Hortensien nachhaltig im eigenen Garten anbauen

NachhaltigkeitHerkunftStandort und Boden   PflanzungSchneiden
MischkulturVermehrungWasserbedarfHitzeresistenzSchädlings- und KrankheitsbekämpfungDüngenBienenLebensdauerNachhaltigkeitsscore

Hortensien sind eine der beliebtesten Gartenpflanzen und das aus gutem Grund! Diese farbenfrohen Schönheiten bringen mit ihren riesigen Blütenbällen eine Extraportion Pracht in jeden Garten. Aber Hortensien sind mehr als nur hübsch anzusehen – sie sind auch überraschend pflegeleicht und nachhaltig. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst und du findest auch heraus, wie nachhaltig Hortensien sind.

Eine Nahaufnahme von Hydrangea (Hortensien).
Hortensien sind eine wahre Farbenpracht. © MJPS / Getty Images Plus / iStocks

Nachhaltigkeit

Hortensien sind bei richtiger Pflege und unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse eine nachhaltige Wahl für den Garten. Ihr hoher Wasserbedarf und ihre Hitzeempfindlichkeit erfordern jedoch Aufmerksamkeit. Sie sind langfristig im Garten haltbar, unterstützen jedoch nicht durchgehend die lokale Insekten- und Bestäuberpopulation. Durch die Wahl von bienenfreundlichen Sorten und die Kombination mit anderen Pflanzen kann der Garten jedoch insgesamt nachhaltiger gestaltet werden. Von uns bekommt die Hortensie einen Nachhaltigkeitsscore von 3 von möglichen 8 Punkten.

Herkunft der Hortensien

Bevor wir zu den Details kommen, lass uns kurz die Herkunft der Hortensie beleuchten. Diese Schönheiten stammen ursprünglich aus Ostasien, genauer gesagt aus China, Japan und Korea. Die ersten Hortensien wurden im 18. Jahrhundert nach Europa gebracht und verbreiteten sich schnell in den Gärten der Aristokratie. Ihr botanischer Name «Hydrangea» leitet sich übrigens vom griechischen «hydor» für Wasser und «angos» für Gefäss ab – ein Hinweis auf den hohen Wasserbedarf dieser Pflanze. Der deutsche Name «Hortensie» geht möglicherweise auf eine Frau namens Hortense zurück, die Geliebte oder Bekannte des Botanikers Philibert Commerson.

Idealer Standort und Boden für die Hortensien

Hortensien mögen es genauso gerne wie wir - nicht zu heiss, nicht zu kalt, sondern gemässigt. Ein halbschattiger bis leicht schattiger Standort ist ideal, zum Beispiel unter lichten Baumkronen oder am Waldrand. Volle Sonne vertragen die meisten Sorten nicht gut. Beim Boden haben Hortensien ebenfalls ihre Vorlieben:

  • Humusreich und locker
  • Gleichmässig feucht, aber nicht staunass
  • Leicht sauer mit einem pH-Wert zwischen 4,5 - 5,5
  • Kalkarme Erde ohne hohen Kalkanteil

Am besten nimmst du spezielle Hortensien-, Azaleen- oder Rhododendronerde. So hast du von Anfang an optimale Bedingungen für deine Schönheiten.

Überwintern für Topfhortensien

Falls Hortensien im Topf gepflanzt werden gilt grundsätzlich das gleiche wie direkt im Boden.

  • Kleinere Töpfe (<35cm) am besten frostfrei überwintern, z.B. in Garage, Keller oder Gewächshaus bei 3-5°C.
  • Grössere Töpfe können draussen mit Vlies, Kokosmatte und Reisig ummantelt an geschütztem Ort überwintern.
  • Im Winter nicht düngen und nur mässig giessen, damit die Erde nicht austrocknet.

Zeitpunkt zum Pflanzen und Mischkultur

Die beste Zeit zum Pflanzen von Hortensien ist im Frühjahr, normalerweise zwischen März und Mai. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden aufgetaut, die Frostgefahr vorbei und die Pflanzen können gut anwachsen. Der Herbst kann eine Alternative sein, aber dann müssen die Hortensien gut eingewurzelt sein, bevor der Winter kommt.Hortensien lassen sich wunderbar mit anderen Pflanzen kombinieren - eine sogenannte Mischkultur. Hier sind ein paar Ideen für passende Pflanzpartner:

  • Tomaten: Deren Duft lenkt Schädlinge wie den Kohlweissling ab
  • Kräuter: Dill, Salbei, Lavendel oder Thymian wirken ebenfalls abschreckend
  • Knoblauch/Zwiebeln: Halten Schädlinge wie die Möhrenfliege fern
  • Buschbohnen mit Bohnenkraut: Das Kraut hält Läuse von den Bohnen fern
  • Kohlgemüse mit Tomaten: Die Tomaten lenken Kohlweisslinge ab

Die Mischkultur nutzt die unterschiedlichen Eigenschaften der Pflanzen, um sich gegenseitig zu fördern und vor Schädlingen zu schützen. Clever, oder?

Bauernhortensien in einer Reihe gepflanzt in einem Garten.
Bauernhortensien sind sehr verbreitet und sehr bekannt. © azndc / Getty Images / iStocks / E+

Vermehren von Hortensien durch Stecklinge

Dies ist die beliebteste und erfolgversprechendste Methode:

  1. Zeitpunkt: Im Frühsommer (Juni-Juli) wenn die neuen Triebe ausgetrieben sind, aber noch keine Blütenknospen gebildet haben.
  2. Vorbereitung: Schneide 10-20 cm lange Stecklinge von gesunden, kräftigen Trieben. Entferne die unteren Blätter und kürze die oberen etwas ein, um Verdunstung zu reduzieren.
  3. Bewurzelung: Stecke die Stecklinge einige Zentimeter tief in feuchte Anzuchterde, eventuell mit Bewurzelungspulver behandelt. Stelle sie an einem schattigen Ort auf und halte die Erde feucht. Eine Abdeckung mit Plastikhaube fördert die Bewurzelung.
  4. Weiterpflege: Nach 2-4 Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Pikiere die Stecklinge dann in einzelne Töpfe um. Halte sie im ersten Winter frostfrei. Im Frühjahr können sie ausgepflanzt werden.

Weitere Vermehrungsmethoden

  • Steckholz: Unbelaubte Triebe im Spätwinter/Frühjahr stecken, ist weniger erfolgreich.
  • Teilung: Ältere Pflanzen im Frühjahr oder Herbst teilen. Geeignet für Bauern- und Schneeballhortensien.
  • Absenker: Lange Triebe von Kletterhortensien mit der Spitze eingraben und bewurzeln lassen.

Die Aussaat von Hortensien wird nicht empfohlen, da die Samenbildung gering und die Keimrate niedrig ist.

Rispenhortensien Ansammlung in einem Garten
Rispenhortensien bestechen durch ihre einzigartige Form. © Olga Seifutdinova / Getty Images Plus / iStocks

Schneiden und Pflegen der Hortensien

Damit deine Hortensien Jahr für Jahr eine prächtige Blütenpracht zeigen, ist der richtige Schnitt sehr wichtig. Der ideale Zeitpunkt dafür ist das frühe Frühjahr (Ende Februar bis März), wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind.Hier die wichtigsten Regeln für den Rückschnitt:

Bauernhortensien & Co.:

  • Nur alte Blütenstände und erfrorene Triebe entfernen
  • Neue Knospen nicht beschädigen
  • Diese Arten blühen am vorjährigen Holz

Rispen- und Schneeballhortensien:

  • Können stärker zurückgeschnitten werden
  • 1-2 Knospenpaare stehen lassen
  • Blühen am neuen Holz

Neben dem Schnitt ist auch die Pflege entscheidend für gesunde Hortensien:

  • Halbschattiger, windgeschützter Standort meiden
  • Lockerer, humoser, sauer-kalkarmer Boden (pH 4,5-5,5)
  • Regelmässiges und ausreichendes Giessen sehr wichtig
  • Spezielle Hortensien- oder Rhododendrondünger verwenden
  • Nur bis Ende Juli düngen, damit Triebe ausreifen

Mit der richtigen Pflege werden deine Hortensien zu einer wahren Blütenpracht!

Wasserbedarf und Hitzeresistenz der Hortensien

Lass uns zu einem zentralen Punkt kommen - dem Wasserbedarf von Hortensien. Diese Pflanzen sind echte «Wasserschlucker»! An heissen Sommertagen kann eine ausgewachsene Hortensie bis zu 50 Liter Wasser täglich verbrauchen. Kein Wunder, dass sich ihr botanischer Name vom griechischen «hydor» für Wasser ableitet. Regelmässiges und ausreichendes Giessen ist daher sehr wichtig. Im Sommer solltest du Hortensien im Beet 1-2 Mal täglich giessen, Topfhortensien sogar 2-3 Mal.

Aber Vorsicht vor Staunässe, denn die mögen Hortensien gar nicht. Was die Hitzeresistenz angeht, sind die meisten Hortensienarten und -sorten eher Frostbeulen. Sie stammen aus gemässigten Zonen Ostasiens und bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte. Volle Sonne und grosse Hitze vertragen nur wenige Arten wie Rispen- und Schneeballhortensien etwas besser. Durch Beschattung, Mulchen und ausreichende Bewässerung kannst du die Hitzebelastung für deine Hortensien aber reduzieren. Topfhortensien sind generell hitzeempfindlicher als Hortensien im Beet.

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung der Hortensien

Wie jede Pflanze können auch Hortensien von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht werden. Aber keine Sorge, mit den richtigen Massnahmen lassen sich diese Plagegeister effektiv in Schach halten!

Nachhaltige und natürliche Schädlingsbekämpfung

Statt zu chemischen Keulern zu greifen, setze lieber auf natürliche Methoden:

  • Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen gegen Blattläuse, Schildläuse und Co.
  • Nützliche Nematoden parasitieren Dickmaulrüsslerlarven im Boden
  • Schneckenzäune, Kiesel oder Kaffeepulver zur Abwehr von Schnecken

Diese biologischen Massnahmen schonen die Umwelt und andere nützliche Insekten.

Nachhaltige und natürliche Krankheitsbekämpfung

Auch bei Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Grauschimmel gibt es natürliche Alternativen:

  • Netzschwefel- oder Lecithin-Präparate gegen Mehltau
  • Pflanzenstärkungsmittel wie Brennnesseljauche oder Kompostextrakte fördern die Widerstandskraft
  • Befallene Pflanzenteile konsequent entfernen und vernichten

Vorbeugen ist aber sowieso der beste Schutz: Durch optimalen Standort, Boden, Düngung und Wassergaben stärkst du deine Hortensien von Grund auf:

  • Standortwahl mit halbschattiger Lage und durchlässigem, saurem Boden.
  • Ausgewogene Düngung und regelmässige Wassergaben stärken die Pflanzen.
  • Förderung von Nützlingen durch Nisthilfen und Bepflanzung mit Wildblumen.
  • Verwendung robuster und widerstandsfähiger Hortensien-Sorten.

Durch eine Kombination vorbeugende Massnahmen, biologischer und bei Bedarf gezielter chemischer Bekämpfung lassen sich Schädlinge und Krankheiten an Hortensien effektiv kontrollieren unter Schonung von Umwelt und Nützlingen.

Nahaufnahme von Schneeballhortensien.
Es ist auf den ersten Blick klar, woher die Schneeballhortensien ihren Namen haben. © Aleksandra Chopik/ Getty Images Plus / iStocks

Welcher Dünger ist für Hortensien geeignet?

Hortensien haben einen hohen Nährstoffbedarf, den es zu decken gilt. Am besten kombinierst du organische und mineralische Dünger:

Konventionelle Dünger:

  • Spezieller Hortensiendünger mit optimaler Nährstoffzusammensetzung
  • Langzeitdünger für kontinuierliche Versorgung

Nachhaltige Dünger:

  • Hornspäne/Hornmehl (stickstoffbetont)
  • Kompost/Kompostextrakt (wertvoller Humusdünger)
  • Brennnesseljauche (reich an Eisen und Spurennährstoffen)
  • Schafwollpellets (Langzeitdünger, Stickstoff und Bodenstruktur)
  • Kaffeesatz (Stickstoff, Kalium, idealer pH-Wert)

Mit dieser Mischung aus Nährstoffen und Bodenaufbau werden deine Hortensien zur Blütenpracht!

Mehrwert für Bienen und andere Bestäuber

Viele kultivierte Hortensien-Sorten bieten Bienen und Bestäubern leider keinen grossen Mehrwert. Durch die Züchtung sind viele Bauern- und Ballhortensien geschlechtslos geworden und produzieren weder Nektar noch Pollen. Die auffälligen «Scheinblüten» sind für Insekten uninteressant. Es gibt aber Ausnahmen! Rispenhortensien wie 'Kyushu' oder 'Limelight' tragen viele fertile, nektarreiche Blüten.

Auch Wildformen und alte Sorten von Bauern- und Kletterhortensien sind oft bienenfreundlich.Um deinen Garten insektenfreundlicher zu gestalten, setze am besten auf fertile, naturnahe Hortensien-Sorten und kombiniere sie mit anderen Insektenfreunden wie Kräutern und Wildblumen.

Lebensdauer der Hortensien

Hortensien sind mehrjährige Gehölze, die bei optimalen Bedingungen ein sehr hohes Alter erreichen können. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt zwischen 50 und 100 Jahren! Manche Exemplare werden sogar älter als 100. Entscheidend für eine lange Lebensspanne sind:

  • Richtiger Standort (halbschattig, windgeschützt)
  • Humoser, sauer-kalkarmer Boden
  • Regelmässige Pflege wie Giessen und Düngen
  • Regelmässiges Auslichten und Rückschnitt

Besonders robust und langlebig sind Bauernhortensien. Moderne Züchtungen haben oft eine etwas kürzere Lebensdauer von 2-5 Jahren. Mit der richtigen Pflege zählen Hortensien also zu den langlebigsten Gartensträuchern. Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte der Blütenpracht sind für diese farbenfrohen Schönheiten keine Seltenheit!

Nachhaltigkeitsscore

Wasserbedarf: Da Hortensien als "Wasserschlucker" beschrieben werden, ist ihr Wasserbedarf hoch. Dies führt zu einem Punktabzug (-1).

Hitzeresistenz: Hortensien bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte und sind hitzeempfindlich, was ebenfalls zu einem Punktabzug führt (-1).

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Es gibt effektive, natürliche Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten bei Hortensien (+1).

Dünger: Hortensien kommen sowohl mit konventionellen als auch mit nachhaltigen Düngemitteln zurecht, was auf eine Anpassungsfähigkeit hindeutet (+1).

Interesse für Insekten und Bestäuber: Viele kultivierte Hortensien-Sorten bieten keinen Mehrwert für Bienen und Bestäuber, was zu einem Punktabzug führt (-1). Es gibt jedoch Ausnahmen bei Rispenhortensien und Wildformen.

Mehrjährigkeit: Hortensien sind mehrjährige Pflanzen, die bei optimalen Bedingungen ein sehr hohes Alter erreichen können (+1).

Selbstständige Vermehrung: Der Artikel geht nicht explizit auf die Fähigkeit zur selbstständigen Vermehrung ein, aber Hortensien können über Stecklinge vermehrt werden (+1).

Mögliche Gefahr für Wildpflanzen: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Hortensien eine Gefahr für Wildpflanzen darstellen (+1).

So entsteht der Score

Der Nachhaltigkeitsscore stellt sich aus 8 verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit zusammen, der von der Redaktion mit Hilfe von ChatGPT berechnet wird. Dabei fliessen verschiedene Faktoren in die Beurteilung ein, die nicht alle eindeutig sind. Mit dem Score lassen sich verschiedene Pflanzen vergleichen und nachhaltigere Entscheidungen im Garten treffen. Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 8, die tiefste ist -8. 

– Erstellt von Philippe mit Unterstützung von ChatGPT und Perplexity.

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