Diese Schmetterlinge leben in der Schweiz

Bedrohte SchmetterlingartenDie schönsten Schmetterlinge der SchweizSchmetterlinge und ihr LebensraumSchmetterlinge im Garten fördern

In der Schweiz leben rund 3700 Schmetterlingsarten, wovon ein Grossteil Nachtfalter sind. Lediglich etwas mehr als 200 Arten gehören zu den Tagfaltern. Die schönsten und häufigsten Schmetterlingsarten haben wir für dich in einer Bildergalerie zusammengestellt.

Tagfalter, Schwärmer oder Nachtfalter: Die schönsten Schmetterlinge der Schweiz

Schmetterlinge tragen zur Bestäubung von Pflanzen bei und sind eine Nahrungsquelle für verschiedene Tiere. Foto: © borchee / iStock / Thinkstock

«Viele einheimische Tagfalter sind heute aus ihren angestammten Lebensräumen verschwunden oder so stark dezimiert, dass ihr Überleben fraglich erscheint. Einige Arten sind in der Schweiz bereits ausgestorben.» Diese Worte sind auf www.schmetterlinge.ch zu lesen. Es handelt sich dabei um die Website der Arbeitsgruppe Lepidoptera Schweiz, der Schweizer Schmetterlingsforscher.

Wieso sind Schmetterlinge überhaupt vom Aussterben bedroht? Dafür gibt es einige Gründe, die meist mit der Intensivierung der Landwirtschaft, der steigenden Zahl an neu entstehenden Siedlungen oder dem Pflanzenschutzmitteleinsatz einhergehen.

Schmetterlinge: Welche Arten gibt es?

Tagfalter sind allerdings nur eine Schmetterlingsart. Weiter gibt es auch Schwärmer, Widderchen oder Nachtfalter. Selbst die lästigen Kleidermotten gehören zur Familie der Schmetterlinge.

Schmetterlinge der Schweiz sind bedroht

Von den heute 226 dokumentierten einheimischen Tagfalter und Widderchen (auch Zygänen genannt) befinden sich viele auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. So gelten laut Roter Liste 78 Arten als gefährdet, 44 als potentiell gefährdet. Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2024.

Gemäss Infofauna, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Fauna, wird zwischen 2024 und 2029 diesbezüglich eine neue Feldstudie durchgeführt. Eine aktualisierte Rote Liste soll im Jahr 2029 publiziert werden. Die vollständige Meldung liest du auf der Website von Infofauna unter www.infofauna.ch.

In der aktuellen Roten Liste der Tagfalter und Widderchen schreibt das Bundesamt für Umwelt BAFU: «Die meisten Arten dieser Kategorien leben hauptsächlich auf Magerwiesen und -weiden der tiefen bis mittleren Lagen. Gebüsche und Übergangslebensräume spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle beim Schutz der gefährdeten Tagfalter. In Feuchtgebieten und Wäldern leben weniger Arten, der Anteil gefährdeter Arten ist jedoch vor allem in Feuchtgebieten höher.»

Die Nachtfalter unter Schmetterlingen

3420 Arten verschiedener Nachtfalter gibt es hierzulande. Eine Rote Liste gibt es für die selten wahrgenommenen Nachtschwärmer nicht. Diese Falter tauchen meist nur in der Dämmerung auf, weil sich die Natur mit abends und nachts duftenden Nektarpflanzen auf diese Besucher eingestellt hat.

Einer der schillernsten unter ihnen ist der Mittlere Weinschwärmer. Der Mittlere Weinschwärmer besticht durch seine olivgrüne und pinkfarbene bis violette Musterung. Mit einer Flügelspannweite von bis zu sechs Zentimetern gehört er nicht nur zu den grössten Nachtfaltern der Schweiz, sondern auch zu den grössten Faltern überhaupt, die man in der Schweiz beobachten kann.

Bildergalerie: Die schönsten Schmetterlinge der Schweiz

In dieser Bildergalerie präsentieren wir dir eine Auswahl der schönsten Schmetterlingsarten, die in der Schweiz heimisch sind.

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Als Raupe ein Kannibale: Der Aurorafalter

Bis zu 4,5 Zentimeter gross können Aurorafalter (Anthocharis cardamines) werden. Besonders auffällgi sind sie wegen ihrer leuchtend orangen Flecken auf den Flügeln. Diese tragen jedoch nur die Männchen. Was schön als Schmetterling endet, beginnt mit Kannibalismus: Sobald die Raupen der Aurorafalter geschlüpft sind, fressen sie andere Eier auf ihrer Futterpflanze. So können sie mögliche Konkurrenz beseitigen. In der Schweiz fliegen Aurorafalter von April bis Juli. Sie fühlen sich in der ganzen Schweiz bis auf 2000 m.ü.M. wohl und leben vor allem auf Waldlichtungen und am Waldrand, wo sie Wiesen mit vielen Blumen finden. Foto: © MarkMirror / iStock / Thinkstock

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Schmetterlinge und ihr Lebensraum

Der Lebensraum unserer einheimischen Schmetterlinge ist abwechslungsreich. Die Tiere nutzen Moore, feuchte aber auch trockene Wiesen, lichte Wälder oder Auen als Lebensraum. Leider werden genau solche natürlichen Landstriche immer weniger.

Gewusst?

Alleine 3000 der etwa 3700 hierzulande verbreiteten Schmetterlingsarten kommen im Wallis vor. Sie finden dort einen idealen Lebensraum: Besonders an den steilen und heissen, vor allem unberührten Wiesenhängen, die oft für den Mensch kaum oder nur schwer zugänglich sind, finden Schmetterlinge ein wahres Paradies.

Schmetterlinge im Garten fördern

Schmetterlingen im eigenen Garten ist ganz gut geholfen, wenn möglichst viel heimische Blühpflanzen und Gehölze das grüne Reich verschönern. Pro Natura empfiehlt speziell folgende Pflanzen: Wildblumen wie Wilde Möhre, Flockenblumen sowie einheimische Gehölze wie Weiden, Schwarzdorn oder Schneeball.

Tujahecken und Kirschlorbeer – beides übrigens giftige Pflanzen – sind für Schmetterlinge ungeeignet. Im folgenden Beitrag liest du, wie du im eigenen Garten und auf dem Balkon die Biodiversität fördern kannst.

Futter für die Raupen

Die Raupen der Schnetterlinge fressen besonders gerne das Grün von: Brennesseln, Fenchel, Dill, Karotten, Ginster, verschidene Gräser, Veilchen oder Thymian. Je nach Schmetterlingsart bevorzugen die Raupen ganz bestimmte Pflanzen. Lies dazu auch folgenden Artikel: Diese Futterpflanzen benötigen Raupen.

Futter für die Falter

Ähnlich verhalten sich die erwachsenen Falter, die sich vom Nektar der Blüten ernähren. Mohn, Frühlingsaster, Pfingstrosen oder Nelken eignen sich als Futterpflanze für den Frühling. Johanniskraut, Lavendel, Sommeraster, Sonnenblumen oder Thymian dienen als Futterpflanzen im Sommer. Im Herbst ernähren sich Schmetterlinge unter anderem vom Nektar der Herbstanemone, Fetthenne, Efeu, Nachtkerze oder Silberkerze.

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