Bärlauch haltbar machen und so die Saison verlängern

Bärlauch einfrierenBärlauchbutterBärlauchpesto und Bärlauchpaste BärlauchölBärlauch trocknen?Kräutersalz mit Bärlauch

Die Bärlauch-Saison dauert nur von März bis April. Wer ihn haltbar machen will, kann Bärlauch einfrieren oder zu Butter, Pesto oder Öl verarbeiten. Mit diesen Tipps gelingt das Konservieren.

ein Bündel Bärlauchblätter liegt auf einem Holzbrett – daneben ein Schüsselchen Salz
Die Haltbarkeit von frischem Bärlauch lässt sich bis zu einem Jahr verlängern. © Ferumov /iStock / Getty Images Plus

Frischen Bärlauch kannst du kühl gelagert nur etwa zwei Tage aufbewahren. Zum Glück gibt es einfache Methoden, um Bärlauch zu konservieren und haltbar zu machen.

Am schnellsten geht das, indem du den Bärlauch frisch einfrierst. So kannst du ihn fast ein Jahr lang aufheben und geniessen.

Auch als Pesto im Glas, als Bärlauchbutter oder -Öl kannst du Bärlauch aufbewahren. Wir zeigen, welche Methode wie am besten gelingt.

Bärlauch einfrieren und haltbar machen

Bärlauch einfrieren ist die einfachste Methode, um das würzige Kraut länger geniessen zu können. Zudem lassen sich so die gesunden Inhaltsstoffe am besten erhalten und auch das feine Aroma bleibt bestehen.

Wie Knoblauch enthält die Pflanze das ätherische Öl Allicin, das Bakterien abtöten kann und dadurch ein natürliches Antibiotikum ist. Daneben enthält das Frühlingskraut viel Vitamin C und wichtige Mineralstoffe. Es lohnt sich also, das Wildkraut einzufrieren!

So geht's:

  1. Wasche die Blätter unter heissem Wasser gründlich ab.
  2. Tupfe sie mit einem Tuch trocken.
  3. Friere die Blätter ganz oder in feine Streifen geschnitten in Beuteln oder Dosen ein. Auch die Stiele sind essbar.
  4. Achte dabei auf die richtige Portionengrösse, damit du nicht unnötig viel auftaust.

Tipp: Friere die gehackten Blätter mit etwas Wasser in Eiswürfelformen aus Edelstahl ein. So lassen sie sich richtig gut portionieren.

Gefroren bleiben die Blätter problemlos sechs bis zwölf Monate geniessbar.

Verarbeitet werden sie später direkt im gefrorenen Zustand. Ein guter Grund also, sie gehackt einzufrieren, da sie sich so etwa in einem Kräuterquark oder einer Sauce leichter verarbeiten lassen.

Bärlauch einfrieren gegen den Fuchsbandwurm?

Leider hilft das Einfrieren der gesammeltem Blätter nicht gegen den Fuchsbandwurm, da die Eier auch grosse Kälte überleben. Hitze würde zwar helfen, allerdings gehen durch das Blanchieren Geschmack und Inhaltsstoffe verloren.

Dennoch musst du nicht auf frischen, aromatischen Bärlauch verzichten: Achte darauf, dass du die ganzen Blätter einzeln unter heissem Wasser wäschst und mit den Fingern abreibst. So kannst du praktisch alle Eier entfernen und das Risiko auf ein Minimum reduzieren.

Bärlauch haltbar machen als Butter

Bärlauch haltbar machen als Bärlauchbutter

Bärlauchbutter braucht nur zwei Zutaten. Foto: © dirkr /iStock / Getty Images Plus

Die Haltbarkeit von der Pflanze verlängerst du auch, indem du Bärlauchbutter daraus machst. Einmal zusammen gerührt, ist diese etwa 2 bis 3 Wochen im Kühlschrank haltbar.

Wer noch länger etwas davon haben möchte, friert einfach die Bärlauchbutter ein. So kannst du sie bis zu einem halben Jahr aufheben.

Bärlauchbutter selber machen – Rezept

Mach statt dem bewährten Chnoblibrot einmal ein leckeres Bärlauchbrot im Backofen. Dafür passt diese würzige Butter perfekt!

So geht's:

  1. Die Blätter waschen und fein schneiden.
  2. Den geschnittenen Bärlauch mit zimmerwarmer, gesalzener Butter verrühren. Dazu das Kraut einfach mit einer Gabel oder einem Löffel unterheben.
  3. Für den maximalen Geschmack so viel geschnittene Blätter untermengen, dass sich gerade noch eine kompakte Masse formen lässt und diese nicht zerfällt. Für einen milderen Geschmack nimmst du einfach etwas weniger.

Zum Einfrieren füllst du die frische Bärlauchbutter in ein Glas mit Deckel oder ein in Tupperware.

Tipp: Friere die Bärlauchbutter in einer Eiswürfelform aus Edelstahl ein. So hast du perfekte Portionen für das nächste Grillfest! Auftauen solltet du die Butter im Kühlschrank.

Bärlauch haltbar machen als Paste oder Pesto

Wer Butter nicht mag, macht einfach leckere Bärlauch-Paste.

So einfach geht das Rezept:

  1. Auf je einen Bund Bärlauch einen Deziliter Öl geben, wie etwa Raps- oder Olivenöl.
  2. 2 bis 3 Prisen Salz dazugeben.
  3. Das Ganze pürieren.
  4. Portionsweise oder als Masse abfüllen und einfrieren.

Die eingefrorene Bärlauch-Paste kannst bis zu zwölf Monate aufbewahren.

Tipps für das Bärlauchpesto

Ähnlich einfach wie die Paste lässt sich auch ein feines Bärlauchpesto zubereiten.

Bewahre das Pesto in einem Glas mit Deckel im Kühlschrank auf und achte darauf, dass es immer schön mit Olivenöl bedeckt ist. Ebenfalls wichtig für eine maximale Haltbarkeit: Sterilisiere die Gläser, bevor du das Pesto abfüllst und nimm immer einen sauberen Löffel zum Schöpfen.

In Form von Bärlauchpesto ist das grüne Kraut einige Wochen haltbar. Noch länger haltbar wird Bärlauchpesto, wenn du es einfrierst. Dafür kannst du ein Glas mit Deckel, eine Tupperware Box, einen Gefrierbeutel oder Eiswürfelformen nehmen.

Tipps fürs Einfrieren von Bärlauchpesto:

  • Achte darauf, es nur zwei Dritteln zu füllen, damit es nicht springt.
  • Kleine Portionen kannst du gleich tiefgefroren verarbeiten, grössere Portionen solltest du im im Vorfeld auftauen lassen.

  • Wenn du grössere Mengen einfrierst: Beschrifte die Gefässe mit dem Datum, damit du den Überblick nicht verlierst.

Mit Bärlauchöl die Saison verlängern

Bärlauch wird als Bärlauchöl haltbar

Bärlauchöl macht die würzigen Blätter haltbar. Foto: © A_Lein /iStock / Getty Images Plus

Als Öl ist die Pflanze bis zu einem Jahr haltbar. Es schmeckt richtig lecker, wenn du es als Gewürz im Salatdressing verwendest.

Wenn du das Bärlauchöl in eine schöne Flasche abfüllst, passt es auch perfekt als kleines Geschenk aus der Küche oder als raffiniertes Mitbringsel für das nächste Grillfest.

Das braucht's für Bärlauchöl

  • 50 g frische Bärlauchblätter
  • 2,5 dl Olivenöl
  • Einmachglas
  • Glasflasche für das fertige Öl

So geht's

  1. Wasche und trockne die Bärlauchblätter.
  2. Nun die Blätter vierteln oder in Streifen schneiden und in das Einmachglas geben.
  3. Mit dem Öl aufgiessen und verschliessen.
  4. Schwenke das Glas etwas, damit sich die Blätter gut verteilen.
  5. Lasse das Öl an einem kühlen dunklen Ort 2 bis 3 Wochen ziehen.
  6. Danach siebst du das Öl ab und füllst es in eine schöne Glasflasche.

Kann man Bärlauch auch trocknen?

Eigentlich kann man alle Kräuter trocknen. Während sich jedoch die meisten anderen Kräuter getrocknet richtig gut als Gewürz eignen, verliert getrockneter Bärlauch viel von seinem feinen Knoblauch-Aroma. Auch gesunde Inhaltsstoffe gehen durch den Prozess verloren.

Haltbarmachen durch Trocknung ist daher nicht die richtige Methode.

Kräutersalz mit Bärlauch machen

Der letzte Tipp, um Bärlauch haltbar zu machen, kommt von Küchenchef Mirko: Falls ich wieder einmal zu viel Bärlauch gesammelt habe und alles eingemacht ist, kommt mein Spezialrezept «Bärlauch Salz» zum Einsatz. Wie das Rezept funktioniert, seht ihr hier:

ein Mann mit braunen Haaren grinst in professionellen Kochkleidern in die Kamera© zVg

Küchenchef Mirko Buri ist ein Pionier im Bereich Food Waste. Er ist Geschäftsführer von FOODOO, wo aussortiertes Gemüse aufgekauft und zu Saucen, Gelees und Bouillon verarbeitet wird, sowie Ideengenerator im Kampf gegen Food Waste. 

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