So pflanzt und pflegst du Kurkuma und erntest die Knollen

Kurkuma richtig pflanzenOptimale PflegeRichtig überwinternDie Knollen erntenGesunde Wirkung der Gelbwurzel

Die Tropenpflanze Kurkuma wächst in unseren Breitengraden am besten in geschlossenen Räumen. Hier findet die Kurkumapflanze die benötigte konstante Wärme. Wie du Kurkuma pflanzt, pflegst und die Wurzeln erntest.

Kurkumapflanze pflegen, überwintern und Knollen ernten
Die Kurkumapflanze stammt aus den Tropen, doch mit der richtigen Pflege gedeiht sie auch hier! Foto: © frank600/ iStock / Getty Images Plus

Unsere Grossmütter nutzten Kurkuma vornehmlich als Farbstoff, um etwa den Sonntagskuchen richtig schön gelb einzufärben oder um dem Reis eine besonders schöne, leuchtend-gelbe Farbe zu verleihen.

Heute ist Kurkuma, auch Gelbwurz oder Safranwurz genannt, beliebter denn je. Wir verwenden die Rhizom genannten Wurzeln frisch oder getrocknet als Pulver wegen der nachweislich gesunden Wirkung von Kurkuma. Wie du die tropische Pflanze selbst anbaust, pflegst, überwinterst und sie erfolgreich und lange erntest. 

Kurkuma richtig pflanzen

Idealer Zeitpunkt

Kurkuma kannst du grundsätzlich das ganze Jahr über pflanzen. Der beste Zeitpunkt ist jedoch im zeitigen Frühjahr. 

Das braucht's

 Als Zimmerpflanzen respektive Topfpflanze wird Kurkuma in grösseren, am besten flachen Töpfen gepflanzt. So kann sich das Rhizom – also der Wurzelstock – richtig schön ausbreiten. Für die Pflanzung reicht bereits ein 5 cm grosses Endstück der Knolle, möglichst in Bio-Qualität. Ideal: Wenn die Knolle sich bereits deutlich grün färbt oder gar austreibt. Aber das ist keine Bedingung.

Für die Pflanzung eignet sich frische Blumenerde, die ausreichend stabil und durchlässig sein sollte. Letzteres kannst du erreichen, indem du dem verwendeten Humus einen ca. 30 prozentigen Anteil von Kies oder Splitt beifügst – häufig kannst du Blumenerde kaufen, die bereits eine solche Zusammenstellung hat.

So wird's gemacht

Nun füll den Topf mit der Erde. Die Wurzel wird quer gelegt und nur leicht mit Erde bedeckt. Anschliessend das Substrat mit Wasser leicht anfeuchten und feucht, aber nicht nass halten und bei 20 Grad oder ein wenig mehr aufstellen. Tipp: Eine über den Topf gezogene Folie oder ein durchsichtiger Deckel halten die Luftfeuchtigkeit konstant.

Da es die tropische Pflanze kuschelig warm mag, kann sie im Sommer gerne nach draussen. Dann aber ähnlich ihrem Ursprungsstandort bitte halbschattig oder absonnig. Wer keinen Garten oder schattigen Balkon hat, nicht weiter schlimm, denn in einem Wintergarten (im Winter beheizt) oder auf einer Fensterbank fühlt sich die Gewürzpflanze ebenso wohl. Bevor es wieder richtig kalt wird, holst du die Pflanze ins Haus.

Gut zu wissen: Die Pflanze wird zwischen 40 bis 80 cm gross. Krankheiten und Schädlinge sind für die Tropenpflanze in der Regel kein Problem. 

Kurkumapflanze optimal pflegen

Die Pflege der Kurkumapflanze erfordert im Idealfall eine konstante Umgebungstemperatur von ca. 18 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise bei ca. 80 Prozent liegen. Pflanzengerechte Bedingungen schaffst du beispielsweise in Wintergärten oder in Räumen mit grossflächigen Fenstern. Wenn die Temperatur und 12 Grad Celsius sinkt, dann sterben die Blätter ab.

Bei der Pflege einer Kurkumapflanze während der Frühjahrs- und Sommermonate empfiehlt es sich, das Substrat feucht, aber nicht nass zu halten, am besten mit kalkfreiem Wasser. Lass die Erde zwischenzeitlich ausreichend austrocknen, um eine Sauerstoffversorgung durch die Wurzeln zu ermöglichen.

Kurkumablüte weiss und Kurkuma-Pflanze

Die Blüten der Kurkumapflanze sind meistens weiss manchmal auch purpur-violett. Foto © Harnnarongi/ Stock / Getty Images Plus

Mit dem Düngen kannst du dann beginnen, wenn die ersten Pflanzenblätter spriessen (im Frühling oder frühen Sommer). Je nach Wuchs und Grösse der Kurkumapflanze empfiehlt sich eine 2 bis 4 monatliche Gabe von Flüssigdünger. Ab September solltest du das Düngen einstellen.

