Saure Rinse: Natürliche Spülung für gesundes Haar
Trockenes und sprödes Haar entsteht durch hartes Wasser, Zusatzstoffe im Shampoo und Hitze. Mit einer sauren Rinse verleihst du trockenem Haar neuen Glanz und machst es leichter kämmbar. Was saure Rinse ist, wie du sie selber herstellst und Tipps on Top für besonders reichhaltige Haarpflege.
Herkömmliche Pflegeprodukte mit chemischen Zusatzstoffen können die Haarstruktur angreifen. Das Ergebnis: Glanzloses und trockenes Haar. Mit einer sauren Rinse pflegst du deine Haare auf natürliche Weise und ganz ohne Zusatzstoffe. Die Spülung aus kaltem Wasser und Apfelessig pflegt nicht nur Haare und Kopfhaut, sondern besteht aus naturreinen Zutaten und belastet weder das Haar, noch die Umwelt.
Was ist saure Rinse überhaupt?
Saure Rinse ist eine natürliche Haarspülung, die sich aus nur zwei Zutaten zusammensetzt: Essig und Wasser. Die saure Haarspülung wird nach dem Haarewaschen angewendet und spült Rückstände von Pflegeprodukten oder Haarseife aus dem Haar. Dadurch lässt sich das Haar nach dem Waschen leichter kämmen und erhält seinen natürlichen Glanz zurück. Zugegeben, es mag ungewohnt klingen, sich mit Essig die Haare auszuspülen. Aber keine Sorge: der Essiggeruch verflüchtigt sich, sobald die Haare trocken sind. Der grosse Vorteil der sauren Rinse ist der, dass die Spülung – anders als herkömmliche Haarpflegeprodukte – ganz ohne Zusatzstoffe auskommt. Ausserdem kannst du saure Rinse ganz einfach selber machen.
Saure Rinse - wofür?
Durch UV-Strahlung, Hitze, Chemikalien und kalkhaltiges Wasser verliert das Haar seinen natürlichen Schutzmantel und damit auch seinen Glanz. Tägliches Haarewaschen greift die oberste Schuppenschicht des Haars an und raut sie auf. Das sorgt für Spliss und trockene Haare und das Haarekämmen wird zur Tortur.
Gerade Shampoos mit Silikonen belasten die Haarstruktur, beschweren das Haar und entziehen ihm die natürliche Feuchtigkeit. Deshalb greifen viele vermehrt zu natürlicher Haarpflege in Form von festem Shampoo, Aleppo-Seife oder Haarseife. Das schont nicht nur das Haar, sondern auch die Umwelt, da Haarseifen meist in einer umweltfreundlichen oder ganz ohne Verpackung auskommen und aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Doch auch Haarseife kann nach dem Waschen Rückstände hinterlassen.
Sogenannte «Kalkseife» bildet sich dann, wenn dein Wasser besonders kalkhaltig ist. Der Kalk mindert die Waschkraft der Seife, was zu Rückständen auf Haar und Kopfhaut führt. Dann fühlt es sich auch direkt nach dem Waschen schnell so an, als habe man fettige Haare.
Mit einer sauren Rinse lassen sich Seifen- und Kalkrückstände schonend aus dem Haar entfernen. Die Säure neutralisiert den pH-Wert der Haarseife und sorgt auf diese Weise für neuen Glanz und bessere Kämmbarkeit.
Rezept: So stellst du saure Rinse her
Saure Rinse hast du im Nu selbst hergestellt. Alles was du dafür brauchst, ist:
- 1 Liter Wasser (kalt)
- 2 Esslöffel Apfelessig
Gib die beiden Zutaten einfach ein eine sterilisierte Glasflasche und schüttel diese, damit sich Wasser und Essig gut vermischen. Schon ist deine selbst hergestellte Rinse anwendungsbereit.
Variationen: Rinse mit einzelnen Zutaten aufpeppen
Viele scheuen davor zurück, sich nach der Haarwäsche Essig über das Haar zu giessen. Der saure Geruch verflüchtigt sich zwar nach dem Trocknen, doch unter der Dusche kommst du um den Essiggeruch nicht herum. Wer saure Rinse lieber ohne Apfelessig herstellen möchte, kann stattdessen Zitronensaft oder Zitronensäure verwenden. Bei Zitronensäure solltest du vorsichtig sein: Bereits ein gestrichener Teelöffel reicht für einen Liter Wasser. Wenn du Zitronensaft hinzugibst, gilt die gleiche Dosierung wie beim Apfelessig.
Wer zum ersten mal eine Rinse anwendet, kann sich langsam herantasten: Fang mit einem Esslöffel Essig je Liter Wasser an und steigere die Konzentration des Essigs langsam. So gewöhnt sich dein Haar an die Säure – und du dich an den Geruch unter der Dusche.
Du kannst die saure Rinse auch nach individuellem Bedarf aufpeppen. Besonders für blondes Haar eignet sich Kamillentee als zusätzliche Zutat in der sauren Rinse. Koche dafür einen halben Liter Kamillentee und lasse ihn über mehrere Stunden ziehen und abkühlen. Dann mischt du den Tee mit einem halben Liter kaltem Wasser und einem bis zwei Esslöffeln Essig oder Zitronensaft. Kamillentee und Zitronensaft hellen blondes Haar leicht auf. Eine Tee-Rinse pflegt zusätzlich und duftet milder als eine reine Essig-Rinse.
Für braunes oder schwarzes Haar eignet sich Schwarzer Tee besonders als ergänzende Zutat in der Rinse. Verfahre hierfür genau gleich wie mit dem Kamillentee. Der Schwarztee verstärkt den natürlichen Farbton und regt die Durchblutung der Kopfhaut an.
Für einen frischen Duft kannst du der sauren Rinse zwei bis drei Tropfen ätherisches Öl hinzufügen. Dafür eignen sich etwa Lavendelöl, Salbeiöl oder Teebaumöl. Letzteres wirkt zusätzlich sanft gegen Schuppen und fettige Kopfhaut und reinigt das Haar besonder intensiv.
Tipps zur Anwendung von saurer Rinse
Saure Rinse verwendest du am besten kalt, da sie so am besten wirkt. Warmes Wasser aus dem Hahn ist ausserdem kalkhaltiger, weshalb du auch für die Herstellung der sauren Rinse kaltes Wasser verwenden solltest.
Am besten ist es, wenn du die saure Rinse direkt vor der Anwendung herstellst. Gib die Spülung nach dem Waschen über Haare und Kopfhaut und massieren sie sanft ein. Saure Rinse sollte optimal als leave-in-Spülung verwendet werden: Gib die Rinse nach dem Waschen über das Haar und spüle nicht mit Wasser nach. Wenn du die Lösung trotzdem lieber ausspülen möchtest, ist es ratsam, kaltes Wasser zu verwenden. So stellst du sicher, dass sich keine Kalkseife oder Überreste vom Shampoo auf der Kopfhaut befinden.
Tipp: Wenn bei dir besonders hartes Wasser aus der Leitung kommt, tust du generell gut daran, nach der Haarwäsche einmal gründlich mit kaltem Wasser nachzuspülen. Denn hartes Wasser sorgt für sprödes Haar ohne Glanz und erschwert das Waschen mit einer Haarseife. Da die kalte Rinse sauer ist, reguliert die den niedrigen pH-Wert von kalkhaltigem Wasser und Haarseife und befreit deine Haare von austrocknenden Rückständen.