Teebaumöl richtig anwenden gegen Pickel, Schuppen & Co.

HerkunftWirkungAnwendungNebenwirkungenTeebaumöl kaufen: Darauf solltest du achten

Teebaumöl ist seit Jahrhunderten für seine antibakterielle, schmerzstillende und hautpflegende Wirkung bekannt. Vor allem als natürliches Mittel gegen Pickel hat es sich einen Namen gemacht. Doch es eignet sich auch für die Mundpflege, die Bekämpfung von Fusspilz und Schuppen sowie bei Erkältungen. Teebaumöl kann direkt auf die Haut aufgetragen, in Cremes oder Shampoos verwendet werden. Wogegen es hilft und wie du es richtig anwendest.

Eine braune Glasflasche und eine Pipette, aus der ein Tropfen Öl in die Flasche tropft
Teebaumöl ist für seine vielfältige Wirkung – unter anderem bei der Hautpflege – bekannt. © temmuzcan / iStock / Getty Images Plus

Ob gegen unreine Haut, bei Erkältungssymptomen oder für eine beruhigte Kopfhaut: Das Öl des australischen Teebaums gilt als eines der wirkungsvollsten und kostbarsten ätherischen Öle und kann vielseitig verwendet werden. Sein Geruch kann als würzig, frisch und sehr stark beschrieben werden.

Die Herkunft des Teebaumöls

Das naturreine ätherische Teebaumöl wird aus den Blättern und Zweigen des Teebaums bei der Wasserdampfdestillation gewonnen. Geerntet werden die Blätter im australischen Sommer, also zwischen November und Juni. Der australische Teebaum (Melaleuca alternifolia) gehört zur Familie der Myrthengewächse.

Die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, nutzen die heilende Wirkung des Teebaumöls schon seit vielen Generationen. Als der Botaniker Dr. Joseph Banks etwa 1770 mit dem Weltumsegler James Cook in Australien eintraf, beobachtete er die Nutzungsweise der Ureinwohner. Sie verwendeten den Sud der Teebaumblätter, um Wunden und Entzündungen der Haut zu heilen. Er brachte das Öl nach Europa.

Ein blühender Teebaumöl im Sommer
Ein blühender Teebaum im Sommer. © Linjerry / iStock / Getty Images Plus

Wirkung von Teebaumöl: Wofür ist es gut?

Das Wirkungsspektrum des australischen Teebaumöls ist sehr gross. Laut Aromatherapeutin Annabelle Stieger aus Meiringen BE sind insbesondere folgende Inhaltstoffe für die zahlreichen positiven Eigenschaften des Teebaumöls verantwortlich:

  • Monoterpene wirken schmerzstillend, anregend und entzündungshemmend.
  • Monoterpenol wirkt hautpflegend, zellregenerierend, antibakteriell, antiviral und antimykotisch
  • Monoterpen Oxide 1,8 Cineol wirkt schleimverflüssigend und -abtransportierend, sekretionsfördernd und auswurfsfördernd
  • Sesquiterpene sind für die gute Hautverträglichkeit verantwortlich und wirken psychisch kräftigend
  • Sesquiterpenole wirken hautgenerierend und hautpflegend

Aufgrund dieser Wirkstoffe ist Teebaumöl ein beliebtes Hausmittel gegen Entzündungen sowie Akne, Schuppenflechte, Nagelpilz und Erkältungen. Da das ätherische Öl Bakterien, Viren und Pilze bekämpft, wird es auch als natürliches Antibiotikum bezeichnet.

Teebaumöl richtig anwenden

Teebaumöl gegen unreine Haut und Akne

Teebaumöl wird in der Kosmetik häufig zur Behandlung von Akne, Hautunreinheiten und zur Entfernung von überschüssigem Talg eingesetzt. «Durch die antibakteriellen, entzündungshemmenden, hautregenerierenden und zellregenerierenden Eigenschaften wirkt es sehr gut gegen Pickel», betont Aromatherapeutin Annabelle Stieger.

