Wie du Hornhaut entfernst und ihr langfristig vorbeugst
Hornhaut ist nicht nur ein optischer Makel, sondern kann bei starkem Wachstum auch einreissen und schmerzen. Häufige Ursachen für verhornte Stellen sind dauerhafte Reibung und Druck durch Schuhe sowie sehr trockene Haut. Wer Hornhaut entfernen möchte, sollte nicht zu Bimsstein oder Schere greifen. Besser ist es, die verhornte Haut mit speziellen Cremes zu behandeln oder regelmässig Fussbäder zu machen. Wir verraten, wie du deine Füsse richtig pflegst und die Haut geschmeidig weich bleibt.
Hornhaut entfernen – das Wichtigste in Kürze:
- Sehr dicke Hornhaut kann einreissen und schmerzen. Wann du Hornhaut entfernen solltest.
- Ein Fussbad, zum Beispiel mit Öl oder Natron, erleichtert das Entfernen der Hornhaut.
- Da Bimsstein und Feilen die Hornhaut sehr aggressiv entfernen, ist von der Anwendung abzuraten.
Hornhaut ist etwas ganz Natürliches und gehört zu den körpereigenen Schutzmechanismen. «Sie ist die äusserste Barriereschicht der Oberhaut und schützt vor Austrocknung sowie vor dem Eindringen schädlicher Stoffe wie etwa vor Keimen,» spezifiziert Dermatologin Dr. med. Bettina Schlagenhauff. Meist bildet sich Hornhaut an den Füssen und Händen – also dort, wo die Haut besonders beansprucht wird.
Ursachen: Warum bildet sich Hornhaut?
Häufig bilden sich Hautschwielen, wenn das Schuhwerk sehr eng sitzt oder gar drückt. «Überprüfe, ob spezielle Einlagen den Druck oder die Reibung an der betroffenen Stelle vermeiden könnten,» rät Dermatologin Dr. Schlagenhauff. Auch wenn die Haut aufgrund von vernachlässigter Pflege besonders trocken ist, kann sich Hornhaut bilden.
Warum sollte man Hornhaut entfernen?
Hornhaut solltest du entfernen, wenn Schwielen oder Druckstellen zu dick werden. Dr. Schlagenhauff gibt zu bedenken, dass zudem die Ursache für die dicke Hornhaut ermittelt werden sollte.
Wenn Hornhaut sehr dick wird, reisst sie schnell ein. Das kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern öffnet auch Pilzen und Bakterien Tür und Tor. Deshalb ist es wichtig, dass du dicke Hornhaut entfernst.
So entfernst du Hornhaut richtig
Am besten entfernst du Hornhaut durch die richtige Pflege der entsprechenden Hautstellen. Mit selbstgemachten Peelings, Fussbädern und speziellen Cremes gelingt die Hornhautentfernung sanft und effektiv.
Vorsicht: Hornhaut nicht abschneiden
Wenn die Hornhaut sehr dick ist, verlockt der Griff nach der Schere. Hornhaut sollte jedoch unter keinen Umständen einfach abgeschnitten werden. Auch Hornhauthobel können grossen Schaden verursachen. Denn bei der Verwendung kannst du auch die darunterliegende, nicht verhornte Hautschicht verletzen, was die Haut überempfindlich werden lässt und im schlimmsten Fall zu Entzündungen führt.
Mit Hornhautcreme sanft Hornhaut entfernen
Dermatologin Dr. med. Bettina Schlagenhauff rät dazu, Hornhaut mit ureahaltigen Fettsalben zu behandeln. «Gegen Hornhaut an den Füssen ist es gut, die Haut über Nacht dick einzucremen und Socken anzuziehen,» rät die Expertin. «Nach einem Fussbad oder einer Dusche kann man die dadurch aufgeweichte und leicht aufgelöste Haut schonend mit einem Tuch entfernen.» Um Hornhaut langfristig zu entfernen oder ihr vorzubeugen, solle man diesen Vorgang regelmässig wiederholen. Bis zum ersten Erfolg braucht es etwas Geduld.
Tipp: Fettcremes mit Urea gibt es auch von Naturkosmetikmarken. Beispielsweise bietet Bioturm Fusscremes sowie eine Lotion mit Urea an. Diese erhältst du in der Schweiz etwa bei Altnatura, über greenist.ch oder brack.ch.
Fussbäder gegen Hornhaut
Fussbäder sind grundsätzlich eine gute Möglichkeit, um Hornhaut zu behandeln. Dabei wird die Haut an den Füssen aufgeweicht und lässt sich anschliessend leicht mit einem Frotteetuch abreiben.
Fülle dafür eine grosse Schüssel mit so viel warmem Wasser auf, dass es bis zu deinen Knöcheln reicht. Lasse deine Füsse darin einweichen, bis das Wasser kühl wird. Nimm anschliessend deine Füsse aus dem Fussbad und trockne sie gut ab.
Tipp: Pflegender wird das Fussbad, wenn du ein paar Tropfen Öl hineingibst. Hier findest du verschiedene Körperöle im Überblick. In das Fussbad gegen Hornhaut kannst du auch Schmierseife (Sapo kalinus) oder Natron geben. Dieses macht das Wasser weicher und wirkt gleichzeitig Schweissfüssen entgegen. Gib dafür einfach 3 EL Natron in eine grosse Schüssel mit warmem Wasser und stelle deine Füsse für 10 Minuten hinein.
Hornhaut entfernen mit Bimsstein & Co.?
Gegen Hornhaut an den Füssen haben sich auch Feilen und Bimssteine etabliert. Dr. Bettina Schlagenhauff rät jedoch davon ab, Hornhaut abzufeilen oder mit Bimsstein zu entfernen.
«Das Entfernen von Hornhaut mittels Reiben mit Feile oder Bimsstein regt das Wachstum von Hornhaut erst recht an,» betont die Expertin. Schliesslich reagiere die Haut auf Druck und Reiben mit der Bildung von Hornhaut, um die darunterliegende Leder- und Unterhaut, wo Nerven verlaufen und Blutgefässe liegen, zu schützen. «Die Verwendung eines sogenannten Hornhauthobels nach einem aufweichenden Fussbad wäre da eine bessere Alternative, birgt aber wieder eine gewisse Verletzungsgefahr in sich.»
Hornhaut entfernen mit Peelings
Sanfter als mit einer Feile kannst du leichte Verhornungen mit Peelings behandeln. Entfernen wirst du sie dadurch allein zwar nicht, doch in Kombination mit regelmässig verwendeter Urea-Fusscreme kannst du Hornhaut dadurch verringern.
Für ein Peeling zur Hornhautentfernung musst du nicht viel Geld ausgeben. Stattdessen kannst du es einfach selber machen und verzichtest gleichzeitig auf Mikroplastik.
Mische einen Esslöffel grobes Meersalz mit 1 EL geschmolzenem Kokosöl. Massiere das Peeling in deine Füsse ein und lass es einige Minuten einwirken. Entferne zum Schluss mit einem feuchten, lauwarmen Lappen die Salzkörner, creme dir die Füsse (am besten mit Urea-Creme) ein und schlüpfe in frische Socken.
Hornhaut dauerhaft entfernen
Um Hornhaut dauerhaft zu entfernen oder sie gar nicht erst entstehen zu lassen, ist eine gute Pflege wie oben beschrieben wichtig. Deine Füsse haben genauso viel Pflege verdient wie deine Hände. Creme sie regelmässig vor dem Zubettgehen mit Fusscreme ein und mach hin und wieder ein Fussbad.
Wichtig: Wenn du unter starker Hornhaut leidest und schwere Schrunden an den Füssen hast, solltest du eine medizinische Fusspflege in Erwägung ziehen. Auch Dr. med. Bettina Schlagenhauff empfiehlt, Hornhaut immer wieder professionell entfernen zu lassen. Beim Podologen oder der Podologin wird die Hornhaut fachgerecht entfernt und behandelt. Gerade Diabetikerinnen und Diabetiker sollten aufgrund der Verletzungsgefahr bei der Hornhautentfernung besser auf Fachpersonen vertrauen, statt selbst tätig zu werden.
Was hilft schnell gegen Hornhaut?
Hausmittel gegen Hornhaut wirken langfristig und effektiv. Doch von heute auf morgen verschwindet deine Hornhaut dank Fussbad und Creme nicht.
Und das ist auch gut so! Denn es ist sinnvoller, regelmässig (wöchentlich oder monatlich) wenig Hornhaut abzutragen, anstatt auf einmal viel Hornhaut zu entfernen. Denn dadurch wird die Haut schnell zu dünn, sehr empfindlich und es können Verletzungen entstehen. Zudem kann dadurch die Hornhautproduktion erst recht angekurbelt werden.
Es lohnt sich also, früh genug vor der Barfuss-Saison mit der Hornhautentfernung zu beginnen und dafür sanfte Hausmittel zu nutzen.
Hornhaut entfernen mit Socken?
Hornhaut-Socken sind aktuell der letzte Schrei. Sie entfernen schnell und ohne Scheuern viel Hornhaut. Zudem sind sie einfach anzuwenden: Man zieht sie einfach wie normale Socken über die Füsse und lässt die enthaltene Emulsion zwischen 30 und 60 Minuten einwirken.
Meistens enthalten die Hornhaut-Socken Säuren wie Salicylsäure, welche die abgestorbenen Hautschuppen und Hornhaut von den Füssen lösen. Der Schälungsprozess der Haut setzt oft erst ein paar Tage nach der Anwendung ein – dann lassen sich auf einmal grosse Teile Hornhaut entfernen.
Wir haben bisher keine Erfahrung mit Hornhaut-Socken gemacht und möchten daher keine Empfehlung aussprechen. Die Inhaltsstoffe von Fussmasken sind definitiv aggressiver als die vorgestellten Hausmittel und können allergische Reaktionen auslösen. Zudem wirfst du die (Kunststoff-)Socken nach einer Anwendung in den Abfall, was auch nicht für die Verwendung spricht.
Zur Person
Dr. med. Bettina Schlagenhauff ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie und tätig im Dermacenter Küssnacht. Zudem ist sie Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie SGDV, welche sich für die Hautgesundheit der Schweizer Bevölkerung engagiert.