Haarseife einfach selber machen & Tipps zur VerwendungHaarseife ist praktisch und sie lässt sich ganz einfach selber machen. Wir zeigen ein schnelles Haarseifen-Rezept – inklusive Tipps, wie du dein Haar damit richtig zum Glänzen bringst!Haarseife kannst du ganz einfach selber machen. Foto © kutaytanir / E+ Pauline Bodinek Merken Haarseife ist eine gute Alternative für herkömmliches Shampoo aus der Plastikflasche. Konventionelle Kosmetikprodukte wie Duschgel oder Shampoo enthalten oft Zusatzstoffe, die weder Haut noch Haar gut tun. Wenn du sichergehen willst, dass deine Haarpflege keine umwelt- und hautschädlichen Inhaltsstoffe enthält, kannst du Haarseife schnell und einfach selber machen. Es gibt zwei Möglichkeiten, Haarseife selber zu machen. Du kannst die Seife selbst sieden oder auf Basis von Kernseife herstellen. Das traditionelle Rezept zum Seifensieden ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Denn hierfür benötigst du eine Lauge und du musst bei der Herstellung Schutzkleidung und -brille tragen. Wir zeigen dir ein einfaches Rezept ohne Lauge, für das du nur wenige Zutaten benötigst. So wird die Seifenherstellung sicher zum Erfolg! Im Artikel Einfaches Rezept für Haarseife Welche ätherischen Öle für das Rezept geeignet sind Eine Begriffserklärung: Haarseife und festes Shampoo Wie sich festes Shampoo und Haarseife unterscheiden Tipps aus der Redaktion Das beste Rezept für festes Shampoo Was du über SLSA wissen musst Wie du «Saure Rinse» herstellst Tipps: Zutaten kaufen, Anwendung, Aufbewahrung Das musst du über Haarseife wissen Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das konventionelle Shampoo im Badezimmer durch eine nachhaltige Variante zu ersetzen. Die einen waschen sich die Haare mit Roggenmehl, andere greifen zu Heilerde. Das ist nicht für jeden was. Für den Umstieg auf eine verpackungsfreie oder verpackungsärmere Varianten für's Haarewaschen eignet sich eine Haarseife wunderbar. Doch auch hieran muss sich die Kopfhaut erst gewöhnen. Als ich zum ersten mal Haarseife benutzt habe, hätte ich sie gerne gleich wieder durch mein altes Shampoo ersetzt: Ich hatte sofort wieder fettige Haare. Doch dafür gibt's nicht nur eine gute Erklärung, sondern auch eine Lösung. Haarseife bestehet aus Fetten, Ölen und Lauge. Abhängig vom Öl wirkt die Haarseife stärker oder schwächer rückfettend. Wenn du zu Hause kalkhaltiges Wasser hast, bildet sich sogenannte «Kalkseife» beim Haarewaschen. Das liegt daran, dass der Kalk die Waschleistung der Seife abschwächt und sich dadurch Rückstände auf Haut und Haar bilden. Daher empfiehlt es sich, einmal pro Woche nach der Haarwäsche eine saure Rinse anzuwenden. Sie sorgt dafür, dass sich der Kalk löst und die Haare besser kämmbar werden. Rezept: So machst du deine eigene Haarseife Genau gleich wie bei normaler Seife brauchst du weder viele Zutaten noch viel Zeit, wenn du Haarseife selber machst. Das Schöne daran ist: Du kannst dich individuell für einen Duft entscheiden. Welche ätherischen Öle besonders gut für dein Haar sind, liest du weiter unten. Zutaten Ein Stück Kernseife oder Aleppo-Seife, etwa 300 Gramm 2 EL Pflanzenöl (Olivenöl, Rizinusöl, Distelöl, Kokosöl oder Traubenkernöl) 10 bis 15 Tropfen ätherisches Öl Wasser (etwa 100 bis 150 ml) Tipp: Für mehr Farbe unter der Dusche kannst du wahlweise etwa 5 Tropfen Lebensmittelfarbe hinzufügen. Auch Kräuter wie Lavendel und Rosmarin sehen in der selbstgemachten Seife toll aus und duften gut. Zubereitung Reibst du die Kernseife mit einer groben Küchenreibe in einen Topf. Anschliessend füllst du den Topf mit etwas Wasser auf. Verwende vorerst nicht alles Wasser, sondern fülle bei Bedarf etwas nach. Erhitze die Mischung aus Wasser und Seife langsam. Rühre währenddessen gut um, bis sich die Seife vollständig aufgelöst hat. Sobald Wasser und Seife zu einer Masse verschmolzen sind, kannst du das Olivenöl (oder Pflanzenöl nach Wahl) und die ätherischen Öle hinzufügen und die Mischung gut verrühren. Gebe die warme Flüssigkeit in Silikonförmchen. Foto © DragonImages / iStock / Getty Images Plus Nach Wunsch kannst du zum Schluss Lebensmittelfarbe und