Tausendsassa Thymian: Ein würziges Kraut und seine heilsame Wirkung
Zu den beliebtesten Kräutern in der Küche zählen Basilikum, Rosmarin und Thymian. Gerade letzterer ist aber nicht nur ein unglaublich tolles Gewürz. Seine Wirkung wird auch als Heilkraut sehr geschätzt. Wie Thymian gegen Verdauungsbeschwerden, Halsschmerzen und vieles andere hilft.
Bereits bei den Griechen wurde Thymian als wohlduftendes Räucherkraut verwendet, seine medizinische Wirkung indes wurde erst im Mittelalter entdeckt. Hildegard von Bingen, eine deutsche Benediktiner-Schwester und vielleicht die erste Biologin und weibliche Medizinerin, schrieb im 12. Jahrhundert von der heilsbringenden Wirkung von wildem Thymian bei Asthma, Keuchhusten und anderen Atembeschwerden.
Alle Thymiansorten zeigen Wirkung
Was Thymian so gesundheitsfördernd macht, sind seine ätherischen Öle, unter anderem Cymol. Sie wirken desinfizierend bei Viren- und Bakterieninfekten, krampflösend und regen die Tätigkeit der Lunge an. Dadurch können die Atemwege, etwa während einer Erkältung, Schleim besser befördern. Zwar ist die Menge dieser ätherischen Öle, die für die gesundheitsfördernde Thymian-Wirkung verantwortlich sind, nicht in jeder Thymiansorte gleich hoch, doch enthalten sind sie überall.
Thymian: Wirkung auf Verdauung und bei Entzündungen
Ein Thymian-Tee hat eine positive Wirkung bei Magendrücken und -krämpfen oder bei Verdauungsbeschwerden. Er desinfiziert den Mundraum und soll bei Blasenentzündungen helfen. Auch ganz leichte Entzündungen auf der Haut und kleinere Wunden können mit dem entzündungshemmenden Heilkraut behandelt werden.
Bei Nervosität soll ein Thymianbad wahre Wunder bewirken. Allerdings sollte in der Schwangerschaft und bei Herz-Kreislauf-Beschwerden auf ein Bad mit Thymian verzichtet werden. Auch, wer eine Allergie gegen Birkenpollen oder Sellerie hat, sollte mit Thymian-Tee und Co. etwas vorsichtig sein.
Thymian-Tee und Inhalieren bei Erkältung
Halsschmerzen, Husten, Schnupfen – bei all diesen Beschwerden kann die Wirkung von Thymian Linderung verschaffen. Mit ein paar Zweigen Thymian einen Tee aufbrühen und mehrmals täglich davon eine Tasse trinken, lässt den Schleim schneller abfliessen und verringert so die Beschwerden.
Bei besonders hartnäckigen Halsschmerzen wird die Thymian-Wirkung verstärkt, indem man mit dem abgekühlten Thymian-Tee mehrmals täglich gurgelt. Tipp zur Teezubereitung: Wie bei allen Heilkräutern mit ätherischen Ölen gilt, dass man den in der Tasse aufgebrühten Tee beispielsweise mit einer Untertasse abdeckt. So können sich die ätherischen Öle nicht verflüchtigen.
In unserem Artikel «Natürliche Hausmittel bei Husten und Halsschmerzen» finden Sie noch mehr Tipps, was neben Thymian noch gegen lästige Atembescherden hilft.
Wilder Thymian: In Europa vielerorts zu finden
Er wächst an vielen Orten und ist nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch in der Schweiz oder in Deutschland als wilder Thymian zu finden. Allerdings muss niemand, der bei einer Erkältung, Husten oder Halsschmerzen die Thymian-Wirkung nutzen möchte, raus in die Natur. Der Anbau von Thymian im eigenen Garten, in Töpfen auf dem Balkon oder gar der Fensterbank tut es auch. Bei Bedarf, zum Kochen wie für den medizinischen Einsatz, kann man dort einfach ein paar der zarten Zweige knapp über einer Verzweigung abschneiden. So ist gesichert, dass der Thymian gut nachwächst.
Quellen: Heilkraeuter.de, Onmeda.de, Hortipendium.de
Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann