Ungesunder Keimkiller in Kosmetika und Reinigern: So schädlich ist Triclosan
Triclosan ist zum Desinfizieren oder Konservieren in Zahnpasta, Seife und Cremes, aber auch in diversen Putzmitteln enthalten. Dabei ist längst bekannt, wie schädlich der chemische Stoff für Gesundheit und Umwelt ist. Wie du Triclosan meiden kannst.
Triclosan gehört zu einer Reihe von so genannten halogenorganischen Verbindungen, die als Konservierungsstoff und Bakterienkiller eingesetzt werden.
In hoher Konzentration wird Triclosan hauptsächlich dazu verwendet, Bakterien abzutöten. Zum Beispiel wirkt es in Arzneimitteln als Antiseptikum zur Behandlung von infektiösen Hautkrankheiten.
In niedriger Konzentration hemmt Triclosan die Vermehrung von Bakterien. Es wird eingesetzt, um kosmetische Mittel länger haltbar zu machen oder als Desinfektionsmittel in Reinigungsmitteln.
Allerdings wird Triclosan laut Ökotest unter anderem als krebserregend eingestuft. Die Zeitschrift hatte Triclosan in Zahnpasta in einem Test diesbezüglich kritisiert.
Ausserdem sollen Triclosan und andere Bakterienhemmer bei häufiger Anwendung noch weitere gefährliche Nebenwirkungen haben, unter anderem Antibiotika-Resistenzen.
Wo Triclosan überall drin steckt
Richtig und sorgsam angewendet, kann Triclosan helfen, bakterielle Mikroorganismen abzutöten. Es wird daher im medizinischen Bereich eingesetzt, etwa um Krankheitskeime in Krankenhäusern zu bekämpfen.
Allerdings wird der Keimkiller inzwischen auch in vielen Kosmetikprodukten, Haushaltsreinigern, Waschmitten oder Textilien verwendet und somit unter Umständen zu unserem alltäglichen Begleiter.
Dank seinem antibakteriellen Wirkstoff findet Triclosan bei der Herstellung von Mundspülungen und Zahnpasten Anwendung. Bei Deodorants kann die geruchshemmende Wirkung verlängert oder eine bessere Haltbarkeit von Bodylotions erreicht werden.
Als antimikrobiellen Haushaltsreiniger eingesetzt, soll mit Triclosan nicht nur alles blitzblank, sondern gänzlich bakterienfrei werden.
Welche Gefahren Triclosan mit sich bringt
So gross die Wirkung der Substanz, so gross sind auch die Gefahren, die sie mit sich bringt. Im Labor konnte nachgewiesen werden, dass Triclosan, allergische Reaktionen hervorrufen kann. Auch besteht der Verdacht, dass Triclosan Krebs erregt oder die Leberfunktion beeinträchtigt.
Erwiesen ist ebenfalls, dass die regelmässige Verwendung von triclosanhaltigen Produkten im Alltag Resistenzen gegen Antibiotika auslösen kann. Denn wenn Keime oder Bakterien nicht komplett abgetötet werden, besteht die Gefahr, dass sie stattdessen resistent gegen den eingesetzten Wirkstoff werden. Auf längere Sicht kann dies dem Menschen schaden – dann nämlich, wenn Desinfektionsmittel oder Arzneimittel mit Triclosan im Krankenhaus nicht mehr wirksam sind.
Daher warnen sowohl das deutsche Bundesamt für Risikobewertung (BfR) wie auch der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Kommission vor der Verwendung von Produkten mit Triclosan im nichtmedizinischen Bereich.
In Kosmetika, die grossflächig auf der Haut verteilt wird, wie zum Beispiel Bodylotion, konnte bereits ein Verbot erwirkt werden. Allerdings ist der Einsatz in vielen Produkten wie Mundspülungen oder Zahncremes noch erlaubt – obwohl der Inhaltsstoff so nicht nur in unseren Körper, sondern auch ins Abwasser gelangt.
Dies ist nicht nur für unsere Gesundheit bedenklich. Auch auf die Umwelt kann sich Triclosan negativ auswirken. Das Biozid wandelt sich unter Einfluss von UV-Strahlung zu schädlichem Methyltriclosan, ein Stoff, der nur schwer in der Natur abgebaut wird. Dieses ist vor allem in Gewässern zu finden und steht heute bereits auf Rang sechs der problematischsten Stoffe in Europa.
So kannst du Triclosan umgehen
Triclosan ist ein Stoff, der in der Naturkosmetik nicht verwendet werden darf. Hier ersetzen, beispielsweise in Zahnpasta oder Duschgel, ätherische Öle den chemischen antibakteriellen Wirkstoff.
Bei Haushaltsreinigern empfiehlt das BfR mit Reinigern ohne Triclosan zu putzen. Diese gibt es in grosser Auswahl und auf Basis natürlicher Rohstoffe.
Auch ist es unnötig, etwa eine Seife mit antimikrobieller Wirkung im Haushalt zu benutzen. Gründliches Händewaschen mit guter normaler Seife, warmem Wasser und über eine Dauer von mindestens 20 Sekunden reicht laut Experten völlig aus.