Richtig heizen: Diese 10 Tipps kannst du sofort umsetzen

In Zeiten des Energiesparens ist richtiges Heizen essenziell. Bei den steigenden Preisen für Gas, Öl und Strom lohnt es sich auch finanziell, das Thermostat nicht höher zu drehen als notwendig. Aber wie hoch ist zu hoch? Worauf du beim Heizen achten solltest und welche langfristigen Massnahmen Umwelt und Portemonnaie schonen.

Gemütliche Fensterbank über einer Heizung, draussen liegt Schnee
Beim Heizen gibt es viel Sparpotenzial. © Cleardesign1 / iStock / Getty Images Plus

Richtig heizen – das Wichtigste in Kürze:

Ob es im Winter in der Schweiz wirklich zu einer Energieknappheit kommt, steht noch in den Sternen. Was klar ist: Hierzulande werden noch immer fast 60 Prozent der Wohngebäude mit fossilen Energiequellen wie Gas und Öl geheizt. Das geht bei den steigenden Preisen nicht nur aufs Geld, sondern schadet auch der Umwelt und bringt uns vom Ziel ab, bis 2050 Netto Null zu erreichen.

Mit dem Beginn der Heizperiode fragst du dich daher sicher: Wie heize ich effizient und zugleich sparsam? Wir verraten 10 Tipps, die du sicher noch nicht alles umsetzt.

Die optimale Raumtemperatur kennen

Räume auf die richtige Temperatur zu erwärmen steigert nicht nur der Wohn-Komfort, gleichzeitig sinken auch die Heizkosten – und zwar mit jedem Grad, um den sie die Temperatur senken. Im Winter muss es in der Wohnung keine 25 Grad warm sein:

  • Die optimale Temperatur fürs Wohnzimmer liegt bei etwa 20 Grad
  • Im Bad ist eine Temperatur zwischen 22 und 23 Grad optimal
  • Die Küche muss nicht stark beheizet werden. 19 Grad reichen aus, hier kommt zudem Hitze durch Backofen und Herd hinzu
  • Im Flur und Schlafzimmer reichen kühle 17 Grad Celsius aus

Das Thermostat richtig einstellen

Je höher die Zahl auf dem Heizungsthermostat, umso wärmer wird es. Das liegt auf der Hand. Doch die Zahlen sind nicht willkürlich angebracht. Wer weiss, wie sie zu lesen sind, kann die Zimmertemperatur ganz gezielt steuern.

  • Das * entspricht ca. 5 Grad (Frostschutz)
  • Stufe 1: 12° Celsius
  • Stufe 2: 16° Celsius
  • Stufe 3: 20° Celsius
  • Stufe 4: 24° Celsius
  • Stufe 5: 28° Celsius
Ein Heizungsthermostat auf 3 eingestellt
Stufe 3 reicht meist aus zum Beheizen der Wohnräume. © AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus

Die einzelnen Striche zwischen den Zahlen, die auf dem meisten Thermostaten zu sehen sind, unterteilen die Temperatur nochmals. Dabei steht jeder Strich für einen Grad.

Heizkörper nicht bedecken

Wenn Vorhänge, Möbel oder Kleidung die Heizung abdecken, arbeitet sie stärker, weil die Heizwärme sich nicht gut im Raum verteilen kann. Dadurch gehen Energie und Geld verloren.

Die Temperatur frühzeitig senken

Richtig heizen heisst auch vorausschauend heizen. Dreh das Heizungsthermostat ruhig schon eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen um ein paar Grad herunter. Das tut auch deinem Schlaf gut. Gleiches gilt, wenn du das Haus verlässt. Zwar solltest du die Heizung dann nicht ganz herunterdrehen, aber Stufe 1 oder 2 reichen aus, damit die Zimmer nicht herunterkühlen.

Warm anziehen

Eine Frau im Pullover mit einer Tasse Tee
Ein warmer Pullover wirkt wahre Wunder. © AleksandarNakic / E+

Zugegeben, dies ist kein innovativer Tipp und sicher hörst du ihn nicht zum ersten Mal. Doch obwohl wir es alle wissen, neigen wir oft dazu, die Heizung im Winter auf lauschige 25 Grad zu stellen. Umwelt und Portemonnaie schonst du, wenn du die Heizung ein paar Grad runterdrehst und stattdessen in einen warmen Pulli und kuschlige Socken schlüpfst.

Türen geschlossen halten

Kühlere Räume wie Schlafzimmer oder ungenutzte Räume zu schliessen, spart viel Energie. Denn so bleiben die Räume kühl und Wohnzimmer und Bad warm. Auch für den Flur gilt: Wenn es eine Tür zu Wohnzimmer & Co. gibt, hältst du sie am besten geschlossen.

Rollos herunterlassen in der Nacht

Vor allem ältere Gebäude mit zweifach-verglasten Fenstern verlieren viel Wärme über ebendiese. Entgegenwirken kannst du dem Wärmeverlust, indem du Roll- und Fensterläden verschliesst. Auch dicke Vorhänge können einen kleinen Beitrag leisten. Auch tagsüber, wenn du nicht zuhause bist oder einen Raum nicht brauchst – und keine Pflanzen im Raum stehen –, kannst du die Rollos unten lassen um Energie zu sparen.

Richtig lüften gehört zum richtigen Heizen dazu

Selbst, wenn du all diese Tipps befolgst – am Ende sind sie nur hilfreich, wenn du auch richtig lüftest. Ein dauerhaft gekipptes Fenster trägt kaum etwas zu einem guten Luftaustausch bei. Stattdessen entweicht in erster Linie Wärme nach Draussen. Sinnvoller ist das Stosslüften. Hier findest du alle Tipps fürs richtige Lüften im Winter.

Ein gekipptes Fenster im Winter
Über ein gekipptes Fenster geht viel Wärme verloren. © SasinParaksa / iStock / Getty Images Plus

Die Heizung entlüften

Wenn’s aus der Heizung blubbert, ist es höchste Zeit, sie mal wieder zu entlüften. Denn wenn Luft im Heizkörper ist, kann die Heizung nicht ihre volle Leistung ausschöpfen und verbraucht viel Energie für wenig Wärme. Hier erfährst du, wie du deine Heizung entlüftest.

Heizperiode so kurz wie möglich halten

Die Heizperiode dauert in der Schweiz in der Regel vom 1. Oktober bis zum 30. April. Wann genau sie startet und endet, können aber auch Klauseln im Mietvertrag bestimmen. Zudem gibt es regionale Unterschiede.

Wann du die Heizung jedoch wirklich zu nutzen beginnst, hast du selbst in der Hand. Meistens braucht es Anfang Oktober und ab Ende März keine hoch aufgedrehten Heizkörper mehr. Sie ein paar Tage später an und einige Tage früher auszustellen, hilft dem Klima und du sparst Geld.

Langfristige Massnahmen ergreifen

Neben all den effektiven Tipps, die du sofort umsetzen kannst, gibt es auch langfristig sehr wirksame Massnahmen, um Heizenergie zu sparen beziehungsweise die Umweltbelastung durchs Heizen gering zu halten.

  • Wähle das richtige Heizsystem: Wenn dein Eigenheim über eine alte Heizung verfügt, ist der zeitnahe Wechsel von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien sinnvoll. Und das nicht erst, wenn die alte Ölheizung ohnehin ausgetauscht werden muss. Denn eine Wärmepumpe spart im Betrieb gegenüber Gas- und Ölheizung viel Geld.
  • Mit erneuerbaren Energien heizen ist nur effektiv, wenn die Wände gut gedämmt sind. Hier erfährst du, worauf es bei der Aussendämmung ankommt, wie du Heizverluste durch Wärmebrücken vermeidest und wie du Schwachstellen mit einer Thermografie aufdeckst.
  • Auch neue Fenster können helfen, sparsamer zu heizen. Denn wenn die Dichtungen alt und porös sind oder die Verglasung nicht den modernen Standards entspricht, geht hierüber viel Energie verloren. Fenster mit Dreifachverglasung sorgen dafür, dass im Winter die Wärme drinnen und die Kälte draussen bleibt.
  • Wer mit Strom heizt, kann ausserdem auf Ökostrom umsteigen. Dadurch tust du dem Klima einen Gefallen und erhöhst die Nachfrage nach erneuerbaren Energien.
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