Warum jeder Schweizer täglich 4200 Liter Wasser verbraucht160 Liter Wasser verbraucht jeder Schweizer täglich alleine im Haushalt. Auch wenn die Schweizer noch so penibel Wasser sparen, der Einfluss auf den gesamten Wasserverbrauch ist verschwindend gering. Wieso das so ist, erklärt eine Studie, die vom WWF unterstützt wurde.Der Verbrauch von Wasser ist in Schweizer Haushalten und im Ausland sehr hoch. Foto © iStock / Getty Images Plus Jessica Buschor Fabienne Leisibach Merken Der durchschnittliche Schweizer verbraucht im Haushalt zum Trinken, Kochen, Waschen und Reinigen rund 160 Liter Wasser pro Tag. Doch der gesamte Wasserverbrauch geht über jenen im Haushalt weit hinaus. Rund 6'100 Liter Wasser ist der tägliche Gesamt-Wasserverbrauch pro Kopf, wie eine vom WWF unterstützte Studie errechnet hat. Allerdings kursieren im Netz unterschiedliche Zahlen. Die Organisation Wasser für Wasser (WfW) spricht lediglich von einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 4400 Litern. Beide Organisationen beziehen auch den Wasserverbrauch für die Produktion von Dingen aus dem täglichen Gebrauch wie Lebensmittel, Getränke, Kleidung und weiterer Konsumgüter mit ein. Der Wasserverbrauch für die Schweiz beläuft sich laut WWF-Studie im Jahr auf etwa 16,2 Milliarden Kubikmeter Wasser. Der Wasser-Fussabdruck Dieser Gesamtwert bezieht sowohl den tatsächlichen als auch den indirekten Wasserverbrauch mit ein und wird auch als Wasser-Fussabdruck bezeichnet. Dieser lässt sich für einzelne Personen, Unternehmen, Städte und Länder berechnen. Dabei wird unterschieden zwischen der direkten Nutzung durch Schweizer Haushalte, beispielsweise zum Trinken und Waschen, und der indirekten Nutzung von Wasser. Mit der indirekten Nutzung ist das Wasser gemeint, das benötigt wird um Güter zu produzieren. Da die Produktion von Gütern und Waren grösstenteils im Ausland stattfindet, verbraucht die Schweiz auch dort enorme Wassermengen. Der entsprechende Wasser-Fussabdruck beläuft sich auf 82 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs der Schweizer Bevölkerung. Laut WfW entfallen rund 70 Prozent der globalen Wassernutzung auf die Landwirtschaft, 22 Prozent auf die Industrie und nur 8 Prozent auf private Haushalte. Die Studien von WWF und anderen Organisationen zielen darauf ab, alle Personen für das Thema Wasser-Fussabdruck im Ausland zu sensibilisieren, damit in Zukunft verantwortungsbewusster mit den Wasserressourcen unserer Welt umgegangen wird. Denn wie die Untersuchungen zeigen, reicht es nicht aus, nur auf den Wasserverbrauch im eigenen Haus zu achten. Wer seinen Fussabdruck möglichst klein halten will, sollte auch darauf schauen, wie nachhaltig die Produkte produziert wurden, die er kauft. Unser virtueller Wasserverbrauch Das Wasser, das durchschnittlich für die Herstellung von Dingen wie Lebensmitteln oder Kleidung gebraucht wird, wird als virtuellen Wasser bezeichnet. In einem wasserreichen Land wie der Schweiz kann der tägliche Bedarf – also das Wasser für die WC-Spülung, zum Duschen, Kochen, Putzen oder das Trinkwasser – über die eigene Wasserversorgung gedeckt werden. Der Verbrauch von virtuellem Wasser hingegen findet zum grössten Teil in Ländern statt, die von Wasserknappheit bedroht sind. Auch die Schweiz trägt indirekt über importierte Produkte zum weltweit immer knapper werdenden Grundwasser bei. Dies ist einer der Gründe, warum wir auch in der Schweiz Wasser sparen sollten. Beispiele für den virtuellen Wasserverbrauch 1 Kilo Baumwolle braucht 10'000 Liter Wasser 1 Kilo Rindfleisch braucht 15'400 Liter Wasser 1 neuer PC braucht 20'000 Liter Wasser 1 Kilo Tomaten braucht 214 Liter Wasser 1 Tasse Kaffee braucht 140 Liter Wasser Quelle: WfW 3 einfache Tipps, um virtuelles Wasser zu sparen Mit diesen cleveren Tipps, können wir alle ganz einfach etwas dazu beitragen, um den virtuellen Wasserverbrauch möglichst klein zu halten. 1 Weniger tierische Produkte essen Der Wasserverbrauch von Lebensmitteln ist teils sehr hoch. Jener für die Herstellung von Fleisch und Käse ist besonders hoch. Wer als Flexitarier einige Tage pro Woche auf vegetarische oder sogar vegane Ernährung setzt, kann einiges an Wasser sparen. Wie viel ein fleischfreier Tag allgemein für die Umwelt bringt, zeigt unser Fleisch-Blitzrechner. Weiter hilft es sehr, auf regionale und saisonale Bio-Lebensmittel zu setzen. 2 Kaufe Kleidung Second Hand Eine neue Jeans benötigt rund 8000 Liter Wasser für die Herstellung! Stöbere doch darum vor dem nächsten Neukauf lieber in einem der vielen coolen Second Hand Shops, die es in der Schweiz gibt. Mit etwas Glück gibt es richtig stylische Schnäppchen zu entdecken! Wenn es doch mal etwas neues sein soll, ist Bio-Baumwolle oder Lyocell als Stoff die bessere Wahl. 3 Nimm deinen eigene Trinkflasche mit Für eine gekaufte Flasche mit 1 Liter Trinkwasser braucht es 4 l Wasser! Da macht es deutlich mehr Sinn, Trinkwasser aus dem Hahn in einer eigenen Flasche dabei zu haben. Das ist zudem auch noch viel günstiger! Hier findest du die 10 umweltfreundlichsten Trinkflaschen für unterwegs.