Orchideen richtig umtopfen: Anleitung und was du unbedingt beachten solltest

Für schöne Blüten solltest du Orchideen regelmässig umtopfen. Der ideale Zeitpunkt ist im Frühling vor der Blüte. Wichtig: Die Luftwurzeln keinesfalls schneiden. Verwende beim Umpflanzen Orchideen-Erde. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und Tipps für die Pflege vor und nach dem Umtopfen.

Orchideen umtopfen: Anleitung, Pflege-Tipps, wie teilen
Orchideen (Phalaenopsis) sind pflegeleichte Zimmerpflanzen. Doch für eine schöne Blüte müssen sie regelmässig umgetopft werden. Foto: © Maryviolet / iStock / Getty Images Plus

Warum umtopfen? | Wann umtopfen? | Geeignete Töpfe | Richtige Erde | Schritt-für-Schritt-Anleitung | Pflege nach dem Umtopfen | Orchidee teilen und vermehren | Video mit weiteren Tipps und Tricks

Das Wichtigste in Kürze

  • Damit Orchideen (Phalaenopsis) gut wachsen und volle Blüten bilden, solltest du sie regelmässig umtopfen. Mit unserer einfachen Schritt-für-Schritt Anleitung ist das zum Glück keine Hexerei.
  • Die beste Zeit, um Orchideen umzutopfen ist im Frühling, da die Pflanze zu diesem Zeitpunkt noch nicht blüht.
  • Auf keinen Fall solltest du beim Umtopfen die Wurzeln abzuschneiden. Die sogenannten Luftwurzeln versorgen die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen aus der Luft und sind lebenswichtig für die Orchidee. Sollte es dennoch zu einer verletzten Wurzel kommen, erfährst du in Schritt 3 unserer Anleitung, was zu tun ist.
  • Ebenfalls wichtig ist, dass du eine spezielle Orchideen-Erde verwendest, denn normale Blumenerde kann zu Wurzelfäulnis führen. Da die Wurzeln der Orchidee Licht brauchen, solltest du zudem beim Umtopfen unbedingt einen transparenten Topf wählen.

Warum soll man Orchideen umtopfen?

Bei den Orchideen, die am häufigsten im Handel zu haben sind und besonders gerne verschenkt werden, handelt es sich um die Gattung Phalaenopsis. 

Diese Pflanzen solltest du regelmässig umtopfen. So verhinderst du, dass das Substrat zu faulen beginnt und die Wurzeln geschädigt werden. Dies gilt vor allem auch für alte Orchideen, die schon einige Male geblüht haben.

Wann Orchidee umtopfen?

Da es für Orchideen Stress bedeutet, wenn sie umgetopft werden, ist es wichtig, sie nur alle zwei bis drei Jahre umzutopfen.

Wichtig ist es auch, den richtigen Zeitpunkt für das Umtopfen einzuhalten. Man sollte blühende Orchideen nicht umtopfen, sondern immer erst in der Phase nach der Blüte und bevor neue Knospen und neue Triebe wachsen. 

Daher ist die beste Zeit zum Umtopfen das Frühjahr. In dieser Zeit kann sich die umgetopfte Orchidee dank gutem Licht und höheren Temperaturen schnell vom Stress erholen.

Gut zu wissen: Die im Handel oft erhältlichen Mini-Orchideen gehören ebenfalls zur Gattung Phalaenopsis und sollten regelmässig umgetopft werden.

Orchideen umtopfen: So geht´s

Vor dem Umtopfen: Richtig giessen und pflegen 

Da sich das Wachstum der Pflanzen nach dem Umtopfen verlangsamt, solltest du deine Orchideen zwei Tage zuvor gut düngen und ihr grosszügig Wasser geben.

Erhalten die Orchideen vor dem Umtopfen ein Wasserbad, werden die Wurzeln weich und die Pflanzen lassen sich leichter aus dem Topf entfernen. Ausserdem brechen die Wurzeln dann nicht so schnell ab.

Nach dem Umtopfen der Pflanze solltest du dies einige Tage lang nicht mehr tun, da sich die Schnittstellen sonst infizieren könnten.

Gewusst? Orchideen besitzen ausschliesslich Luftwurzeln, da sie in der Natur meistens auf anderen Pflanzen, zum Beispiel auf Bäumen wachsen. Damit Orchideen auch im Topf wachsen, ist es wichtig, den richtigen Topf und die richtige Erde zu verwenden.

Welche Töpfe zum Umtopfen verwenden?

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In einem transparenten Topf bekommen die Luftwurzeln Licht. Foto:  Svetlana Makarova / iStock / Getty Images Plus

Verwende immer einen transparenten Topf aus Kunststoff, denn die Luftwurzeln der Orchideen sind zwar eingepflanzt, brauchen aber dennoch Licht. 

Da Orchideen kleine Töpfe bevorzugen, reicht es aus, wenn der neue Topf etwa 2,5 cm bis 5 cm grösser ist als das alte Pflanzgefäss.

Welche Erde zum Umpflanzen der Orchideen verwenden?

Da normale Erde zu Fäulnis führen kann, sollte zum Einpflanzen immer spezielles Substrat für Orchideen oder spezielle Orchideen-Erde verwendet werden. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: alter Topf entfernen

Zuerst wird die Orchidee vorsichtig aus dem alten Topf entnommen. Acht darauf, die Pflanze sowie die Wurzeln nicht zu verletzen.

Damit sich die Wurzeln einfacher lösen lassen, knetest du das Gefäss mit den Fingern vorsichtig durch. 

Sind die Wurzeln der Pflanze schon durch den Topfboden gewachsen, kann der Topf vorsichtig aufgeschnitten werden.

Schritt 2: altes Substrat entfernen

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Das alte Substrat sollte sorgfältig entfernt werden. Foto: © Svetlana Makarova / iStock / Getty Images Plus

Nun wird die Pflanze vom alten Substrat befreit, sodass die Wurzeln frei liegen. Wichtig ist, die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Um das Substrat zu lösen, schüttelst du die Pflanze zuerst leicht. Das noch in den Wurzeln hängen gebliebene Substrat spülst du mit lauwarmem Wasser ab.

Schritt 3: abgestorbene Luftwurzeln schneiden

Jetzt kannst du auch verfaulte oder vertrocknete Wurzeln entfernen, um den neuen Wurzeln mehr Platz zum Wachsen zu bieten.

Verwende zum Schneiden immer eine scharfe Schere oder ein scharfes Messer. Um Keime zu vermeiden, solltest du das Werkzeug desinfizieren, bevor du die vertrockneten und toten Wurzeln abschneidest. Zum Beispiel mit einem Feuerzeug die Klinge kurz heiss machen und abkühlen lassen. 

Achten darauf, keine der grünen, gesunden Wurzeln zu verletzen. Diese braucht die Orchidee zum Wachsen.

Sollte es zu beschädigten Wurzeln kommen, verschliesse die Wunde mit Schwefel- oder Kohlepulver oder einer speziellen Versiegelungspaste, um Fäulnis zu verhindern.

Wichtig: Schau dir die Luftwurzeln genau an. Wenn du Schädlinge entdeckst, stell die Pflanze zuerst für ein paar Stunden ins Wasserbad, bevor du sie in das frische Substrat pflanzt.

Schritt 4: Luftwurzeln einpflanzen

In den neuen Topf wird eine erste Schicht Substrat eingefüllt. Nun pflanze die Orchidee ein, indem du die Wurzelenden in das Gefäss legst und diese langsam hineindrehst, bis alle Luftwurzeln drin sind.

Die Pflanze wird dabei mittig gehalten. Achte darauf, dass du keine Blätter verletzt.

Nun fülle seitlich frisches Substrat ein.

Es ist hilfreich, den Topf zwischendurch zu schütteln oder auf den Tisch klopfen, damit sich das neue Substrat besser verteilt. Die Freiräume zwischen den Wurzeln müssen komplett ausgefüllt werden.

Tipps für die Pflege nach dem Umtopfen

  • Nach dem Umtopfen solltest du deiner Orchidee etwa eine Woche lang kein Wasser geben und sie etwa vier Wochen lang nicht düngen.
  • Zur idealen Pflege besprühst du die Blätter der Zimmerpflanze während dieser Zeit täglich mit etwas Wasser.
  • Die alte Erde oder das alte Substrat solltest du entsorgen.

Orchidee teilen und vermehren

Orchideen der Gattung Phalaenopsis können nicht über Ableger der Wurzeln geteilt werden. Bei guter Pflege kann es aber sein, dass die Orchidee selber kleine Ableger ausbildet – meistens am Ende eines verblühten Stängels.

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Ableger umtopfen, sobald der Stängel ausgetrocknet ist. Foto: Anton Skripachev / iStock / Getty Images Plus

Solange der Stängel noch grün ist, sollte der Ableger an der Mutterpflanze bleiben. Erst wenn der Stängel austrocknet, kannst du den Ableger umtopfen.

Da die kleine Wurzel noch sehr empfindlich ist, solltest du Folgendes beachten:

  • Zerkleinere das Substrat vor dem Umtopfen.
  • Halte deine Mini-Orchidee durch besprühen, nicht durch giessen feucht.
  • Wähle einen hellen und warmen Standort ohne direktes Sonnenlicht.
  • Vermeide in den ersten Monaten einen Standortwechsel.

Video: Tipps und Tricks zum Umtopfen von Orchideen

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