Warum wir auch in der Schweiz Wasser sparen sollten143 Liter Wasser verbraucht ein Schweizer im Haushalt pro Tag — und 4000 Liter für alles andere. Warum und wie wir in der Schweiz Wasser sparen sollten.Foto: © PeopleImages/ E+ Jürgen Rösemeier-Buhmann Merken Die Schlagzeilen, dass Wasser und insbesondere Trinkwasser vielerorts auf der Welt knapp werden, häufen sich. Auch in der Schweiz wird regelmässig das Grundwasser knapp, wenn es länger nicht regnet. Doch wie können wir in der Schweiz Wasser sparen und bringt das überhaupt etwas? Virtuelles Wasser sparen: Warum das Sinn macht Beim täglichen Konsum können Sie schnell und einfach jede Menge Wasser sparen. Man spricht vom «virtuellen Wasser», von dem jeder Schweizer am Tag etwa 4000 Liter verbraucht. So benötigt ein T-Shirt etwa 2000 Liter Wasser bis es im Laden parat liegt, eine Jeans braucht satte 8000 Liter und der neue PC hat bis zu 20‘000 Liter Wasser verbraucht in allen Produktionsschritten. Noch viel mehr Wasser wird beim täglichen Lebensmittelkonsum verbraucht. Wie das Water-Foodprint-Network errechnet hat, gehen 92 Prozent des globalen Wasserverbrauchs auf die Lebensmittelproduktion. Wasser sparen beim Einkaufen Lesetipp: Diese 6 Lebensmittel verbrauchen am meisten Wasser! So häufig wie möglich regional und saisonal einzukaufen, ist das A und O. So verbraucht beispielsweise der Anbau von einem Kilo Tomaten global etwa 214 Liter Wasser, Schweizer Tomaten lediglich 20 Liter Wasser. Bis eine Tasse Kaffee aufgebrüht ist, wurden 140 Liter Wasser benötigt. Ein Grossteil des Wasserverbrauchs geht in den wasserintensiven Anbau der Bohnen. Indem Sie bewusster konsumieren und alltägliche Dinge wie Kleider oder Haushaltsgeräte länger nutzen, können Sie mit sehr wenig Aufwand sehr viel virtuelles Wasser sparen. Wasserverbrauch im Haushalt In den letzten Jahrzehnten ging der Wasserverbrauch in Schweizer Haushalten und in der hiesigen Industrie kontinuierlich zurück. Dies liegt zum einen an einem bewussteren Umgang mit Trinkwasser, zum anderen an der verbesserten Technik bei Waschmaschinen, Geschirrspülern, Spülkästen oder Armaturen. WC auf Platz eins Der Topverbrauch im Haushalt geht mit 40 Litern an die Toilettenspülung. Zweiter im Ranking ist das Duschen und Baden. Hier verbrauchen jeder im Schnitt täglich 36 Liter. Insgesamt verbraucht jeder Schweizer zu Hause täglich noch 143 Liter Wasser. Grosses Aber: Beim Gesamt-Prokopf-Verbrauch, bei dem Industrie und Landwirtschaft mitgerechnet werden, verbrauchen wir pro Einwohner 300 Liter Wasser am Tag. Immerhin: Gegenüber der 1970er-Jahre ist dies ein deutlicher Rückgang. Damals lag der Wasserverbrauch pro Schweizer bei täglich 500 Litern. Warum also Wasser sparen, gerade im Land, dass sich auch das «Wasserschloss Europas» nennt? Wasser sparen heisst Energie sparen Mal quergedacht: Auch wenn es im Haushalt nicht unbedingt nötig ist, weiter Wasser um des Wasserswillen zu sparen, so gibt es dennoch Gründe, um Wasser zu sparen. Ein Hauptgrund: Wer Wasser spart, spart Energie. Clever gespart: Diese 7 Tipps zum Energiesparen kennen Sie noch nicht alle Duschen, Baden, Wäschewaschen, Geschirrspülen – etwa 55 Prozent des häuslichen Wasserverbrauchs entfallen auf diese Tätigkeiten. Und hierbei wird immer warmes Wasser benötigt, was letztlich Energie braucht. Werden Geräte effizienter genutzt, dann wird nicht nur Wasser gespart, sondern eine signifikante Menge an Energie. Das schont Geldbeutel und Klima. Wasser sparen beim Geschirrspülen Ein gut gefüllter Geschirrspüler ist energie- und wassersparender als die Handwäsche des Geschirrs. Laut Energieeffizienz.ch verbraucht ein 2-Personen-Haushalt durchschnittlich etwa 2‘750 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Etwa 250 kWh entfallen alleine auf den Geschirrspüler. Wird dieser wirklich nur dann eingeschaltet, wenn er richtig gut gefüllt ist, dann spart dies Wasser und vor allem Energie. Wasser sparen beim Wäschewaschen Energiespartipp Clevere Tipps zum Energiesparen beim Backen und Kochen Mit 225 kWh ist der Energieverbrauch der Waschmaschine ähnlich hoch. Hier können Sie wieder einiges an Energie sparen, wenn Sie stets eine volle Maschinenladung waschen und die Temperatur auch mal niedriger einstellen. So wählt man statt der 60 Grad- eine 40-Grad-Wäsche – beispielsweise für Handtücher und Bettwäsche. Kaltduscher schützen die Umwelt Schliesslich entfallen knapp 14 Prozent des Energiebedarfs auf die Warmwassererzeugung an den Armaturen im Bad und in der Küche. Hier sorgsam mit dem Warmwasserverbrauch umzugehen spart erneut Energie und ist gut für den Umweltschutz. Pro Tag und Eidgenosse gehen 20 Liter Wasser durch Lecks im Leitungsnetz verloren. Die Energie-Verbrauchswerte erhöhen sich übrigens gewaltig, wird mit einem alten Wasserboiler Warmwasser erzeugt und vorgehalten. Bis zu 2‘200 Kilowattstunden benötigt ein altes Modell im ungünstigen Fall und über das Jahr.