Sonnencreme: Warum die mineralische Variante der bessere Sonnenschutz ist

Mineralische Sonnencreme schützt die Haut natürlich vor UV-Strahlen. Welche Vorteile mineralischer Sonnenschutz bietet, was es mit Nanopartikeln auf sich hat und worauf du bei Bio-Sonnencreme achten musst.

Sonnencreme gelangt beim Baden ins Wasser
Beim Baden gelangt Sonnencreme ins Wasser und belastet die Ökosysteme. Foto © TommL / E+

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Mineralische Sonnencreme im Überblick: Das sind unsere 4 Favoriten

Mineralische Sonnencreme schont Haut und Umwelt und schützt verlässlich vor UV-A- und UV-B-Strahlen. Das sind unsere 4 Favoriten!
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Mineralische Sonnencreme hat mit einigen Vorurteilen zu kämpfen: Sie lässt sich nur schwer verteilen, zieht kaum ein und hinterlässt eine weisse Schicht auf der Haut. Wer bei Sonnencreme auf Naturkosmetik setzt, kommt jedoch nicht um mineralischen Sonnenschutz herum.

Konventionelle Sonnenschutzmittel schützen mit chemischen Filtern vor UV-Strahlung und belasten damit nicht nur die Haut, sondern auch die Umwelt - insbesondere dann, wenn sie vor dem Baden im Meer oder See aufgetragen werden. Bei mineralischer Sonnencreme musst du dir keine Gedanken um chemische UV-Filter machen: Sie wirkt ganz natürlich.

Im Artikel:

Was ist mineralische Sonnencreme und wie wirkt sie?

Mineralische Sonnencreme schützt die Haut oberflächlich und somit rein physikalisch – anders als konventionelle Sonnenpflege-Produkte mit chemischen Filtern, die einen unsichtbaren Schutz versprechen und schnell in die Haut einziehen. 

Das funktioniert so: Die Sonnencreme enthält natürliche Filter, die in der Natur als Mineralien vorkommen. Dazu gehören etwa Zinkoxid und Titandioxid. Diese mineralischen Filter bilden eine Schicht auf der Haut, die UV-Strahlen absorbiert und nicht in die Haut eindringen lässt.

Übrigens: Natürliche Sonnencreme ohne chemische Inhaltsstoffe wirkt immer mit mineralischem Filter. Aber nicht jede mineralische Sonnencreme ist automatisch Naturkosmetik oder gar bio.

Beim Auftragen mineralischer Bio-Sonnencreme bleibt tatsächlich oft ein heller Film auf der Haut zurück. Allerdings gibt es Sonnencremes, die mehr und welche, die weniger weisseln.

Wichtig: Wenn du weniger Sonnencreme verwendest, um den Weiss-Effekt zu reduzieren, minimierst du den Lichtschutzfaktor. Ob LSF 30 oder LSF 50 – die verwendete Menge ist entscheidend, um Sonnenbrand vorzubeugen.

Sonnencreme mit mineralischem Schutz – die bessere Wahl

Beim Gedanken daran, mit einer weissen Schicht auf der Haut am Strand zu liegen, möchte man doch lieber wieder zur herkömmlichen Sonnencreme greifen. Mineralischer Sonnenschutz hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Der UV-Filter schützt ohne Chemie oder Mikroplastik und ist somit besser für Haut und Umwelt.

Chemische Filter dringen in die Haut ein, um vor UV-Licht zu schützen. Sie rufen möglicherweise Allergien hervor und stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein. Ausserdem haben chemische Inhaltsstoffe einen immensen Einfluss auf empfindliche Ökosysteme in Seen oder im Meer.

Wir finden: Das sind genug Gründe, um sich für einen Sonnenschutz mit mineralischem UV-Filter zu entscheiden.

Vorsicht, Nanopartikel in mineralischer Sonnencreme

Mineralische Sonnencreme – ob Bio oder nicht – kann Nanopartikel enthalten. Das bedeutet, dass die enthaltenen mineralischen Substanzen verkleinert wurden, damit die Sonnencreme keine weisse Schicht hinterlässt.

Titandioxid und Zinkoxid dürfen in Sonnencreme mit einem Anteil von bis zu 25 Prozent als Nanopartikel enthalten sein. Problematisch ist das, weil Nanopartikel unter Einfluss von UV-A- und UV-B-Strahlen freie Radikale produzieren, die im Verdacht stehen, die Haut anzugreifen. Bisher ist nicht klar, wie die Partikel im Körper wirken oder sich auf die Umwelt auswirken. Sicher ist aber, dass sich die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Mineralien durch Nanotechnologie verändern.

Ob eine Sonnencreme Nanopartikel enthält, muss seit 2013 auf der Packung stehen. Möchtest du auf Nummer sichergehen, schaue unter den Inhaltsstoffen nach: Nanopartikel erkennst du an der Bezeichnung «nano-».

Empfehlenswerte, natürliche Sonnencreme

Es gibt viele Bio-Produkte, die natürlichen Sonnenschutz bieten. Im Vergleich zu herkömmlicher Sonnencreme liegen die Preise für Naturkosmetik-Sonnencremes etwas höher. Der Preis für 50 ml liegt je nach Produkt zwischen 12 und 40 Franken.

Übrigens: Sun-Spray lässt sich oft besser auf der Haut verteilen und ist besonders einfach zu dosieren.

Folgende Produkte empfehlen wir: 

  • Die Eco Cosmetics Sonnencreme bietet einen rein natürlichen Sonnenschutz, enthält keine Aluminiumsalze, Nanopartikel oder Erdöl und ist wasserfest. Erhältlich ist sie mit LSF 20, LSF 30 oder LSF 50 etwa bei Ecco Verde. Für Kinder oder bei empfindlicher Haut eignet sich auch die Baby & Kids Sonnencreme LSF 45. Auf ecco-verde.ch oder im Müller Drogerie Shop findest du Ey! Cosmetics. 100 ml Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 30 kosten hier etwa 23 Franken. 
  • Die Sonnenmilch von Biosolis ist frei von Nanopartikeln und lässt sich dennoch gut verteilen. Sie eignet sich besonders für empfindliche Haut. Die Creme erhältst du ebenfalls bei Ecco Verde oder im Coop City mit dem LSF 15, 30 und 50. 100 ml Sonnencreme von Biosolis kosten etwa 22 Franken.
  • Die Sonnencreme von i+m schützt ohne chemische UV-Filter vor UV-A- und UV-B-Strahlung und lässt sich sehr leicht verteilen. Du bekommst die mineralische Sonnencreme bei Ecco Verde, im Greenshop, auf brack.ch oder im Müller Drogerie Shop mit dem LSF 20 oder 30. 100 ml Sonnencreme mit dem LSF 30 kosten hier etwa 18 Franken.
  • Empfehlung aus der Redaktion: Das Sonnenspray von Ey! Cosmetics überzeugt durch einfaches Auftragen und schnelles Einwirken ohne Weiss-Effekt. Das Spray wirkt rein natürlich ohne Nano-Technik und eignet sich für Körper und Gesicht. Du kannst das Spray bei Ecco Verde oder im Müller Drogerie Shop kaufen. 100 ml Sonnenschutz mit dem LSF 30 kosten hier etwa 24 Franken

Tipps für den optimalen Sonnenschutz

1 Für welche Creme du dich auch entscheidest – beim Sonnenbaden gilt vor allem eins: Weniger ist mehr! Vermeide die pralle Sonne zwischen 11 und 15 Uhr und schütz dich unbedingt mit einer Kopfbedeckung, wenn du lange an der Sonne bist. Auch im Schatten kann man braun werden

2 Der beste Sonnenschutz bringt nichts, wenn er nicht regelmässig aufgefrischt wird: Nach dem Baden oder sportlicher Betätigung solltest du erneut Sonnencreme auftragen, da Wasser und Schweiss den Schutz mindern.

3 Wähle den passenden Lichtschutzfaktor für deinen Hauttyp. Der Lichtschutzfaktor ist einfach zu berechnen: Wenn du 10 Minuten an der Sonne bleibst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, dann verlängert ein Bio-Sonnenschutz mit LSF 30 die Eigenschutzzeit der Haut um das 30-fache. Du kannst also 300 Minuten oder 5 Stunden an der Sonne bleiben. Allerdings sind diese Zahlen mit sehr viel Vorsicht zu geniessen. Hier erfährst du, warum das so ist und was du zum richtigen Lichtschutzfaktor wissen musst.

4 Wars doch mal zu viel Sonne? Dann hilft eine After-Sun-Lotion. Bei einem Sonnenbrand ist es wichtig, die sensible Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Hierfür eignen sich auch Aloe Vera Gel, Kokosöl oder Sheabutter besonders gut. Sie versorgen die trockene Haut auch mit Vitamin E, das bei der Regeneration hilft. Setze auch bei der After-Sun-Pflege auf Bio-Produkte. 

Aloe Vera pflegt gereizte Haut

Aloe Vera pflegt die Haut nach dem Sonnenbaden. Foto © serezniy / iStock / Getty Images Plus

5 Trage ausreichend Sonnencreme auf. Hier gilt ausnahmsweise mal: Mehr ist mehr!

6 Täglich etwa 20 Minuten ohne Sonnenschutz an der Sonne spazieren gehen hilft deiner Haut, Vitamin D zu produzieren. Aufgetragener Sonnenschutz minimiert die Produktion von Vitamin D. Bei überempfindlicher Haut solltest du das Sonnenbad für die Vitamin-D-Aufnahme morgens oder nach 16 Uhr nehmen. 

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