Peperoni im Garten pflanzen und richtig pflegen

Frisch aus dem Garten oder vom Balkon sind Peperoni besonders aromatisch und fein. Wie Sie Peperoni pflanzen und richtig pflegen für eine reiche Ernte.

Peperoni pflanzen im Garten oder auf dem Balkon und richtig pflegen
Peperoni pflanzen im Garten oder auf dem Balkon ist einfach. Foto: foto76 / iStock / Thinkstockphotos

Wer Peperoni pflanzen möchte im Garten oder auf dem Balkon, hat die Qual der Wahl, denn es gibt Hunderte von Peperonisorten – Neuzüchtungen, alte Sorten oder die bewährten Peperoni. Meist sind diese Peperoni als Samen erhältlich, doch auch gut sortierte Gärtnereien mit Schwerpunkt auf schöne Gemüsepflanzen können Sie mit tollen Peperoni-Pflänzchen oder Samen versorgen.

Peperoni pflanzen Sie am besten im Topf, selbst wenn Sie einen Garten haben. Die Wärmeliebhaber schätzen es, im Topf zu sitzen, da sich dieser – vor allem, wenn dunkel gefärbt – viel besser aufwärmt, als das Schweizer Gemüsebeet. Im Topf auf dem Balkon oder im Garten fühlen sich die aus Südamerika stammenden Pflanzen fast wie in ihrer Heimat und liefern gute Erträge.

Peperoni-Samen pflanzen: So geht‘s

Wenn sie Peperoni anpflanzen möchten, dann ist der Zeitraum zwischen Mitte Januar bis Anfang März ideal. Sie sollten so früh im Jahr gesät werden, da es von der Aussaat bis zur ersten Ernte etwa ein halbes Jahr dauert. Wer nicht so viel Geduld hat, kauft nach den Eisheiligen im Mai vorgezogene Peperoni zum Anpflanzen.

Peperoni anpflanzen – das benötigen Sie:

  • Peperonisamen nach Wahl
  • Anzuchtschale oder Anzuchttöpfe in ca. 5 cm Grösse oder Kokosquelltöpfe
  • Anzuchterde (= nährstoffarme Erde, die der besseren Wurzelbildung dient)
  • Eine Anzuchtschale, gerne mit Deckel (Zimmergewächshaus genannt)

Peperoni säen ist letztlich ganz einfach und geschieht in zwei Varianten:

Entweder Sie pflanzen die Peperoni-Samen alle in einer Anzuchtschale oder Sie pflanzen die Peperoni-Samen in einzelnen Anzuchttöpfchen. Letzteres hat den Vorteil, dass jede Peperoni-Pflanze von Anfang an einzeln wächst und das Pikieren entfällt.

Peperoni anpflanzen in der Anzuchtschale

Peperoni in der Anzuchtschale pflanzen und später pikieren. Foto: FotoDuets/ iStock / Getty Images Plus

  1. Bei der ersten Methode wird eine Anzuchtschale etwa 5 cm hoch mit Anzuchterde gefüllt. Bei der zweiten Variante füllen Sie die Anzuchterde in die einzelnen Töpfchen und stellen diese in die Anzuchtschale.
  2. Erde andrücken und wässern.
  3. Nun verteilen Sie locker die Peperonisamen. Bei der Anzuchtschale 2, 3 cm zum nächsten Samen Abstand halten.
  4. Nun werden die Samen ein paar Millimeter mit Anzuchterde bedeckt. Diese andrücken und eventuell nochmals angiessen.

Tipp: Es gibt nur ein paar wenige Ausnahmen aus der Familie der Peperoni, die nicht bedeckt sein möchten zum Keimen. Aber das ist dann auf der Samenpackung vermerkt.

Angepflanzte Peperoni richtig pflegen

Optimal ist es nun, wenn sie eine Anzuchtschale mit einem lichtdurchlässigen Deckel haben. Zur Not hilft eine lichtdurchlässige Folie. Diese Abdeckung sorgt an einem warmen Standort für ein feucht-warmes Mikroklima. Peperoni mögen Keimtemperaturen von 22 – 26 Grad. Dazu muss es möglichst hell sein. Lüften Sie die Anzuchtschale täglich und halten Sie die Erde für die kommenden 2 bis 4 Wochen mit zimmerwarmem Wasser feucht aber nicht allzu nass.

Peperoni pflanzen nach 4 bis 8 Wochen umtopfen

Peperoni anpflanzen in einzelnen Anzuchttöpfen. Foto: Pixelelfe/ iStock / Getty Images Plus

Sind die Peperoni-Samen nach 2 bis 4 Wochen mehr oder minder alle gekeimt, dann geben sie der Anzuchtschale am besten einen hellen Stellplatz mit jetzt unter 20 Grad. Selbst 15 Grad, dafür aber richtig hell, verkraften die jungen Pflanzen problemlos.

Zunächst bilden sich die Keimblätter, das ist das erste Blattpaar. Nach den Keimblättern folgt alsbald das erste echte Blattpaar. Dies ist im Idealfall nach etwa 4 - 8 Wochen der Fall. Nun ist es Zeit, die Peperoni in nährstoffreiche Pflanzerde und in Töpfe mit etwa 10 cm Durchmesser zu pflanzen. Falls Sie alle Peperoni in der Anzuchtschale gepflanzt haben, müssen Sie sie pikieren.

So wird pikiert: Zum Pikieren die Anzuchterde zunächst gut angiessen. Das erleichtert die Arbeit. Nun nehmen sie einen alten Stift oder eine Küchengabel und fahren sachte in die Erde unter der jeweiligen Pflanze. Diese wird nun an einem Blatt – niemals am Stängel! – festgehalten und mit der Gabel oder dem Stift herausgenommen. Nun einfach in vorbereitete, halb gefüllte Töpfe mit Erde setzen, gerne für eine weitere Wurzelbildung etwas tiefer, locker mit Erde auffüllen und angiessen. Sitzt die Peperoni-Pflanze nun etwas schief – keine Sorge, das sortiert sich die nächsten Tage von alleine. Stellen Sie dann die PeperoniPflanzen an einen hellen und nicht zu warmen Standort und kontrollieren Sie täglich den Giessbedarf.

Mögliche Probleme mit Peperoni und ihre Lösung

  • Keimen die Peperoni nach dem Säen innerhalb von 4 Wochen nicht oder nur sehr spärlich, dann war das Saatgut alt oder die Keimtemperatur ist zu niedrig.
  • Vielleicht ist Ihre Fensterbank eine Kältebrücke? Der Test mit der Hand zeigt Ihnen das. Abhilfe schaffen Sie, indem Sie eine Zeitung unter die Anzuchtschale legen.
  • Sind die Peperoni-Pflanzen erfolgreich gekeimt und schiessen dann aber allzu sehr in die Höhe, was sich Geilwuchs oder Vergeilen nennt, ist es am jetzigen Standort sicher zu dunkel und gleichzeitig zu warm. Die Lösung: Suchen Sie einen kühleren (ca. 15 Grad), aber sehr hellen Standort. Vorher zudem einen Pflanztopf mit etwa 10 cm Durchmesser nehmen und die Peperoni darin tiefer als zuvor pflanzen. Auch wenn das junge Gemüse erst seine Keimblätter entwickelt hat.
  • Ab einer gewissen Grösse kann es sinnvoll sein, ihnen einen Stützstab – Schaschlikspiesse aus Holz sind ideal – zu geben. Das ist insbesondere gut, wenn sie zum Abhärten zeitweise nach draussen kommen.
  • Säen sie mehrere Sorten, dann macht die Beschriftung mit einem Stecketikett Sinn. «Upcycler» können hierfür in Streifen geschnittene Joghurtbecher oder gesammelte Glace-Holzstiele verwenden.

Wann und wie Peperoni auf dem Balkon oder im Garten pflanzen

Mitte Mai, nach den Eisheiligen und sofern keine frostigen Temperaturen mehr drohen, ist es Zeit, Peperoni im Garten oder auf dem Balkon zu pflanzen. Spätestens 14 Tage davor sollten Sie das junge Gemüse an die Aussenwelt gewöhnen. Hierzu werden sie an warmen Tagen an einem zunächst halbsonnigen Standort aufgestellt. Dies verhindert, dass die Peperoni Sonnenbrand bekommen.

Peperoni pflanzen auf dem Balkon

Um Peperoni auf dem Balkon zu pflanzen benötigen Sie Töpfe, die mindestens 10 Liter Pflanzerde fassen. Je grösser der Topf, desto höher ist die zu erwartende Ernte. Spezialerde ist hier nicht nötig. Der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein.

Sollte Kompost vorhanden sein, dann geben Sie zur Erde 2, 3 Hände voll hinzu. Ansonsten genügen auch 4 bis 5 Esslöffel voll Urgesteinsmehl und/oder Hornspäne beziehungsweise Hornmehl. Dieser natürliche Langzeitdünger sorgt für einen guten Start in wohl genährter Erde. Zwar ist gekaufte Erde immer vorgedüngt, doch die enthaltenen Stoffe sind nach 5 bis 6 Wochen aufgebraucht.

Peperoni pflanzen im Beet oder Gewächshaus

Ein Gewächshaus ist für die wärmeliebenden Pflanzen optimal, aber keine Bedingung für guten Wuchs und reiche Ernte. Jedenfalls sollte der Standort für Peperoni-Pflanzen möglichst sonnig und windgeschützt sein. Die Erde wird zunächst gelockert und mit etwas Kompost oder abgelagertem Mist vermischt. Nun machen Sie ein Pflanzloch und geben gerne noch etwas Urgesteinsmehl und/oder Hornspäne hinzu. Peperoni pflanzen, die Erde andrücken und gut angiessen.

Nun genügt es, erst wieder zu giessen, wenn die Erde oberflächlich abgetrocknet ist. Das fördert die Wurzelbildung, gleich, ob Sie Peperoni im Beet oder auf dem Balkon pflanzen.

Tipp: Wenn Sie Peperoni pflanzen, stecken Sie ihnen immer gleich einen mindestens 50 cm langen Stützstab neben den Wurzelballen. Spätestens bei der Fruchtbildung werden die reichtragenden Pflanzen daran angebunden.

Peperoni-Pflanzen pflegen

Peperoni-Pflanzen sind vergleichsweise genügsam. Sie mögen regelmässige Wassergaben, der Topf oder die Beeterde darf aber auch ruhig mal trocken werden.

Die wuchsfreudigen Pflanzen schätzen es, wenn Sie ihnen etwa alle 3, 4 Wochen etwas nährstoffreichen, flüssigen Gemüsedünger nach Anleitung in das Giesswasser geben. Letzteres darf gerne zuvor von der Sonne erwärmt sein. Bei grösseren Anpflanzungen können Sie aus frischen oder getrockneten (gibt es zu kaufen) Brennnesseln eine eigene Jauche ansetzen und hiermit später giessen.

Tipp: Zur Peperoni-Pflege gehört, dass Sie die erste Blüte, die sogenannte Königsblüte, gleich nach dem Erscheinen vorsichtig abbrechen. Die Peperoni-Pflanze bildet dann mehr Fruchtblüten und die Ernte wird ertragreicher.

Je nach Reifegrad sind Peperoni grün, gelb oder rot

Je nach Reifegrad sind Peperoni grün, gelb oder rot. Foto: aloha_17/ iStock / Getty Images Plus

Peperoni ernten

Peperoni können Sie je nach Standort der Pflanzen auf dem Balkon oder im Beet ab Mitte Juli bis Ende August ernten. Im Gewächshaus können Sie bereits ab Ende Mai erste Peperoni ernten.  

Peperoni-Samen aus der eigenen Ernte zum Pflanzen verwenden

Haben Sie die Peperoni selbst gesät oder gekauft und es ist sicher, dass Sie keine Hybridsorte anbauen (immer gekennzeichnet mit «F 1» auf der Samenpackung oder dem Pflanzenetikett), dann können Sie aus den ersten reifen Früchten ganz einfach die Samen für die nächsten Jahre gewinnen.

Hierzu die Frucht halbieren, Samen aus der Mitte lösen und ohne Fruchtfleisch beispielsweise in einen alten Briefumschlag geben und kühl wie trocken aufbewahren. Beschriftung mit dem Sortennamen nicht vergessen.

Tipp: Durch Trocknen oder Einlegen Peperoni haltbar machen

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