerbohnen wachsen ähnlich hoch, wie Stangenbohnen. Auch sie kannst du ernten und essen. Die Pflanzen bilden sehr hübsche rote Blüten und du kannst Feuerbohnen auch als Sichtschutz im Garten pflanzen. Wegen ihrer Wuchshöhe benötigen sie ebenfalls eine Rankhilfe.
Die Puffbohne liefert zwar auch eine Hülsenfrucht, aber hier isst man nur die Kerne beziehungsweise die Samen. Sie ist mit der Gartenbohne nicht verwandt. Die Pflanze, die mit der Wicke verwandt ist, heisst auch Dicke Bohne, Sau-, Pferde-, oder Ackerbohne.
Wann Bohnen pflanzen?
Für Buschbohnen, Stangenbohnen und Feuerbohnen ist der ideale Zeitpunkt für die Aussaat im Freien nach den Eisheiligen Mitte Mai. Das gilt auch, wenn du Bohnen im Topf auf dem Balkon anbauen möchtest. Diese Sorten kannst du bis Ende Juni pflanzen. Bohnen-Fans machen eine versetzte Aussaat, um möglichst lange zu ernten.Puffbohnen oder Dicke Bohnen vertragen die Kälte besser und können bereits ab März gesät werden.
Der richtige Standort für Bohnen
Bohnen kannst du sowohl an einem sonnigen als auch halbschattigen Standort pflanzen. Feuerbohnen sind sehr widerstandsfähige Pflanzen und kommen mit Wind und Wetter gut zurecht. Stangenbohnen und Puffbohnen hingegen mögen eher einen windgeschützten Standort. Da Buschbohnen nicht so hoch wachsen, muss ihr Standort auch nicht vor Wind geschützt sein.
Boden und Erde für Bohnen
Bohnen stellen keine grossen Ansprüche an den Gartenboden oder das Substrat im Topf. Die Böden sollten aber tiefgründig und locker sein, da Bohnen stark wurzeln.
Hilfreich für Stangenbohnen ist ein humusreicher Boden. Buschbohnen gedeihen etwas besser in kalkhaltiger Erde. Das ist aber optional.
Was du aber machen solltest: Den Boden/das Substrat lockern und Wildwuchs entfernen. Das ist alles, was vor dem Säen nötig ist. Tipp für Topfgärtner: Du brauchst keine Spezialerde. Eine normale Pflanzerde reicht völlig aus.
Wie Bohnen pflanzen?
Buschbohnen und Puffbohnen: Diese Sorten kannst du in Reihen pflanzen. Setzte ca. alle 30 bis 40 cm einen Samen etwa 3 cm tief in die Erde. Da Puffbohnen starke Wurzeln bilden und einiges grösser werden als Buschbohnen, musst du diese Samen tiefer in die Erde setzten. 6 bis 10 cm sind ideal.
Stangenbohnen und Feuerbohnen: Setzte jeweils 6 bis 8 Samen rund um die Rankhilfe ca. 3 bis 4 cm in die Erde. Mit Erde zudecken und leicht andrücken. Halte die Erde stets mässig feucht. Genau gleich gehst du vor, wenn du die Bohnen im Topf auf dem Balkon pflanzt. Hier nimmst du dann vielleicht nicht ganz so massive, etwa 1,5 - 2 m lange Stangen und beschränkst dich auf etwa 30 Samen im 50 L Topf. Kleiner, entsprechend weniger.
Rankhilfen für Stangen- und Feuerbohnen
Die Kletterstangen solltest du vor der Aussaat in die Erde bringen. Sie sollten gut und fest im Erdreich stecken, denn die ausgewachsenen Bohnen bieten jede Menge Windwiderstand.
Noch besser enfalten sich Stangenbohnen, wenn duziwschen den Stäben Schnüre spannst. Foto © BambiG/ iStock / Getty Images Plus
Die Rankhilfe wird wie folgt angebracht: Entweder die Stützen in einer Reihe mit 50 cm Abstand etwa 30 cm tief in das Beet stecken bei einer Pflanzung in Reihen. Oder wie ein Zelt 4 - 6 Stangen in einen Kreis von etwa 1 - 1,5 m Durchmesser stecken und oben zusammenbinden. im Topf auf dem Balkon reicht auch ein kleinerer Durchmesser.
Tipps:
- Die Rankhilfen kannst du mit einem Seil locker umwickeln. Dann hat das Gemüse mehr Halt beim Klettern.
- Auf dem Balkon kann man auch Seile oder einen stabilen Draht zum Klettern spannen.
Bohnen vorziehen: Wann macht das Sinn?
Bohnen musst du nicht vorziehen, doch es kann gerade in sehr kühlen Gegenden Sinn machen. Zudem sind die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge wie die Schwarze Bohnenlaus.
Für Stangenbohnen, Buschbohnen und Feuerbohnen gilt: Die Voranzucht solltest du zwischen Anfang und Mitte April machen. Nimm etwa 9 cm messende Töpfe, füll sie mit Pflanzerde und steck 4, 5 Samen etwa 2, 3 cm tief hinein. Mit Erde bedecken, angiessen. Für Stangenbohnen und Feuerbohnen steckst du Stützstäbe (z. B. Schaschlikspiesse aus Holz) ein. Halte die Erde stets feucht und stell die Töpfe an einen warmen und hellen Ort. Nach den Eisheiligen Mitte Mai kannst du die Pflanzen ins Beet setzen oder in grössere Töpfe auf dem Balkon umtopfen. Bei Stangenbohnen kannst du den Inhalt zweier Töpfe an jeweils eine Stange pflanzen. Dabei werden die einzelnen Pflanzen nicht vereinzelt.
Wie lange dauert es bis Bohnen keimen?
Wenn du deinen Bohnen bei rund 20 Grad säst, dauert es rund 10 Tage, bis sie keimen. Bei kühleren Temperaturen dauert es entsprechend länger und kann bis zu einem Monat dauern.
Ideale Mischkulturen für Bohnen
Um die Gefahr eines Befalls mit der Schwarzen Bohnenlaus zu minimieren, kannst du Bohnenkraut zu deinen Bohnen pflanzen.
Stangenbohnen: gut: Spinat, Gurken, Kohlsorten, Radieschen, Zucchini, Bohnenkraut. schlecht: Spinat, Salat, Erbsen.
Buschbohnen: gut: Salat, Randen, Bohnenkraut, Tomaten, Kohl, Erdbeeren. Schlecht: Erbsen, Knoblauch, Fenchel, Zwiebeln, Lauch, andere Bohnen.
Feuerbohnen: gut: Salat, Kartoffeln, Bohnenkraut, Kohlsorten, Tomaten. Schlecht: Knoblauch, Erbsen, Fenchel, Lauch, Zwiebeln.
Puffbohnen: gut: Spinat, Radieschen, Dill, Kartoffeln, Kohlsorten. schlecht: Zwiebeln, Fenchel, Erbsen.
Kann man Bohnen roh essen?
Bohnen darfst du auf gar keinen Fall roh essen! Denn roh sind die Hülsenfrüchte giftig, da sie den Pflanzenstoff Phasin enthalten. Übelkeit und Erbrechen sind die Folge, im schlimmsten Fall verklumpen die roten Blutplättchen. Dieser Stoff zerfällt allerdings beim Kochen, dann sind die köstlichen Schoten natürlich essbar.
Pflege bis zur Ernte
Da die Pflanzen keinen Dünger benötigen, ist die Pflege wirklich einfach.
Wenn Stangen- oder Feuerbohnen nach 10 bis 14 Tagen gekeimt sind, kannst du den Setzlingen etwas behilflich sein beim Umklammern der Rankstäbe. Mit der Zeit erklimmen die Stangenbohnen das Gerüst allerdings von ganz alleine.
Optional kann du die Bohnen mit 10 bis 15 cm Erde anhäufeln. Dies sorgt für besseres Wachstum und optimale Wurzelbildung.
Während der Blüte Zeit benötigen Bohnen am meisten Wasser. Daher gilt: gut feucht halten. Etwa Nach etwa 10 - 12 Wochen folgt die Bildung der ersten fleischigen Hülsen.
Wann und wie ernten
Einen falschen Erntezeitpunkt gibt es nicht. Letztlich ist die Grösse der Hülsenfrüchte egal. Im Idealfall sollten die Samen allenfalls leicht angedeutet sein und noch nicht völlig entwickelt.
Aber: Geerntet wird am besten an einem sonnigen Vormittag, wenn eventueller Tau an trüben Herbsttagen abgetrocknet ist und möglichst nicht bei Regen. Hältst du die nicht an diesen Tipp, dann sind die Bohnen krankheitsanfälliger.
Geerntet wird etwa alle 2, 3 Tage und am besten mit zwei Händen. Eine hält die Ranke, die andere nimmt die Hülse ab. So entstehen keine Schäden an der Pflanze.
Bohnen haltbar machen: Einfrieren oder trocknen
Wer mehr Bohnen in den Beeten anbaut, muss eventuell öfter durchgehen. Die Hülsen möglichst frisch verarbeiten, da sie nicht so lange haltbar sind. In einem feuchten Tuch hält sich das Gemüse frisch aus dem Garten 2 - 3 Tage.
Wenn du nicht gleich alle Bohnen essen kannst oder als Vorrat aufheben möchtest, kannst du Bohnen einfrieren. Das funktioniert bei Stangenbohnen genauso wie bei Dicken Bohnen.
Du kannst die Bohnen auch bei 60 Grad Celsius im Ofen trocknen. Verteile die Bohnen auf einem Blech, so dass sie sich nicht zu sehr berühren und trockne sie ca. 10 bis 12 Stunden. Alternativ klappt das natürlich auch im Dörrautomat.
Nach der Ernte
Ist die Gartensaison vorbei und das letzte Böhnchen geerntet, dann entfernst du das Grün der Pflanzen knapp über dem Erdreich. Die Wurzeln verbleiben den Winter über in der Erde. Der in den Wurzeln eingelagerte Stickstoff-Dünger wandert dann zurück in das Substrat.