Das Öl kann, sofern es frisch ist, pur auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, um die Entzündung zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Um das gezielte Auftragen zu erleichtern, kannst du einen Tropfen z.B. auf ein Wattestäbchen geben und damit die betroffene Hautstelle behandeln. Annabelle Stieger betont: «Ein Tropfen genügt! Zu viel Teebaumöl kann gesundheitsschädlich sein.»

Das ätherische Öl kann aber auch als Zutat in Seifen, Cremes und Masken zum Einsatz kommen, um die Haut zu reinigen und zu beruhigen.

Wichtig: Ist das Teebaumöl über 6 Monate alt oder wurde falsch gelagert, kann es hautreizend wirken. Verwende daher nur frisches Teebaumöl.

Teebaumöl gegen Warzen

Auch gegen Warzen hat sich Teebaumöl bewährt: «Die starken antiviralen Eigenschaften können das Warzenwachstum mindern», erklärt Annabelle Stieger.

Teebaumöl wirkt gegen Warzen, indem es die Warze austrocknet und dadurch absterben lässt. Zudem hilft Teebaumöl, die Warzen vor Infektionen zu schützen und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Auch Schmerzen und Juckreiz, welche oft mit Warzen verbunden sind, können durch das Öl gelindert werden. Für die Warzenbehandlung kannst du Teebaumöl direkt auf die betroffene Hautstelle auftragen.

Teebaumöl bei Fuss- und Nagelpilz

Dank der antimykotischen Wirkung hat Teebaumöl sich als effiziente Waffe gegen Fuss- und Nagelpilz bewährt. «Es hemmt das Wachstum des Pilzes», bestätigt die Aromatherapeutin. Das reine Teebaumöl kann direkt auf die betroffenen Nägel aufzutragen oder in einem Fussbad verwendet werden. Gib hierfür maximal 5 Tropfen in eine Wanne mit warmem Wasser und halte die Füsse für etwa 15 Minuten ins Fussbad.

Teebaumöl bei Erkältungen

Teebaumöl wird häufig als natürliches Heilmittel bei Erkältungen und anderen Atemwegserkrankungen eingesetzt. Es kann helfen, Symptome wie Halsschmerzen zu lindern, indem es die Schleimhaut beruhigt und Entzündungen reduziert. Teebaumöl enthält antimikrobielle Eigenschaften, welche die Bekämpfung von Bakterien und Viren unterstützt.

Aromatherapeutin Annabelle Stieger empfiehlt Teebaumöl bei Erkältungen zum Beispiel als Mundspülung. Von der Inhalation rät sie ab: «Hier gibt es in der Aromatherapie besser wirkende ätherische Öle wie beispielsweise Ravintsara (Cinnamomum camphora) oder Eucalyptus radiata.» Die Expertin gibt zu denken, dass Asthmatikerinnen und Asthmatiker im Umgang mit diesen Ölen vorsichtig sein müssen und die Verwendung mit einem Arzt oder einer Aromatherapeutin absprechen sollten.

Teebaumöl ist auch als Zutat in vielen Hausmitteln gegen Erkältungen enthalten, zum Beispiel in Hustensaft oder Nasenspray.

Teebaumöl für die Mundhygiene

Apropos Mundspülung: Von der antibakteriellen Wirkung des Teebaumöls profitierst du auch bei der Zahnpflege. Verdünnt mit lauwarmem Wasser und einem Emulgator (z.B. Solubol) wirkt das ätherische Öl als Mundwasser Zahnfleischentzündungen und Schleimhautdefekten wie Aphten entgegen. Für die korrekte Verdünnung empfiehlt Annabelle Stieger, sich an eine Aromatherapeutin oder einen -therapeuten zu wenden.

Teebaumöl gegen Schuppen

Teebaumöl kann gegen Schuppen wirken und den Juckreiz der Kopfhaut lindern. Bevor du jedoch deine Kopfhaut mit verdünntem Teebaumöl oder Teebaumöl-Shampoo behandelst, solltest du der Ursache für die Schuppen auf den Grund gehen. Auch ein Pilz kann Schuppen verursachen, dann sollte die Behandlung dringend ärztlich abgesprochen werden.

Mit Teebaumöl kannst du etwa eine Haarmaske mit Kokosöl oder Olivenöl herstellen. Die Haarmaske hast du im Nu selbst angerührt. Du brauchst dafür:

  • 10 Tropfen Teebaumöl
  • 100 ml Basisöl (Kokos- oder Olivenöl)

Verrühre die beiden Zutaten gut und gib sie vor der Haarwäsche auf Kopfhaut und Haar. Mit einem Handtuch befestigst du das Haar so, dass die Maske 15 Minuten einwirken kann. Danach sorgfältig ausspülen und wie gewohnt mit Shampoo waschen.

Tipp: Alternativ kannst du einige Tropfen ätherisches Teebaumöl zusammen mit einem pH-neutralen Shampoo ins Haar einmassieren. Oder du nutzt ein fertiges Shampoo mit Teebaumöl, etwa von Urtekram.

Kann man Teebaumöl im Intimbereich anwenden?

Einigen Quellen im Internet zufolge soll Teebaumöl auch für die Intimpflege geeignet sein. Ätherisches Teebaumöl kann bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen. Daher solltest du vor einer Anwendung im Intimbereich unbedingt mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen sprechen.

Kann man Teebaumöl einnehmen?

Teebaumöl ist nicht für die innere Anwendung geeignet. «Die Einnahme von ätherischen Ölen ist nicht zu empfehlen und gesetzlich verboten», betont Aromatherapeutin Annabelle Stieger. Deshalb stehe die Einnahme des Öls nicht zur Diskussion.

Welche Nebenwirkungen kann Teebaumöl haben?

Richtig angewendet ist das Risiko einer Nebenwirkung bei Teebaumöl sehr gering. Wichtig ist, dass du es nicht auf vorgeschädigter Haut wie etwa aufgekratzten Pickeln oder grösseren Wunden anwendest sowie den Kontakt mit Augen vermeidest.

Zudem solltest du vor der Anwendung einen Verträglichkeitstest durchführen, da Teebaumöl Allergien auslösen kann. Hierfür trägst du einen Tropfen auf deine Arminnenseite auf. Wenn nach einer Stunde keine Nebenwirkungen wie Hautrötungen auftreten, kannst du davon ausgehen, dass du das Teebaumöl verträgst.

Um eine Aktallergie auszuschliessen, solltest du jedoch 24 Stunden warten. Die Allergie entwickelt sich erst durch häufigen oder langen Kontakt mit dem ätherischen Öl und macht sich durch starke Rötungen bemerkbar.

Teebaumöl kaufen: Darauf solltest du achten

Beim Kauf solltest du auf Bio-Teebaumöl mit der Bezeichnung «100 % naturrein» setzen. Das garantiert eine gute Qualität und du erhältst ein hochwertiges Öl ohne unerwünschte Zusätze. Dieses gibt es zum Beispiel von den Herstellern Farfalla oder Primavera.

Gerade dann, wenn du das Öl für Verwendung auf der Haut oder im Mund nutzt, ist ein Bio-Teebaumöl die richtige Wahl. Beim Kauf erkennst du ein naturreines Teebaumöl am Etikett: Der botanische Name Melaleuca Alternifoli muss auf dem Fläschchen stehen, ansonsten handelt es sich nicht um ein reines Teebaumöl.

Zur Person

Annabelle Stiegler
© zVg

Annabelle Stieger ist diplomierte Aromatherapeutin SfA und betreibt ihre eine eigene Praxis «ARTHEMAS, Aromatherapie und Massagen» in Meiringen BE. Weitere Informationen findest du unter www.arthemas.ch.

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