Von Agavensirup bis Xylit: Gängige Zuckerarten und der gesunde Ersatz
Der wohl am häufigsten genutzte Zucker ist der raffinierte, weisse Kristallzucker, der uns viele Getränke und Speisen versüsst. Doch es gibt alternative Zuckerarten, die ähnlich gut süssen und dazu gesünder sind. Eine davon wirkt sogar Karies entgegen.

Heutzutage setzen Privathaushalte, aber auch die Industrie, besonders auf zwei Zuckerarten. Das ist zum einen der übliche weisse Zucker, der, ausser zu süssen, und bei übermässigem Verzehr zu Hüftgold zu führen, keine besonderen Eigenschaften hat. Eine andere Zuckerart ist der Glucosesirup. Er wird, im Gegensatz zum normalen weissen Zucker, nicht aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr, sondern aus der Stärke von Getreide oder Mais gewonnen. Glukosesirup ist besonders in der Industrie beliebt, da er nicht nur süsst, sondern durch seine klebrig-flüssige Konsistenz auch ideal als Bindemittel ist und daher gerne für Bonbons oder Schokoriegel verwendet wird. Auch in der Imkerei wird Glucosesirup als beliebtes Winterfutter für die Bienen genutzt.
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Heutzutage findet man in fast jedem Haushalt verschiedene Zuckerarten, um Speisen zu süssen und geschmacklich aufzuwerten. Nebst dem gängigen weissen oder braunen Zucker gibt es auch gesündere Alternativen ohne Kalorien oder sogar zum Kariesschutz. Die Vor- und Nachteile der gängigsten Zuckerarten zeigt diese Bildgalerie. Foto: © olgakr / iStock / Thinkstock
Honig und Agavensirup: Zuckerarten mit gesunden Inhaltsstoffen
Mit Mineralien und Ballaststoffen gesegnet sind Zuckerarten wie Vollrohrzucker, Agavensirup und Honig, sofern er direkt vom Imker kommt. Gerade der aus mexikanischen Agaven gewonnene Sirup, der aufgrund seiner Dünnflüssigkeit auch Agavendicksaft genannt wird, wird zunehmend beliebter. Diese Zuckerart ist süsser als weisser Zucker und eignet sich besonders zum süssen von Getränken, da er leicht löslich ist. Durch seine grössere Süsskraft kann zudem von dieser Zuckerart weniger verwendet werden. Und da Agavensirup schonend gewonnen wird, ist er reich an wertvollen Enzymen. Allerdings basiert die Süsse dieses Sirups hauptsächlich auf Fructose. Darum soll er unbekömmlicher sein und bei Manchen Verdauungsprobleme auslösen.
Wie gesund ist die Zuckerart Fructose?
Fructose findet sich in vielen Früchten, Fruchtsäften, aber auch in Honig und einigen Gemüsen als natürliche Zuckerart. Doch es gibt Fructose auch künstlich, hergestellt etwa aus Maisstärke. Sie wird vor allem in der Lebensmittelindustrie verwendet.
Fructose wird über den Dünndarm aufgenommen, allerdings langsamer als herkömmlicher Zucker, was einen Vorteil für Diabetiker darstellt. Diese Zuckerart ist etwa 1,4 Mal süsser als weisser Zucker, aber bei gleicher Kalorienmenge.
Es gibt jedoch inzwischen eine steigende Anzahl Menschen mit Fructoseintoleranz, die zur Folge hat, dass diese Zuckerart nicht oder nur schwer verdaut wird. Sie löst ausserdem bei den Betroffenen Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall aus. Künstliche Fructose soll sich negativ auf den Fettstoffwechsel auswirken.
Keine Zuckerart, trotzdem süss: Stevia
In vielen Teilen der Welt bereits seit Jahrzehnten als Zuckerersatz verwendet, gibt es seit einigen Jahren nun auch bei uns den Süssstoff Stevia. Bis zu 300 Mal süsser als weisser Zucker sind die Blätter der gleichnamigen südamerikanischen Pflanze. Und das ohne eine einzige Kalorie.
Xylit: Ein Zucker hilft gegen Karies
Xylit, auch Xylitol oder Birkenzucker genannt ist einer der teuersten Zuckerausstauschstoffe. Auf Lebensmittelverpackungen wird er E 967 gekennzeichnet. Xylit ist tatsächlich in geringer Konzentration in der Birkenrinde, sowie in anderen Baumrinden zu finden. Auch die Zucchini und einige Beerenfrüchte enthalten Xylit in geringer Konzentration. Industriell wird Birkenzucker vor allem aus leeren Maiskolben gewonnen.
Eine klassische Verwendung ist die Zugabe von Xylit in Kaugummis oder auch Bonbons. Der Grund: Es ist in diversen Studien nachgewiesen worden, dass Xylit Karies hemmt. Auch die Kalziumaufnahme der Zähne soll verbessert sein. Und dies, obwohl Xylit eine Zuckerart ist, die zwar wenig Kalorien hat, aber nicht komplett davon frei ist. Reagiert Birkenzucker mit dem Speichel, dann löst es den typischen Kühleffekt der Xylit-Kaugummis aus. Als Ersatz in anderen Süssigkeiten ist Xylit eher ungeeignet, da grössere Mengen zu Durchfall führen.
Quellen: Diabetes-Ratgeber.net, AOK.de, Wikipedia, Mopo.de
Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann