Erfolg für den Tierschutz: Endlich mehr Greifvögel in der Schweiz

Als Brutvögel sind ungefähr 11 Arten von Greifvögeln in der Schweiz bekannt. Nachdem einige Arten praktisch ausgestorben waren, ist es in den letzten Jahren durch Initiativen von Naturschützern gelungen, diesen Trend wieder umzukehren.

Greifvögel in der Schweiz: Die Bestände erholen sich wieder.
Foto: © peteroak2 / iStock / Thinkstock

Warum sind Greifvögel in der Schweiz gefährdet?

Nicht alle Greifvögel der Schweiz sind gleichermassen gefährdet. Arten wie Mäusebussard oder Turmfalke waren immer zumindest stabil in ihrem Bestand oder sogar vielfach vorhanden. Diese Vögel sind in ihren Nahrungsgewohnheiten und in der Wahl des Lebensraumes relativ anpassungsfähig.

Dagegen sind stärker spezialisierte Greifvögel der Schweiz bedroht, wenn der Lebensraum der Vögel sich zu stark verändert. Früher wurden zudem sogenannte Raubvögel auch in der Schweiz von Menschen, die sie als Nahrungskonkurrenten betrachteten, gejagt und ausgerottet.

Bild: 7 von 11

Bartgeier sind endlich wieder in den Alpen heimisch

7. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,6 Metern ist der Bartgeier der grösste einheimische Greifvogel. Obwohl man ihm fälschlicherweise nachsagte, dass er gerne Lämmer und sogar kleine Kinder erbeutete, hat er sich auf die Knochen verendeter Tiere als Nahrung spezialisiert. Dank starker Magensäfte kann er diese effektiv verdauen. Sind die Knochen zu gross, um sie zu schlucken, lässt der Bartgeier sie aus grosser Höhe auf Felsen fallen und zerschellen.

Im 19. Jahrhundert wurde der Bartgeier in der Schweiz ausgerottet. Deshalb wilderten Tierschützer 1991 die ersten Bartgeier im Schweizer Nationalpark aus. Seit 1986 wurden im gesamten Alpenraum 210 Geier freigelassen. Nur dank dieses internationaneln Wiederansiedlingsprogramms ist der grosse Greifvogel wieder bei uns heimisch. Foto: © Hedrus / iStock / Thinkstock

Weitere Bilder anschauen

 

Ein Habicht schlägt schon einmal ein Hühnerküken, eine Taube oder ein junges Kaninchen, wenn diese ungeschützt sind. Der Bartgeier, grösster Greifvogel der Schweiz und ein Aasfresser, stand sogar im Ruf, ganze Lämmer zu «rauben». Es gab Märchen von Adlern, die kleine Kinder mit sich fortgetragen haben sollen.

Greifvögel in der Schweiz

Eurasischer Habicht. Foto: Norbert Kenntner / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Mittlerweile wird die Bezeichnung Raubvögel in der Schweiz jedoch nicht mehr verwendet, einerseits um das Image der Greife zu verbessern und andererseits um eine Verwechslung mit dem zoologischen Begriff «Raubtiere» zu vermeiden.

Schutz und Wiedereinbürgerung von Greifvögeln in der Schweiz

Durch das Ende der Bejagung und Verfolgung konnten sich die Bestände des Rotmilans und des Steinadlers inzwischen erholen. Der bereits im 19. Jahrhundert ausgerottete Bartgeier konnte in einem Schutzgebiet erfolgreich ausgewildert werden, es gibt wieder einzelne Brutpaare. Um die bisherigen Erfolge halten und ausbauen zu können, ist es aber dringend notwendig, die Landschaftsvielfalt, für die die Schweiz so berühmt ist, zu erhalten und damit den Lebensraum der Vögel zu schützen.

 

  • 19
  • 0
Kommentieren / Frage stellen

Passend zum Thema: