Nicht nur in Schokolade: Wie Kakaobutter Haut & Haar geschmeidig macht
Kakaobutter ist nicht nur wegen des feinen Duftes nach Schokolade so beliebt: Die wertvollen Inhaltsstoffe pflegen Haut und Haare besonders intensiv. Wie Sie Kakaobutter für die Körperpflege anwenden und von den gesunden Inhaltsstoffen profitieren.
Kakaobutter kennen wir hauptsächlich als Bestandteil feiner Schokolade. Sie verleiht dunkler sowie weisser Schokolade den feinen Geschmack und die schmelzende Konsistenz. Letztere Eigenschaft der Kakaobutter zählt zu den Gründen, weshalb die Butter auch als Zutat in Naturkosmetik immer beliebter wird. Sie steckt in vielen Cremes, Seifen und Anti-Aging-Mitteln und verströmt einen süssen Schokoladenduft, wenn sie auf der Haut schmilzt.
Im Artikel:
- Kakaobutter für die Körperpflege
- Die wertvollen Inhaltsstoffe der Kakaobutter
- Wie Kakaobutter gewonnen wird
- Ist Kakaobutter nachhaltig?
Kakaobutter für die Körperpflege
Da Kakaobutter bei Zimmertemperatur fest bleibt,eignet sie sich sehr gut, um Kosmetik selber zu machen. Das blasse bis hellgelbe Pflanzenfett verflüssigt sich ab etwa 30 Grad Celsius, weshalb es auf der Haut schmilzt und leicht zu verreiben ist.
Tipp: Da die Kakaobutter bei Zimmertemperatur recht hart ist, wird sie am besten mit einem warmen Teelöffel aus dem Tiegel entnommen.
Kakaobutter kann ähnlich wie Sheabutter verwendet und auf dem ganzen Körper aufgetragen werden. Die enthaltenen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sorgen für eine besonders feuchtigkeitsspendende Wirkung.
Am besten nutzen Sie reine Bio-Kakaobutter für die Körperpflege, anstatt Kosmetikprodukte mit Kakaobutter. Denn das reine Naturprodukt ist vegan und Sie können sicher sein, dass es keine chemischen Zutaten enthält.
Kakaobutter kann pur für die Körper- und Haarpflege verwendet werden. Foto © oranorth / iStock / Getty Images Plus
Besonders geeignet ist Kakaobutter für trockene Haut oder spröde Lippen und kann einfach pur aufgetragen werden. Bei dem Fett gilt: Weniger ist mehr. Da Kakaobutter nur langsam in die Haut einzieht, sollte sie nicht in grossen Mengen aufgetragen werden. Für fettige Haut oder bei Akne eignen sich Fette wie Kakao- und Sheabutter nicht, da sie die Poren verstopfen können und die Haut beschweren.
Kakaobutter eignet sich auch für die Haarpflege und versorgt trockene Haare mit Feuchtigkeit. Nutzen Sie sie unter der Dusche wie eine Pflegespülung oder tragen Sie sie nach dem Haarewaschen auf die Haarspitzen auf und lassen die Haare wie gewohnt trocknen, ohne die Kakaobutter auszuspülen. Schon ein Teelöffel (etwa 4 Gramm) Kakaobutter pflegt trockene Spitzen wieder geschmeidig.
Die wertvollen Inhaltsstoffe der Kakaobutter
Dass Kakaobutter Haut und Haar verwöhnt aber auch ein gesunder Bestandteil von Schokolade ist, liegt an den reichhaltigen Inhaltsstoffen. Sie enthält einen hohen Anteil an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sowie zahlreiche gesunde Vitamine und Mineralien:
- Stearinsäure und Palmitinsäure zählen zu den ungesättigten Fettsäuren. Sie bilden einen dünnen, schützenden Fettfilm auf der Haut und versorgen sie mit reichhaltiger Feuchtigkeit.
- Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das bei der Verdauung aufgenommen wird und eine wichtige Rolle für den menschlichen Organismus spielt. Es regelt etwa die Blutgerinnung. Bei der äusseren Anwendung unterstützt das Vitamin die Wundheilung und beruhigt die Haut.
