Trend-Produkte Smoothie & «Fro-Yo»: Wirklich gesund und voller Bio-Obst?

Für viele kommen die hippen Smoothies und Frozen Yogurts wie gerufen: Schmeckt fast wie Eis, hat aber weniger Kalorien und sichert trotzdem die Vitaminzufuhr – Was ist wirklich dran an diesem Versprechen vieler Hersteller?

Wie gesund sind Smoothies?
Smoothie, ein beliebtes und samitiges Obstgetränk. Aber wie gesund ist es wirklich? Foto: pilipphoto, iStock, Thinkstock

Eine Portion Obst sollte allenfalls gelegentlich durch einen Smoothie ersetzt werden. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hin, die genauso wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Empfehlung «Fünf mal täglich Obst oder Gemüse» für eine gesunde Lebensweise ausgesprochen hat. Denn, so die Begründung, bei der Verarbeitung des Obstes zu den fruchtigen Trendgetränken gehe ein Teil der wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe verloren.

Was steckt drin in Smoothies – Bio-Obst?

Aus dem Nachbarland gibt es auch einen aktuellen, umfassenden Testbericht: Das Konsumentenmagazin «Ökotest» wollte im Januar 2013 herausfinden, ob Smoothies wirklich so natürlich sind wie sie versprechen. Dazu wurden sechs Produkte in Labore geschickt. Weitere Prüfkriterien waren der Geschmack und möglicherweise enthaltene Schadstoffe wie Schimmelpilzgifte oder Rückstände von Pestiziden. Unter dem Strich fiel die Bewertung recht positiv aus. Ein «mangelhaft» gab es zwar für das «Vie Orange Banane Karotte» von Knorr. Die anderen Produkte wurden jedoch für «gut», eines sogar für «sehr gut» befunden. Darunter die auch in der Schweiz erhältliche Marke «True Fruits» mit ihrem Pink Himbeere-Banane Smoothie. Der Hersteller verzichtet nach eigenen Angaben auf Konzentrate, Zuckerzusätze, Stabilisatoren und Farbstoffe. Auch ein Produkt von Aldi («Rio D'Oro Smoothie Ananas- Banane- Kokos») zählte zu den Testsiegern.

Bei Smoothies auf den Saftanteil achten

Smoothies gibt es in den verschiedensten Variationen. Die Basis ist immer Fruchtmark oder -püree. Je nach Rezept und Hersteller wird es aber mehr oder weniger mit Säften gemischt, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten – «smooth» soll es sein, was so viel bedeutet wie «samtig, geschmeidig».

Grundsätzlich, so ein weiteres Fazit des Ökotest-Berichts, ist die Formal ganz einfach: Je höher der Saftanteil, desto weniger Nährstoffe stecken im Smoothie. Punktabzug gab es daher bei einem Saftanteil ab 50 Prozent. In zwei der bewerteten Produkte wurden die noch nährstoffärmeren Konzentrate gefunden. Beim Konzentrieren wird Saft zudem das Aroma entzogen, das anschliessend wieder beigemengt werden muss.

Bio-Obst: Am besten selbst mixen

Das Schweizer Gourmet Portal «Gute Küche» bestätigt diese Einschätzung: Der Fruchtsaftgehalt eines Smoothies sollte «möglichst gering» sein. Die Genussexperten stufen das Getränk grundsätzlich als gesund ein, weisen jedoch auf einen weiteren Aspekt hin: Fruchtzucker- und Säuregehalt können den Zahnschmelz schädigen. Bei ausreichender Mundhygiene sei dies allerdings «kein ernsthaftes Problem».

Auch wenn es praktisch ist, Smoothies im Supermarkt kaufen zu können: Wer selbst mixt, weiss genau war drin ist und kann zum Beispiel nach Belieben Bio-Obst verwenden. Es gibt in der Schweiz einige Anbieter von Bio-Smoothies, zum Beispiel Traktor und Coop Naturaplan, Testberichte zum gesamten Nährwert der Produkte liegen allerdings bis dato nicht vor.

Frozen Yoghurt: Gesund oder ein Dickmacher

Frozen Yoghurt stellt eine gesündere Alternative zum Sahneeis dar, sofern man die Toppings weg lässt. Foto: Creatas, Jupiterimages, Thinkstock

Genauso wie bei den Smoothies ist der Trend «Frozen Yoghurt» aus den USA herüber geschwappt. In grösseren Städten spriessen «Frozen-Yoghurt-Bars», in denen die kühle Leckerei verkauft wird. Im Zürcher «Fine Box Store» etwa werden die Produkte des Herstellers «yoomoo» verkauft. Die Schweizer Trend-Marke verspricht Genuss ohne Reue, ohne künstliche Zusatzstoffe.

Ökotest hatte zu diesem Thema bereits im September 2012 einen Kommentar abgegeben: Unterm Strich sei Frozen Yoghurt eine Erfrischung, die «trotz des gesund klingenden Namens auch nicht leichter ist als Speiseeis.» Denn der Clou seien die «Toppings», also Extras wie Beeren, Sauce, Krokant, Gummibärchen und zerkleinerte Schokoriegel, die je nach Kundenwunsch mit in den Becher kommen.

Versteckte Kalorien in Frozen Yoghurt

Der Ratgeber abnehmen.net wiederum empfiehlt Frozen Yogurt als «leckere und kalorienarme Variante zum beliebten Sahneeis». Das Eis erinnere vom Geschmack und der Konsistenz her stark an Softeis, habe aber weniger Fett und Zucker. Auf kalorienreiche Zutaten wie Sahne, Milch, Eier oder Butter werde verzichtet. Dem Bericht zufolge überzeugt Frozen Yogurt mit viel Kalzium und gesunden probiotischen Kulturen, die sich positiv auf den Magen und das Immunsystem auswirken. Allerdings weisen die Diätexpertem auf ein Urteil von Stiftung Warentest hin, wonach «nicht alle Frozen-Yogurt-Sorten figurfreundlich» sind. Je nach Anbieter gebe es auch Rezepturen, in denen auch jede Menge Zucker verarbeitet werde. Besondere Vorsicht sei auch bei den Toppings geboten.

Smoothies und Frozen Joghurt

  • Auf der Homepage von Yoomoo gibt es detaillierte Infos zu Kaloriengehalt und Nährstoffen von Frozen Yoghurt.
  • Im Zürcher «Fine Box Store» unter www.fine-box.ch gibt es Frozen Yoghurt, aber auch Smoothies und andere Take away-Produkte
  • Das Schweizer Roh- & Vitalkost Netzwerk «ROHvolution» (www.rohvolution.ch) zum Thema «Grüne Smoothies»
  • Die Homepage des Smoothie-Herstellers True Fruits informiert umfassend über die hauseigenen Produkte.
  • Ein Rezept für kalorienarmen Frozen Yoghurt zum Selbermachen gibt es auf abnehmen.net

 

Quellen: Ökotest, True Fruits, Gute Küche, Traktor Getränke AG, Coop Naturaplan, Yoomoo, abnehmen.net

Text: Christine Lendt

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