Kräuter hinzufügen und nochmals gut verrühren. Gebe die warme Masse anschliessend in kleine Förmchen aus Silikon oder Edelstahl. Sobald die Seife getrocknet ist, kannst du die festen Stücke aus der Form lösen. Teste vorher mit einem Zahnstocher, ob die Seife ganz durchgehärtet ist. Ätherische Öle für eine feine Note Wenn du deine Haarseife selber machst, kannst du dich ganz nach Wunsch für einen Duft entscheiden. Es gibt zahlreiche Öle, die sich für das Rezept eignen und Haut und Haar gut tun. Diese ätherischen Öle beruhigen Sinne und Kopfhaut: Ylang-Ylang Lavendel Rose Reinigende und erfrischende ätherische Öle gegen fettige Kopfhaut: Pfefferminz Rosmarin Teebaumöl Melisse Tipp: Beim Kauf von ätherischen Ölen lohnt es sich besonders, auf Bio-Qualität zu setzen. Konventionellen Produkten werden oft Zusatzstoffe hinzugefügt. Haarseife und festes Shampoo Neben Haarseife hast du sicher auch schon von Shampooseife, festem Shampoo oder Shampoo Bars gehört. Um hier einmal mit den Begriffen aufzuräumen: Im Grunde gibt es zwei unterschiedliche Produkte mit verschiedenen Bezeichnungen: Haarseife (auch als Shampooseife oder Haarwaschseife bezeichnet) Festes Shampoo (auch Shampoo Bar oder Shampoo Bit) Haarseife und festes Shampoo werden oft als Synonym verwendet. Doch eigentlich handelt es sich um zwei unterschiedliche Kosmetikprodukte. Wie unterscheidet sich festes Shampoo von Haarwaschseife? Festes Shampoo ist ganz einfach Shampoo, dem das Wasser entzogen wurde. Es besteht also aus den gleichen Inhaltsstoffen und hat in der Regel den gleichen pH-Wert wie flüssiges Shampoo. Anders als Haarseife basiert es nicht auf einer Lauge, sondern reinigt mit natürlichen Tensiden. Shampoo Bars unterscheiden sich auch visuell von Haarseifen. Foto © seramo / iStock / Getty Images Plus Ansonsten sind die Zutaten ähnlich wie bei einer Seife: Neben den Tensiden besteht das feste Reinigungsstück aus Ölen, Fetten und ätherische Ölen für den Duft. Der Siedeprozess fällt beim festen Shampoo weg. Stattdessen werden die Zutaten einfach verrührt und zu kleinen Stücken gepresst. Reine Kopfsache: Haarseife oder festes Shampoo? Welche Alternative zum flüssigen Shampoo die richtige ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Mir persönlich ist der Umstieg auf ein festes Haarwaschstück mit einem festen Shampoo leichter gefallen, als mit einer Haarseife. Doch beide Produkte haben ihre Vorteile. Ich bin anfangs nicht mit der Haarseife warm geworden. Das war jedoch, bevor ich vom Zaubertrick «Saure Rinse» gehört habe. Bei der Verwendung einer Shampoo Bar brauchte ich keine saure Rinse, da die Reinigungsrundlage eine andere ist und keine Kalkseife entsteht. Das feste Shampoo schäumt bei der Anwendung stärker, was vielen unter der Dusche wichtig ist. Bei empfindlicher Kopfhaut empfiehlt sich die mildere Haarseife. Sie ist sanfter zur Kopfhaut und das Risiko einer Hautirritation ist geringer. Wer mit Sauerer Rinse nachspült, verleiht seinen Haaren einen schönen Glanz und pflegt sie zusätzlich. Festes Shampoo gibt es mittlerweile in vielen Drogerien oder Online-Shops zu kaufen. Konventionelle Shampoo Bars enthalten im Gegensatz zu Haarseife jedoch häufig Zusatzstoffe, die für Umwelt und Kopfhaut bedenklich sind. Daher ist es sinnvoll, die Bars ganz einfach selbst herzustellen. Rezept: Festes Shampoo selber herstellen Wenn du Shampoo Bars selber machst, ist die Herstellung nicht schwieriger als die einer Haarseife. Zutaten 50 Gramm Sheabutter oder Kakaobutter 100 Gramm Mais- oder Kartoffelstärke 100 Gramm des SLSA Tensids 10 bis 15 Tropfen ätherisches Öl Wasser für ein Wasserbad 5 bis 10 Tropfen Lebensmittelfarbe (optional) Tipp: SLSA ist ein Pulver, das zwar nicht schädlich ist, beim Einatmen jedoch die Schleimhäute reizen kann. Verwende deshalb einen Mundschutz bei der Herstellung. Zubereitung Schmelze zunächst die Sheabutter (oder Kakaobutter) in einem Wasserbad. Gib das SLSA Tensid und die Maisstärke zur geschmolzenen Sheabutter hinzu und verrühre die Zutaten. Zuletzt tropfe das ätherische Öl und nach Wunsch etwas Lebensmittelfarbe hinzu und knete die Masse mit den Händen durch. Die Masse kannst du anschliessend zu mehreren Stücken nach Wunsch formen. Trockne die Bars über Nacht bei Zimmertemperatur. Du kannst sie schon am nächsten Tag verwenden. SLSA - was ist das? Eine Zutat sticht bei diesem Rezept besonders ins Auge: SLSA (Sodium Lauryl Sulfoacetate). Was nach Chemielabor klingt, ist eine natürliche Zutat, die auch für Naturkosmetik zugelassen ist. Du bekommst die waschaktive Substanz online über zahlreiche Anbieter für einen günstigen Preis. Bei SLSA handelt es sich um ein mildes Tensid, also eine Reinigungsgrundlage. Es hat eine schäumende Wirkung und wird in Shampoos und Duschgels oder Badezusätzen verwendet. Hergestellt wird das Tensid auf Basis von Fettsäuren aus Palm- oder Kokosöl. Nicht verwechseln: SLS – es ist nur ein Buchstabe weniger, doch der Unterschied zum SLSA Tensid ist gross. SLS (Sodium Lauryl Sulfate) sind in vielen konventionellen Shampoos enthalten. Der Stoff gilt als bedenklich und möglicherweise gesundheitsschädlich. Saure Rinse – kurz erklärt und schnell hergestellt Saure Rinse ist eine Lösung aus Essig und Wasser, die als Haarspülung optimal ist. Die Schuppenschicht deines Haares ist nach dem Waschen aufgeraut. Dank der zusammenziehenden Wirkung der Rinse hat diese einen glättenden Effekt und sorgt für schönen Glanz. Blondes Haar wird durch die leichte Säure mild aufgehellt. Darüber hinaus entfernt sie Kalkrückstände von Haar und Kopfhaut, was für ein besseres Waschergebnis sorgt. Die Rinse stellst du mit zwei Zutaten ganz einfach selbst her: 1 Liter kaltes Wasser 2-3 EL Apfelessig (alternativ anderer Fruchtessig oder Zitronensaft) Gib nach der Haarwäsche einfach etwas von der Mischung auf das Haar und spülen gut nach. Und keine Panik: Du riechst danach nicht nach Essig! Dieser hat eine geruchsneutralisierende Wirkung und bleibt nicht in den Haaren haften. Zero Waste Tipps & Tricks Das feste Waschstück kommt nicht nur ohne Plastikverpackung aus, sondern bringt weitere Vorteile mit sich. Auf Reisen ist eine feste Seife anstelle von flüssigem Shampoo praktisch: Sie läuft nicht aus, ist viel leichter und nimmt weniger Platz im Gepäck ein. Zutaten kaufen: Die natürlichen Zutaten für Haarseife oder festes Shampoo kannst du grösstenteils in Drogerien oder Supermärkten kaufen. Sheabutter, Speisestärke, Olivenöl und Kernseife gibt es in vielen Unverpackt-Läden gänzlich ohne Verpackung. Einzig die Waschsubstanz SLSA musst du im Internet bestellen. Umstellung: Gerade dann, wenn du vorher ein konventionelles Shampoo mit Silikonen oder zusätzlich Pflegespülung verwendet hast, fühlen sich die Haare nach dem ersten Waschen mit Haarseife meist stumpf oder sogar trocken an. Es braucht etwas Zeit, bis sich Haar und Kopfhaut daran gewöhnen. Unser Tipp für feines Haar: Arganöl eignet sich wunderbar, um es nach der Haarwäsche auf die Spitzen des feuchten Haars aufzutragen. Das schützt vorm Austrocknen und verleiht einen natürlichen Glanz. Anwendung: Die Anwendung der Seife könnte einfacher nicht sein: Reibe die Seife oder das Shampoo einfach zwischen den Händen, trage den erzeugten Schaum auf Haar und Kopfhaut auf und massiere ihn eine Minute lang ein. Mit warmem Wasser gut ausspülen – fertig. Alternativ kannst du das Stück auch direkt im Haar aufschäumen. Tipp für schnell fettendes Haar: Massiere den Schaum nicht zu stark in die Kopfhaut ein. Durch die Stimulation wird die Fettproduktion angeregt und das Haar fettet schneller nach. Aufbewahrung: Damit du lange etwas von deiner Haarseife oder deinem festen Shampoo hast, solltest du die Seife richtig aufbewahren. Schütze das Produkt vor Wasserstau. Wenn es lange im Wasser liegt, verbraucht es sich deutlich schneller. Unser Tipp: Statt einer zerbrechlichen Seifenschale eignet sich eine Scheibe vom Luffaschwamm hervorragend, um die Seife nach der Anwendung darauf zu platzieren. Er saugt überschüssige Flüssigkeit auf und trocknet im Nu. Auf Reisen: Festes Shampoo oder die selbst gemachte Haarseife nimmst du am besten in einer kleinen Seifendose aus Edelstahl mit auf Reisen. Natürlich tut es auch ein kleines Weckglas oder eine Tupperdose, die du nicht erst kaufen musst.