- Vitamin E ist verantwortlich für den hohen Anteil an Antioxidantien in Kakaobutter. Es stärkt die Zellmembran und schützt die Haut vor freien Radikalen.
- Kalium reguliert den Wasserhaushalt des Körpers und ist daher auch für die Spannkraft der Haut verantwortlich.
- Kakao und Kakaobutter enthalten Vitamin D. Besonders konzentriert ist es in reiner Kakaobutter sowie in dunkler Schokolade.
Beim Blick auf die Inhaltsstoffe liegt die Frage nahe, ob Schokolade gut für die Gesundheit ist. Dunkle Schokolade mit wenig oder gar keinem Zucker ist ein gesunder Snack - auch, weil sie viele gesunde Bitterstoffe enthält. Vollmilch-Schoggi oder weisse Schokolade hingegen enthalten oft nur wenig rohen Kakao, dafür aber umso mehr Zucker und zusätzliche Fette und können daher nicht als gesund bezeichnet werden.
DIY-Tipp: Kakaobutter ist die Hauptzutat selbstgemachter Schokolade. Auch, wenn Sie Bodybutter selber machen, ist Kakaobutter genau die richtige Zutat für eine reichhaltige Creme mit schokoladigem Duft.
Kakaobutter: Anbau, Gewinnung und Verarbeitung
Kakaobutter wird aus den Früchten des Kakaobaumes (Theobroma Cacao) gewonnen. Der Kakaobaum wächst in tropischen Gebieten wie Mittel- und Südamerika sowie in Westafrika und Südostasien. Hierzulande wird Kakaobutter meist aus Brasilien, Ghana, Nigeria und Indonesien importiert.
Kakaobutter wird aus der Kakaobohne gewonnen und ist vegan. Foto © Joerg Steber / iStock / Getty Images Plus
Um Kakaobutter zu gewinnen, fermentieren Kakaobauern die Kakaobohnen, trennen sie dann von der Schale und lassen die Bohnen trocknen. Im nächsten Schritt zerdrücken sie die getrockneten Kakaobohnen zur sogenannten Kakaomasse. Die Kakaomasse ist das Ausgangsprodukt verschiedenen Kakaoprodukte wie Schokolade, Kakaopulver oder Kakaobutter. Das Fett wird beim Pressen der Kakaomasse gewonnen und anschliessend filtriert.
Tipp: Setzen Sie beim Kauf auf unraffinierte Kakaobutter. Durch die Raffinierung verliert das Pflanzenfett viele der reichhaltigen Inhaltsstoffe. In der Regel sind Bio-Pflanzenöle und -fette unraffiniert.
Kakao ist – in entölter Form oder als Kakaobutter – Hauptbestandteil von Schokolade und anderen Süsswaren wie Pralinen und Streichcremes fürs Brot. Besonders hochwertige Schokolade erkennen Sie an einem hohen Kakaoanteil und wenig Zucker.
Kakaobutter verfeinert jedoch nicht nur süsse Leckereien, sondern wird zunehmend in Naturkosmetik verarbeitet. Auch reine Kakaobutter eignet sich bestens für die Haar - und Hautpflege, da sie bei rissiger Haut oder trockenen Haaren regenerierend wirkt und Feuchtigkeit spendet.
Wie nachhaltig ist Kakaobutter?
Da Kakaobohnen nicht in Europa oder gar in der Schweiz angebaut werden, muss Kakaobutter aus fernen Ländern wie Ghana, Indonesien oder Brasilien importiert werden. Das bedeutet, dass allein beim Transport der Kakaobutter vom Herkunftsland bis in die Schweiz viel CO² ausgestossen wird.
Aber auch der Anbau der Kakaobohnen hat einen grossen Einfluss darauf, wie nachhaltig die Kakaobutter ist. Greifen Sie unbedingt zu Bio-Kakaobutter aus fairem Handel. So stellen Sie sicher, dass die Pflanzen nicht mit chemischen Mitteln behandelt wurden und dass die Bauern einen angemessenen Lohn erhalten. Das gilt übrigens auch für den Kauf von Schokolade: Hier ist Bio-Qualität ebenfalls ein wichtiges Kriterium.
Rohe Kakaobutter erhalten Sie in vielen Unverpackt-Läden sowie online, etwa bei Bioverde oder Keimling.