Mit etwas Glück kannst du dich etwa im August über die weissen, manchmal auch purpurnen, Blüten freuen. Denn dann kann es sein, dass die Pflanze unter Idealbedingungen ihre ährigen Blütenstände ausbildet.

Im Regelfall muss die Gewürzpflanze nicht geschnitten werden. Es reicht aus, wenn du regelmässig und insbesondere im Herbst bzw. Winter eingetrocknete Blätter entfernst.

Kurkumapflanze richtig überwintern

Möchtest du eine Kurkumapflanze überwintern, ist dies auch in lichtarmen Verhältnissen möglich. Denn lediglich die Wurzeln der Kurkumapflanze überwintern, während die Blätter vollständig welken. Wichtig ist allerdings, dass du auch in den Wintermonaten für eine konstante Umgebungstemperatur von ca. 18 °C sorgst (kurzzeitig kann das Gewächs im Rahmen der Pflege der Kurkumapflanze auch Temperaturen von bis zu 3 °C überstehen).

Während du eine Kurkumapflanze überwinterst, braucht das Gewächs deutlich weniger Wasser – zu starke Nässe kann zu Wurzelfäulnis führen.

Die Knollen ernten

Wenn du Kurkuma nicht als langjährige Pflanze halten möchtest, sondern regelmässig ernten, dann ist etwa neun Monate nach dem Pflanzen der richtige Zeitpunkt

Kurkumawurzel und Kurkumapulver

Mit der richtigen Pflege kannst du nach 9 Monaten die Wurzeln ernten. Foto © 14031857/ Stock / Getty Images Plus 

Dann ist das Rhizom ausreichend gewachsen. Für die Ernte gräbst du vorsichtig den Wurzelstock aus. Du kannst nun den ganzen Wurzelstock der Pflanze frisch oder getrocknet verarbeiten, nach Bedarf einen Teil in trockenem Sand lagern, einen Teil gleich wieder pflanzen (Endstücke) oder alle Teile des Rhizoms zum Vermehren wieder in die Erde bringen.

Gesunde Wirkung der Gelbwurzel im Überblick

Es lohnt sich wirklich, die Pflanze selbst anzubauen und frisch für die Zubereitung von Speisen oder beispielsweise Goldener Milch zu verwenden. Denn:

  • Das Gewürz hat eine entzündungshemmende Wirkung.
  • In klinischen Studien an Arthrose-Patienten wurde belegt, dass es deren Schmerzen verringert und die Bewegungsfähigkeit steigert. Seine Wirkung sei mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen vergleichbar.
  • Kurkuma regt die Entgiftung über die Aktivierung der Leber- und Gallentätigkeit an.
  • Sie ist gut für eine schöne Haut.
  • Sie hilft sogar beim Abnehmen.
  • Selbst in grösseren Mengen soll der Inhaltsstoff Curcumin nebenwirkungsfrei sein. Bei Gallen-Problemen oder Blutgerinnungsstörungen solltest du dennoch deinen Arzt oder Apotheker fragen.

Hier erfährst du mehr über die gesunde Wirkung von Kurkuma.

Bioverfügbarkeit von Curcumin

Curcumin ist nur schwer wasserlöslich, was die Bioverfügbarkeit, also die Aufnahme im Körper, erschwert. Erhitzt oder in Öl beziehungsweise fetthaltigen Speisen wird diese erhöht. Mit frischem schwarzen Pfeffer (enthält den Wirkstoff Piperin) wird die positive Wirkung von Curcumin noch verstärkt.

Anbau und Kultivierung in Asien

Kurkuma (bot. Curcuma longa) wird in China und Indien seit mehr als 5000 Jahre als Gewürz und Heilpflanze kultiviert. Die Pflanze hat noch zahlreiche weitere Namen, wie etwa Curcuma, indischer Gelbwurz oder einfach nur Gelbwurz, Kurkume, Gelber Ingwer oder indischer Safran.

Curcuma longa ist ein Gewächs aus der Familie der Ingwergewächse und wurde erstmals im 13. Jahrhundert nach Europa gebracht. Sein Name stammt aus dem Arabischen, wo die Pflanze «al-krukum» genannt wird, was so viel wie Safran bedeutet. Diesen Namen bekam das Gewürz aufgrund der täuschend ähnlichen Farbe des Rhizoms, auch wenn die Pflanze gar nicht mit dem safranspendenen Krokus verwandt ist.

Das aus der Wurzel gewonnene Würzpulver ist seit Urzeiten Bestandteil von Currymischungen und wird seit jeher in der ayurvedischen Medizin als Heilpflanze eingesetzt. Die Heilkraft ist in den letzten Jahren übrigens von Wissenschaftlern belegt worden. So ist es erwiesen, dass das Rhizom der Pflanze antiviral und entzündungshemmend wirkt, gar die Zellen unseres Körper schützt. Verantwortlich hierfür sind die enthaltenen ätherischen Öle und das Curcumin.

Kommentieren / Frage stellen

Passend zum Thema: