Biodiversität fördern: Schon 4 m² Wildblumenwiese reichen

22.03.2022 – Ein Forschungsteam der University of Sussex fand heraus, dass schon vier Quadratmeter Wildblumenwiese im Garten die Anzahl an Insekten um bis zu 126 Prozent erhöhen können.

Eine bunte Wildblumenwiese im Sommer
Eine bunte Wildblumenwiese im Sommer © Freddie Ramm / Pexels⁠

Um herauszufinden, wie man den Lebensraum von Insekten verbessern und die biologische Vielfalt erhöhen kann, starteten Forschende aus England einen zweijährigen Versuch.

Ein Versuch mit Bürgerwissenschaftlern

Sie konnten 150 Bürgerinnen und Bürger mit einem mindestens 20 Quadratmeter grossen Garten dazu aufrufen, beim Projekt mitzumachen. Diese wurden in drei Gruppen aufgeteilt, von denen eine Gruppe eine Wildblumen-Samenmischung aus dem Gartencenter bekam; eine andere bekam Samenmischungen, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt wurde und die letzte bekam keine Samen – sie galt als Kontrollgruppe.

Alle Teilnehmenden sollten Schalen aufstellen, die mit Wasser und etwas Spülmittel gefüllt waren. Diese dienten als Insekten-Fallen, die von Mai bis August jeweils in der ersten Woche des Monates zwei Tage lang aufgestellt wurden.

Insgesamt 34'438 gefangene Insekten konnten von Fachleuten bestimmt werden. Die erhobenen Daten wurden anschliessend mit statistischen Methoden ausgewertet.

Deutlich mehr Insekten in Gärten mit Wildblumenwiesen

Schon im ersten Jahr konnten die Forschenden aufschlussreiche Erkenntnisse erzielen: Die Gärten mit Wildblumenwiesen zogen 109 Prozent mehr Hummeln, 126 Prozent mehr einzeln lebende Wespen und 24 Prozent mehr einzeln lebende Bienen an als die Kontrollgärten. Die Anzahl an Bienen und Hummeln stieg im zweiten Jahr nochmals an auf 111 Prozent mehr Hummeln und 87 Prozent mehr Bienen an.

Zur Studie

Eine weitere Erkenntnis bezog sich auf die Samenmischung: Jene aus dem Gartencenter zog mehr Bienen und Hummeln, die andere mehr Wespen an – darunter auch parasitäre Wespen.

Wir brauchen mehr Wildblumenwiesen

Die Gruppe der Forschenden hofft, durch ihren Versuch und die erzielten Ergebnisse mehr Menschen dazu ermutigen zu können, zumindest kleine Wildblumenwiesen anzulegen. Denn auch Wildblumenfelder an Strassenrändern oder in kleinen Gärten können laut ihren Erkenntnissen einen wichtigen Teil zu mehr Biodiversität beitragen.

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